Oerlinghausen/Leopoldshöhe. Acht Jahre lang haben Peter Meier (70) und sein Stellvertreter Gerd Hoffmann (77) den FPD-Stadtverband Oerlinghausen geführt. Frühzeitig hatten beide bekanntgegeben, nicht noch einmal antreten zu wollen. „Wir sind ein Jahr auf der Suche nach Nachfolgern gewesen“, berichtete Peter Meier beim Parteitag im Hotel Mügge. Das Werben hatte Erfolg.
„Auch ich habe eingesehen, dass es an der Zeit ist“, sagte Peter Meier. Er werde, ebenso wie Gerd Hoffmann, „von der Bühne gehen, aber nicht vom Schiff“. Beide versprachen, wenn das gewünscht sei, hilfreich zur Seite zu stehen. Die Weichen im FDP-Stadtverband sollen neu gestellt, der Vorstand soll verjüngt werden. Nach den Querelen in Thüringen sei die Wahl eines neuen Führungs-Duos zwar „nicht gerade der optimale Zeitpunkt“. Meier zeigte sich aber zuversichtlich, „dass sich der Vorstand durchbeißen wird“.
Mit dem neuen Vorsitzenden Tobias Jaehn wurde nicht nur jemand gefunden, der die Familientradition fortsetzt. Sein Vater Lothar Jaehn hatte den Stadtverband bis zum Jahr 2012 mehr als zwölf Jahre lang geführt. Der 47-jährige Psychologe ist außerdem bereits seit 33 Jahren FDP-Mitglied. „Ich bin damals von Regina Kettner eingetreten worden“, scherzte Jaehn, der seit vier Jahren wieder in Oerlinghausen, genauer gesagt mit seiner Familie in Helpup lebt und sich dort im April selbstständig machen wird.
Zu den FDP-Hoch-Zeiten habe Regina Kettner ein Patenmodell initiiert, berichtete Tobias Jaehn. Jeweils ein erwachsenes Mitglied habe einen Jugendlichen an die Mitarbeit in der Partei herangeführt. Das sei durchaus von Erfolg gekrönt gewesen. Als Stellvertreterin steht Tobias Jaehn Viola Brüntrup zur Seite. Sie und ihr Mann Uwe sind erst seit einem halben Jahr Mitglied. „Wir haben uns bewusst für die FDP entschieden“, sagte die Pädagogin der Heinz-Sielmann-Schule (früher an der Fröbelschule). Besonders engagieren möchte sie sich in den Bereichen Jugend, Kultur und Soziales.
Soziale Medien
Der neu gebildete Vorstand möchte insbesondere in den sozialen Medien präsenter sein und am Internetauftritt arbeiten, um auch jüngere Zielgruppen anzusprechen. „Wir wollen zeitnah ein erstes Zeichen setzen“, kündigte Tobias Jaehn an. Einstimmig sprachen sich die 23 stimmberechtigten anwesenden Mitglieder außerdem für die Wiederwahl von Schatzmeisterin Nicole Gresch-Strunk aus.
Marie-Luise Asemissen erklärte, dass sie das Amt der Schriftführerin nur noch einmal für zwei Jahre übernehmen werde. Als Beisitzer wurden Sandra Neuber-Richeton, Wolfgang Gronemeyer, Reinhard Meyer und Ulrich Meier zu Evenhausen bestätigt. Neuer Beisitzer ist Kai Uwe Engel. Dem FDP-Stadtverband gehören aktuell 58 Mitglieder an, das sind zwei mehr als im Vorjahr. Als letzte Amtshandlung ehrte Peter Meier Erika Koch für die 40-jährige Parteizugehörigkeit. Peter Meier und Gerd Hoffmann wurden mit großem Dank für die geleistete Arbeit verabschiedet.
FDP-Landtagsabgeordneter Stephen Paul hofft, dass die Geschehnisse in Thüringen und das „wirre Bild“, das die FDP abgegeben habe, nicht auf die Kommunalwahlen am 13. September abfärben. NRW gehe den richtigen Weg, „indem wir uns von den politischen Rändern abgrenzen“. Eine Zusammenarbeit sowohl mit der AfD als auch mit der Linken, „die beide auf ihre Weise problematisch sind“, komme für die FDP nicht in Frage.