Leopoldshöhe. Den Gartenabfall für einen guten Zweck nutzen, damit heizen und/oder Strom erzeugen. Dieses Modell kann sich die SPD-Fraktion für die Gemeinde vorstellen. Und erklärt, wie das funktionieren könnte.
Hintergrund ist ein Vorhaben, das SPD und die Grünen in ihrem Kooperationsvertrag nach der Kommunalwahl 2020 festgeschrieben hatten. Bis 2030 soll für die Gemeinde und ihre gemeindeeigenen Gebäude und Fahrzeuge Klimaneutralität erreicht werden. Dem schlossen sich auch CDU und FDP bei einem entsprechenden Ratsbeschluss an. Konkretisiert wurde der Beschluss zuletzt noch einmal um die Ergänzung, dass sobald Heizungen in kommunalen Gebäuden ersetzt werden müssen, klimaneutrale eingebaut werden sollen.
Kompakte Bauweise und einfache Bewirtschaftung
Der stellvertretende Bürgermeister Andreas Brinkmann und SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Jahn informierten sich nun im lippischen Horn-Bad Meinberg über die Möglichkeiten zur Wärme- und Stromerzeugung mittels Holzhackschnitzeln aus Baumschnitt und Resthölzern – und die Anlage überzeugt beide. Eine kompakte Bauweise, eine einfache Bewirtschaftung mit einer hohen Leistung auf engstem Raum, so teilt die SPD mit, „sprechen eine deutliche Sprache“.
Andreas Brinkmann dazu: „Ich persönlich bin sehr beeindruckt, wie nahezu frisches Häckselgut verwertet werden kann.“ Und Thomas Jahn sagt: „Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass so eine Anlage für den Baum- und Strauchschnitt aus der kommunalen Erzeugung sinnvoll sein kann.“ Andreas Brinkmann ergänzt: „Möglicherweise ergibt sich hier ein besserer Service für die Bürgerinnen und Bürger, welche dann ganzjährig Schnittmaterial anliefern könnten“.
Denkbar wäre der Bereich am Schulzentrum
Brinkmann und Jahn sind sich sicher, dass diese Möglichkeit im Rahmen der Untersuchungen zum integrierten energetischen Quartierkonzept (IEQK) unbedingt berücksichtigt werden müsse. Denkbar wäre eine Versorgung des Bereiches rund um das Schulzentrum, da hier sowieso die Heizungsanlage in der nächsten Zeit erneuert werden soll. Inwiefern eine Erweiterung für weitere Verbraucher in der Nähe sinnvoll ist, müssten die Untersuchungen aber noch zeigen. Für die SPD-Fraktion wäre es ein wichtiger Schritt in Richtung einer klima- und CO2-neutralen Kommune.
In der Nachbarkommune Oerlinghausen mit seinen eigenen Stadtwerken ist bereits ein Holzkraftwerk seit Jahren in Betrieb. In der Anlage entstünden mittlerweile rund 40 Prozent der 45.000 Megawattstunden vermarkteter Wärme, teilte Oerlinghausens Stadtwerke-Chef Peter Synowski im November mit. Und: „Auf diese Wärme entfällt überhaupt kein CO2-Preis.“ Auch ein Großteil des Stromes werde in den eigenen Blockheizkraftwerken produziert.