Glasfaser im Kreis Höxter: Das ist die Ausbaubilanz der Sewikom

Kreis Höxter. Die Sewikom lobt sich selbst: Der Internetanbieter aus dem Kreis Höxter weist in einer Pressemitteilung auf seinen konsequenten Ausbau des Glasfasernetzes im Kreis Höxter hin. Dieser könne &bdquo;sich sehen lassen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens mit Sitz in Beverungen. Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat das zum Anlass genommen, die Ausbaubilanz des Unternehmens genauer unter die Lupe zu nehmen. Stimmen Anspruch und Wirklichkeit bei dem Anbieter aus Beverungen überein? Sewikom argumentiert, &bdquo;im Landkreis Höxter“ seien in Drankhausen und Bonenburg Hunderte Haushalte ans Netz gegangen. Wichtig dabei ist, dass der heimische Internetanbieter nicht mehr wirklich ein heimischer Internetanbieter ist: Anfang 2023 übernahm ihn die Infrastrukturgesellschaft Northern-Fiber-Holding GmbH. Seitdem werden die Geschicke der Sewikom nicht mehr allein in der Firmenzentrale in der Weserstadt bestimmt. Die Northern-Fiber-Holding GmbH wiederum hat ihren Sitz im niedersächsischen Lüneburg. Aufmerksame Leser mögen deren Handschrift denn auch an der Pressemitteilung ablesen: Da ist immer wieder vom Landkreis Höxter die Rede. In Nordrhein-Westfalen gibt es jedoch, anders als in Niedersachsen, keine Landkreise. Das hat laut dem Landkreistag mit der durch Mittel- und Kleinstädte geprägten Struktur der nordrhein-westfälischen Kreise zu tun. Deshalb hat der Gesetzgeber um 1970 entschieden, im bevölkerungsreichsten Bundesland ausschließlich von &bdquo;Kreisen“ zu sprechen. Lesen Sie auch: Keine Alternative beim Glasfaserausbau für Bürger im Kreis Höxter So lobt die Sewikom ihre Ausbauleistung im Kreis Höxter Sewikom indes ist voll des Lobes für seine Ausbauleistungen: In Bosseborn seien die Einwohner schon seit September 2024 am Netz, &bdquo;hier wurden zahlreiche Technikverteiler und Verteilerschränke zur Versorgung in die Fläche gesetzt“. Weiter geht’s ins Lippische: &bdquo;Auch in Kalletal (Landkreis Lippe) können sich knapp 500 Einwohner über schnelle Datenraten freuen.“ Parallel werde &bdquo;natürlich in den Landkreisen weiter gebaut“. Weiter geht’s Richtung Westen: &bdquo;Nach dem Abschluss der Tiefbauarbeiten in Brakel geht es intensiv weiter mit dem Bau der Hausanschlüsse“, wirbt die Sewikom. Besonders großes Interesse gebe es auch in Hohenhausen (Gemeinde Kalletal) und Augustdorf, &bdquo;so dass dort gerade intensive Vermarktung und Beratung durch die Sewikom-Teams stattfinden“, heißt es. Ebenfalls lesenswert: Glasfaser-Ausbau im Kreis Höxter: Städte äußern Unzufriedenheit über Sewikom Deshalb ist die Stadt Steinheim skeptisch mit Blick auf die Sewikom Dass eine solche Vorvermarktung und die damit verbundene Unterschrift unter einem Vorvertrag nicht unbedingt dazu führen, dass rasch ein Anschluss in den Boden kommt, zeigt ein Blick in den Kreis Höxter. In Steinheim etwa zeigt sich der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Heinz-Josef Senneka, skeptisch. &bdquo;Die Sewikom hatte zunächst angekündigt, alle Ortschaften der Stadt Steinheim bis Ende 2027 eigenwirtschaftlich auszubauen“, betont er. Bislang sei ein Ausbau aber &bdquo;nur in den Ortschaften Bergheim und Eichholz“ erfolgt. Dabei sei mit der Vermarktung in den Ortschaften Vinsebeck und Ottenhausen begonnen worden. &bdquo;Diese scheint aber zwischenzeitlich zum Erliegen gekommen zu sein“, fürchtet Senneka. Der Stadt seien keine Termine für einen Baubeginn oder eine Fertigstellung genannt worden. &bdquo;Ob die ursprünglichen Ausbauziele noch verfolgt werden, ist aus der Sicht der Stadt Steinheim zumindest zweifelhaft“, sagt Senneka. Passend zum Thema: Beverunger Glasfaser-Anbieter Sewikom entlässt Mitarbeiter: Das steckt dahinter Wenn denn gebaut worden ist, gab es laut der Stadt keine Probleme Immerhin: Dort, wo ausgebaut wurde, seien die Arbeiten problemlos verlaufen. Die zeitlichen Verzögerungen seien gering gewesen. &bdquo;Festgestellte Mängel wurden kurzfristig und fachgerecht behoben. Insgesamt ist der Ausbau gut und problemlos erfolgt“, gibt Senneka zu Protokoll. Marienmünsters Bürgermeister Josef Suermann stellt sich auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ vor den Anbieter aus Beverungen. &bdquo;Sewikom ist derzeit in mehreren Ortschaften der Stadt am Arbeiten. Nach deren Verlautbarungen sollen alle Häuser, soweit hierfür Verträge geschlossen worden sind, bis zum Herbst dieses Jahres mit Glasfaser versorgt sein“, teilt er mit. Suermann betont, dass die Stadt Verzögerungen hinnimmt Suermann betont, er sei &bdquo;dankbar, dass die Stadt Marienmünster eigenwirtschaftlich durch Sewikom flächendeckend mit Glasfaser versorgt wird“. Die Stadt müsse also keine eigenen Haushaltsmittel dafür in die Hand nehmen. &bdquo;Wenn es dann schon mal zu zeitlichen Verzögerungen kommt, nehmen wir das hin, wenn es am Ende zu einem guten Ergebnis führt“, macht er seine Position deutlich. Ausgebaut wurde das Netz, laut Sewikom-Seite, in Bredenborn, in den übrigen Ortsteilen von Marienmünster steht die Bauphase demnach erst noch an. In Willebadessen sieht die Lage ganz anders aus. Denn dort hat sich ein Mitbewerber in die Debatte eingeschaltet, der eigentlich schon ausgestiegen war. Was passiert, wenn die Telekom plötzlich doch ausbauen möchte &bdquo;Für das Stadtgebiet gab es 2023 eine Ausbauperspektive und Ankündigung der Sewikom für die Ortschaften Willebadessen und Peckelsheim“, sagt Bürgermeister Norbert Hofnagel auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Dies sei kurzfristig möglich geworden, &bdquo;da durch eine Ausbauabsage, beziehungsweise langfristige Verschiebung der Telekom für diese beiden Orte ein Vakuum entstanden war“. Nun hat die Telekom sich anders entschieden - und den Beginn des Ausbaus im Juni 2025 angekündigt. &bdquo;Somit hat sich die Sewikom wieder zurückgezogen.“ Für die anderen Ortschaften des Stadtgebietes zum Ausbau der Glasfaserinfrastruktur durch die Sewikom gebe es &bdquo;nach wie vor die Absichtserklärung“, dies auch zu tun, sagt Hofnagel. Lesen Sie auch: Glasfaser nur in Marienmünster: Nieheim wird vom schnellen Internet abgehängt Das sagt die Sewikom zu ihren eigenen Ausbauzielen Ein Sprecher der Sewikom sagt auf Nachfrage der &bdquo;NW“: &bdquo;Wir bleiben unseren Zielen absolut treu.“ Die NW hat nachgefragt: Das gelte auch für Nieheimer Ortsteile, wie etwa Sommersell, wo Kunden Vorverträge unterschrieben haben und seitdem warten. Das Unternehmen liege &bdquo;gut im Zeittakt, es wird ein Gebiet nach dem anderen so fertiggestellt, dass die Hausanschlüsse aktiv gehen“. Damit stelle die Sewikom sicher, &bdquo;dass nicht nur gebaut wird und dann die Kunden auf die Nutzung warten müssen, sondern verlässliche Zeitpläne haben“. Ungeduldige Kunden bittet Sewikom um Geduld: &bdquo;Überall gleichzeitig bautechnisch zu beginnen, bringt keinen Ausbauerfolg, denn die Kunden brauchen den aktiven Hausanschluss.“ Ebenfalls passend zum Thema: Umbrüche bei Sewikom in Beverungen: Das sagt der Chef Thomas Wiesemann

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