Oerlinghausen

Oerlinghauser übernimmt Beckmann Fensterbau

Der Oerlinghauser Falk Brinkmann übernimmt den Betrieb von Bernd Beckmann. Die Marke des Familienunternehmens bleibt erhalten

Sind sich handelseinig geworden: Falk Brinkmann (links) übernimmt den etablierten Betrieb „Beckmann Fensterbau“ von Bernd Beckmann (rechts). | © Sandra Castrup

28.06.2019 | 28.06.2019, 19:03

Oerlinghausen/Lage. Bei etwa 2.500 Unternehmen im Kreis Lippe steht aktuell das Thema Unternehmensnachfolge an. „Die Inhaber sind über 60 Jahre alt, teilweise sogar wesentlich älter und es steht kein jüngerer Partner bereit“, meldet die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold. Auch Bernd Beckmann gehörte zu dieser Gruppe. Aber er hat das Problem gelöst.

Mit 55 Jahren hat der Unternehmer zum ersten Mal ans Aufhören gedacht. „Dass dieser Schritt nicht von heute auf morgen realisierbar ist, war mir natürlich klar“, sagt der Diplom-Ingenieur, der in zweiter Generation den Betrieb „Beckmann Fensterbau“ mit Sitz in Pottenhausen zum Erfolg geführt hat. Über vier Jahre sollte es dauern, einen passenden Nachfolger zu finden.

Anzeigen und Online-Börsen

Nach zahlreichen Annoncen in Tageszeitungen sowie auf Online-Börsen, etlichen Aussortierungen des dafür eingeschalteten externen Beraters sowie vielen persönlichen Gesprächen sitzt inzwischen Falk Brinkmann auf dem Chefsessel. Der 42-jährige Oerlinghauser wollte gerne den Sprung in die Selbstständigkeit wagen und brachte die passenden Voraussetzungen mit.

„Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zum Industrieelektroniker absolviert, anschließend technische Betriebswirtschaftslehre studiert und zuletzt als Produktionsmanager im Bereich Türen gearbeitet.“

Beckmann Fensterbau kannte er zudem als Kunden. „Wir haben hier unsere Rollladen-Automatik sowie eine Markise gekauft“, schmunzelt der Familienvater, der in Oerlinghausen lebt. „Die ersten Informationen waren ja ganz anonym, niemand wusste, um welches Unternehmen genau es sich handelt“, spricht Bernd Beckmann von einer langen Zeit der Geheimnistuerei. „Zum einen wollten wir Mitarbeiter und Kunden nicht verunsichern, zum anderen vermeiden, dass Gerüchte entstehen.“

Wachstum

Falk Brinkmann hat nicht nur das Gesamtpaket samt Firma, Gebäuden, Fuhrpark und den Markennamen erworben, sondern weiß, wie wertvoll die Fachkompetenz der Mitarbeiter ist. „Das war mir besonders wichtig, dass die 15 Angestellten, die teils schon seit Jahrzehnten im Unternehmen tätig sind, ihre Stelle behalten“, freut sich Bernd Beckmann, der vorerst noch als Berater zur Verfügung steht, bevor er mit seiner Frau auf Reisen geht.

Neue Technik

Und auch Falk Brinkmann blickt voller Tatendrang in die Zukunft: „Die Zeichen stehen nicht auf Veränderung, sondern auf Wachstum. Die Marke Beckmann Fensterbau bleibt erhalten, die Produktpalette wird nach und nach um aktuelle Themen erweitert“, nennt der frisch gebackene Unternehmer Stichworte wie Smart-Home, Automatisierung, Energieeinsparungen oder Einbruchschutz.