27,5 Millionen Euro: Das neue Warburger Waldbad wird nochmals teurer

Warburg. &bdquo;Knapp 1,8 Millionen Euro“, sagt Projektsteurer Jens-Wilhelm Brand vom Büro Constrata. Damit benennt er die aktuelle Differenz gegenüber der Kostenberechnung vor zwei Jahren. Und Menschen, die sich damit auskennen, werden es durchaus als Erfolg werten. Denn wer baut, weiß um die immensen Preissteigerungen in der Baubranche. &bdquo;Sie bekommen immer noch ein optimal auf die Stadt zugeschnittenes Bad zu guten Konditionen“, hielt der Experte aus Bielefeld in der jüngsten Sitzung des Warburger Stadtrates fest. Um es vorwegzunehmen: Widerspruch erntete Brand nach seinem Sachstandsbericht zum &bdquo;Neuen Warburger Waldbad“ aus dem Gremium nicht. Die Phase der Bauausführung: Annähernd 85 Prozent der notwendigen Ausschreibungen seien getätigt, ließ Brand wissen. EU-weit ausgeschrieben. Die meisten der Aufträge sind vergeben. Den Rohbau ziehen die Mitarbeitenden des Unternehmens Hartmann Bau aus Borgentreich hoch, nannte Brand nur eine der beauftragten Firmen aus der heimischen Region und lobte die gute Zusammenarbeit und den Polier. Zu Jahresanfang hatten auf dem Gelände des ehemaligen Waldbades die Erdarbeiten begonnen, Anfang März die Betonarbeiten. Bodenplatte und Stützen des neuen Hallenbades seien fertiggestellt, die umschließenden Kellerwände in gut vier Wochen. Brand rechnet danach mit den ersten Teilen der Decke, die an Ort und Stelle gerückt werden könnten. Anfang kommenden Jahres soll das Dachtragwerk montiert werden. Doch sind solche Termine immer auch witterungsabhängig. Projektleitung und Stadtwerke als Bauherr sind aber zuversichtlich, Pfingsten 2027 als Eröffnung zu halten. Verantwortliche des Warburger Waldbad-Projektes sind optimistisch Finanzen und Kosten: &bdquo;Ein schwieriges Kapitel“, bekannte der Projektsteurer und sprach von einer weiterhin angespannten Marktlage in der Baubranche, die neben den explosionsartigen Teuerungen infolge von Covid-Pandemie und Ukraine-Krieg jetzt auch Lohnsteigerungen und der Inflation geschuldet sei. Lesen Sie auch: Neues Warburger Waldbad: Der Grundstein ist gelegt Ausgehend von den Aufwendungen, die zum Zeitpunkt der Entwurfsplanung vor zwei Jahren vor der Ausschreibung hochgerechnet wurden, sind die Baukosten nun auf einen Betrag in Höhe von rund 27,5 Millionen Euro angewachsen. &bdquo;Im Bausektor haben die Preise im Schnitt um 6,8 Prozent angezogen“, bezog sich Brand auf den Baupreisindex. Für die Warburger Baustelle sei aktuell eine Überschreitung von nur 3,5 Prozent zu verzeichnen, verglich er, sichtlich zufrieden. Der Seitenhieb in Richtung Höxter Vergeben seien derzeit 22,5 Millionen Euro der Bausumme. &bdquo;Festpreise“, abgerechnet werde nach erbrachten Mengen. Beispielsweise die exakte Menge an Stahl, die im Rohbau verarbeitet werde. &bdquo;Mengenrisiko“ nannte der Bauexperte als Stichwort. Während die Preise bei der benötigten Bad-Technik stagnieren, schwanken die Preise für Stahl auf dem Weltmarkt stark. Für die Edelstahlbecken des Hallen- und Freibades waren vier Angebote abgegeben worden, mit Preisen deutlich über dem Basisentwurf. &bdquo;Ein großer Markt bei einer überschaubaren Anzahl an Firmen“, merkte Brand an. Doch würden die Schwimmbecken nur noch selten gefliest, blickte er auf das Höxteraner Hallenbad das aufgrund von Schäden an den Fliesen nach nur vier Jahren geschlossen werden musste. Im dritten Quartal werden in Warburg die fünf Meter breiten Edelstahl-Elemente erwartet und nach und nach eingebaut. Zum Hintergrund: Das neue Warburger Waldbad wird immer teurer und: Neues Warburger Waldbad: Der Zeitplan hinkt ein Jahr hinterher Überraschungen beim Freibadabriss in Warburg &bdquo;Ein weiterer Kostentreiber sind die Schadstoffe, die beim Freibadabriss unerwartet auftauchten und entsorgt wurden“, zählte Brand weiter auf. Dazu wurde eine zusätzliche Erdschicht eingebracht. Auch mit einem riesigen Findling hatten die Planer in der Waldbaderde nicht gerechnet. Bei der Auftragsvergabe fehlen noch die Glasfassaden, Ausstattung und Kassenanlage und später dann der große Bereich des Garten- und Landschaftsbaus. &bdquo;Die Außenanlage, ein großer Posten“, bemerkte der Projektsteurer. &bdquo;Wir fühlen uns gut aufgehoben beim Projektsteurer Constrata“, befand CDU-Fraktionschef Hubertus Kuhaupt und blickte auf Zeitplan und Kostenrahmen. &bdquo;Liegen wir einigermaßen darin, sind wir zufrieden.“

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