Mehr Wohnungen für Detmold: An den Werreterrassen wird trotz Krise weitergebaut

Detmold. Gestiegene Grundstückspreise, hohe Baukosten, unattraktive Finanzierungsbedingungen: Bei den Detmoldern ist Zurückhaltung zu spüren, wenn es um Bauvorhaben geht, hat die Stadt beobachtet. Wurden etwa 2021 von Januar bis zum Stichtag 17. Oktober noch 56 Baugenehmigungen erteilt, waren es im vergangenen Jahr im gleichen Zeitraum nur 40. In diesem Jahr sind es bislang 45. Gleichzeitig werden in der Residenzstadt bis 2035 nach wie vor zwischen 1.220 und 2.560 Wohneinheiten benötigt. An einer Stelle wird aktuell trotz aller Widrigkeiten weitergebaut: im Wohngebiet Werreterrassen oberhalb von Aqualip und Werre. Das Areal wird seit 2014 von der Wortmann Immobilien Projekt GmbH & Co. KG entwickelt und bebaut. Dabei waren auch hier die Probleme der Branche zu spüren, gibt Geschäftsführer Thomas Schröder zu. &bdquo;Wir wären eigentlich schon deutlich weiter“, verweist er beispielsweise auf den Handwerkermangel. Und ja, man habe zwischenzeitlich darüber nachgedacht, nicht mehr weiterzubauen, ist Kay Sandmann-Puzberg, Geschäftsführer der Wortmann Familiy Office GmbH, ehrlich. Am Ende habe man sich trotzdem dafür entschieden. &bdquo;Wir müssen die Arbeiten, die wir begonnen haben, sauber zu Ende bringen“, sagt Schröder. Nachfrage ist da Einerseits habe man eine moralische Verpflichtung den bisherigen Bewohnern gegenüber, das Gelände fertigzustellen. Andererseits denke man auch an die lokalen Handwerker, auf die ob der Krise in der Baubranche schwierige Zeiten zukämen. Und: Der Bedarf an Wohnraum in Detmold sei eben riesig. Genauso wie die Nachfrage, die in der Residenzstadt entgegen dem allgemeinen Trend nach wie vor hoch sei, sagt Sandmann-Puzberg. Wird bis Dezember die Residenz Werreterrassen mit ihren 67 Wohnungen, von der bereits die Hälfte vermietet seien, und der Tagespflege mit 18 Plätzen fertig, sind insgesamt 250 Wohnungen auf dem Areal entstanden - und alle verkauft, sagt Sandmann-Puzberg. &bdquo;Im westlichen Bereich sind wir damit fertig“, sagt Schröder. Daher soll es nun im östlichen Bereich mit 18 Wohnungen à 70 bis 124 Quadratmetern und zehn Doppelhaushälften à etwa 100 bis 120 Quadratmetern Wohnraum weitergehen. Der Bagger steht bereit, die Tiefbauarbeiten laufen. Schröder spricht von gut 18 Monaten Bauzeit, mit dem Verkauf der Wohnungen wolle man jetzt starten, mit dem der Doppelhäuser in wenigen Monaten. Mit etwa 4.000 bis 5.000 Euro pro Quadratmeter müsse man preislich rechnen – damit starten die kleineren Wohnungen bei rund 300.000 Euro. Sozialer Wohnraum kann hier nicht bedient werden Ist dieser Abschnitt fertig, entstehen gegenüber noch vier Mehrfamilienhäuser mit weiteren 24 Wohnungen. Schröder geht davon aus, 2026 mit sämtlichen Bautätigkeiten fertig zu sein – dann sollen auf dem Areal mehr als 600 Bewohner in rund 300 Wohneinheiten leben. Insgesamt sind in Detmold laut Stadt von Januar bis 17. Oktober dieses Jahres 94 Wohneinheiten geschaffen worden. 2022 waren es im gleichen Zeitraum 141, im Jahr davor 101. Thomas Schröder hofft jetzt in erster Linie auf stabile Materialpreise und eine allgemeine Entspannung in der Baubranche. Dass trotz der Krise auf kurz oder lang Käufer gefunden werden, da ist er ganz sicher. Der Bedarf sei schließlich da. Aber braucht es in Detmold gerade gehobenen Wohnraum? &bdquo;Wir brauchen Wohnraum in allen Preisklassen“, sagt Sandmann-Puzberg. Nur könne man die soziale Sparte hier eben nicht bedienen. Insgesamt investiere man einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in das Projekt Werreterrassen.

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