Wohnraum statt Gottesdienst: Ehemalige Kirche in Enger wird zum Wohnprojekt

Enger. Für Viktor Rudi ist dieses Projekt alles andere als alltäglich. &bdquo;Das ist schon besonders und eine Herausforderung“, sagt der Architekt von der BIV GmbH aus Bad Lippspringe. In Enger ist Rudi derzeit damit betraut, die ehemalige neuapostolische Kirche an der Rosenstraße, Ecke Veilchenstraße in Wohnraum umzubauen. Im Gespräch mit der NW berichtet er, wie viele Wohnungen in dem einstigen Gotteshaus entstehen, wann sie bezugsfertig sein sollen - und welcher charakteristische Gebäudeteil der alten Kirche erhalten bleibt. Bis 2016 hat die Neuapostolische Kirche in dem Gebäude Gottesdienste gefeiert. Hier kam die Gemeinde, die im Juli 1955 gegründet wurde, viele Jahrzehnte lang zum Beten oder für Segenshandlungen zusammen. Im Januar 2016 fusionierte die Neuapostolische Gemeinde Enger schließlich mit der aus Spenge. Grund für die Zusammenlegung war die demografische Entwicklung mit rückläufigen Mitgliederzahlen. Die Gläubigen aus Enger besuchten fortan das Gotteshaus an der Uhlandstraße in Spenge. Ende August 2016 wurde die Kirche in der Widukindstadt schließlich in einem letzten feierlichen Gottesdienst entweiht. 2017 waren in der Politik bereits erste Überlegungen vorgestellt worden, auf dem Gelände neuen Wohnraum entstehen zu lassen. Zu dem Zeitpunkt waren auch noch ein Abriss der ehemaligen Kirche und eine anschließende Neubebauung im Gespräch. Lesen Sie auch: Günstiger Wohnraum für Familien: In Enger entstehen 18 neue Wohnungen Elf neue Wohneinheiten mitten in Enger Nun jedoch der Umbau im Bestand. Dadurch habe man die Möglichkeit &bdquo;ressourcenschonend“ zu bauen, betont Architekt Viktor Rudi, der sonst häufig mit Neubauprojekten betraut ist. Eigentümer und Bauherr sei die Modern Bau GmbH aus Paderborn, die das Grundstück mitsamt ehemaligem Gotteshaus 2021 von der Neuapostolischen Kirche erworben habe. Dort, wo früher gebetet wurde, entstehen nun Wohnzimmer, Bäder und Küchen. Insgesamt seien elf Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 645 Quadratmetern geplant, sagt der Architekt aus Bad Lippspringe. Die sollten später als Eigentumswohnungen vermarktet werden. Lesen Sie auch: Das nachhaltigste Gebäude in OWL steht in Enger Die einzelnen Wohnungen - vor allem zwei Zimmer/Küche/Bad - sollen seinen Angaben zufolge eine Größe zwischen 45 und 63 Quadratmetern haben. &bdquo;Außerdem wird es eine große Penthouse-Wohnung mit 90 Quadratmetern geben“, kündigt Rudi an. Jede Wohneinheit werde einen Balkon und einen eigenen Stellplatz haben. Außerdem soll ein Fahrstuhl in das Gebäude integriert werden. Es würden zudem eine Photovoltaik-Anlage und eine Wärmepumpe installiert. Indem man besonders auch kleinere Wohnungen baue, wolle man der Nachfrage danach Rechnung tragen. So gebe es auch in Enger viele ältere Menschen, die ihr Haus verkaufen und sich verkleinern wollten - aber gern vor Ort bleiben würden. Bauen, Mieten, Wohnen: Wo wird im Kreis Herford gebaut? Hier entstehen neue Wohngebiete Wie sich das ehemalige Gotteshaus in Enger schon verändert hat Baustart sei im Frühjahr gewesen, sagt Viktor Rudi. Inzwischen sind die Arbeiten in vollem Gange. Ein großer Kran steht an der Rosenstraße, Baumaterialien stapeln sich vor dem Gebäude, das spitze Kirchendach ist komplett abgedeckt und auch im Inneren des ehemaligen Gotteshauses, das entkernt wurde, hat sich bereits einiges getan. Von Vorteil sei gewesen, dass es in dem großen Kirchensaal nicht viele Wände gegeben habe, die hätten entfernt werden müssen, berichtet der Architekt. Die Empore jedoch sei zurückgebaut worden. Erhalten bleiben solle dagegen das charakteristische Dach des ehemaligen Gotteshauses. Generell gelte für das Projekt: &bdquo;Das, was wir verwerten konnten, haben wir versucht, stehen zu lassen.“ Geplant sei, dass die Wohnungen im Frühjahr/Sommer 2026 bezugsfertig sind, sagt Rudi. Zu den Preisen konnte er noch keine Angaben machen. Vermutlich Ende dieses Jahres solle die Vermarktung beginnen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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