Bad Oeynhausen. Die Trinkwasserversorgung im Süden der Kurstadt steht immer noch auf wackeligen Beinen. Ende März ist eine der wichtigsten Trinkwasserleitungen der ganzen Stadt geborsten. Ausgerechnet unter der Werre klaffte der Riss. Kubikmeterweise floss Trinkwasser aus den Brunnen des Wasserbeschaffungsverbands „Am Wiehen“ nicht in den Süden der Kurstadt, sondern in die Werre. Dieser Rohrbruch beschäftigt die Stadtwerke immer noch.
Hintergrund: Hauptleitung im Trinkwassernetz unter der Werre geborsten
Eigentlich wollten die Verantwortlichen Ende Juni mit der Reparatur fertig sein. Das kaputte Rohr ist auch inzwischen repariert. Die Stadtwerke haben einen Schlauch hindurch verlegen lassen, der den Riss von innen abdichtet. Es könnte also wieder Trinkwasser durchfließen. Doch die reparierte Leitung ist nicht wieder ans Netz angeschlossen. Sie muss zuvor komplett auf Dichtigkeit geprüft werden, erläutert Geschäftsbereichsleiterin Sabine Brants von den Stadtwerken. Dazu muss die gesamte Transportleitung vom Netz genommen werden, was derzeit aber wegen des hohen Wasserverbrauchs nicht möglich ist.
Das Trinkwasser vom Wasserbeschaffungsverband fließt derzeit durch eine provisorische Leitung entlang der Eidinghausener Straße zum nächsten Anschlusspunkt und von dort weiter zum Wasserwerk Rehme. Diese provisorische Leitung hat aber deutlich weniger Kapazität als die Dükerleitung unter der Werre. Dazu erschweren Spitzenverbräuche wegen der extremen Hitze die Lage.
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„Aktuell sind die Behälterstände aufgrund der anhaltenden extremen Hitze tendenziell fallend“, so Stadtwerke-Pressesprecherin Gesa Meden. Die Trinkwasserampel in Bad Oeynhausen zeigt zwar schon seit der Havarie Gelb. Wegen der großen Wassernachfrage erwägt aber der Wasserbeschaffungsverband, die Trinkwasserampel im gesamten Versorgungsgebiet auf die Vorwarnstufe Gelb zu schalten. Die Stadtwerke bitten deshalb um sparsamen Umgang mit Trinkwasser aus dem Leitungsnetz.