In Warburg wird am Highspeed-Internet gebaggert - über Feiertage werden Baugruben geschlossen

Warburg. Der Breitbandausbau nimmt Fahrt auf. Unter das Pflaster werden in den Ortschaften des Warburger Landes aktuell viele Glasfaserleerrohre verlegt. Nach dem Willen der Bundesregierung soll die Republik bis 2030 flächendeckend verkabelt sein. Im Warburger Stadtgebiet sind mit Westconnect, der Telekom und Sewikom drei Anbieter aktiv. Bei der Vielzahl der Baustellen, der Aufbrüche entlang der Straßen in den Dörfern und der Kernstadt den Überblick zu behalten und auf Mängel hinzuweisen, &bdquo;ist ein schwieriges Unterfangen“, bekennt Bürgermeister Tobias Scherf. Im Bau- und Planungsausschuss gab er jetzt eine kurze Zusammenfassung. In ihrer Gigabitstrategie hatte sich die Ampel in Berlin zum Ziel gesetzt, Deutschland bis 2030 flächendeckend mit Glasfaser zu erschließen. Im Frühjahr vergangenen Jahres hatten die Arbeiten im Warburger Stadtgebiet für den Breitbandausbau begonnen. Die Westconnect GmbH, eine Tochter von Eon, die Telekom und die Sewikom, damals noch als regionaler Anbieter aus Beverungen, versprachen kostenlos Glasfaserkabel bis ins Haus zu bringen. Lesen Sie auch: Glasfaser-Ausbau läuft in Warburg trotz hohen Interesses schleppend So weit ist Westconnect in Warburg Mittlerweile arbeitet sich Eon-Tochter Westconnect durch die Kernstadt. Plant und baut ein 48 Kilometer langes Glasfasernetz. Mehr als 1.000 Hausanschlüsse sollen erstellt werden, hatte Westnetz, das Unternehmen, das im Auftrag von Westconnect den Glasfaserausbau in der Warburger Kernstadt koordiniert, angekündigt. Sechs Bauabschnitte sind vorgesehen. Der erste Abschnitt im westlichen Teil der Hansestadt befindet sich in der Fertigstellung. Die Warburger Firma Waldeier hatte die Baugruben des ersten Ausbauabschnittes auf der Hüffert geschlossen. Auch im zweiten Bauabschnitt schreiten die Arbeiten voran. Nach dem Zeitplan der ausführenden Baufirma soll der Tiefbau bis zum Jahreswechsel abgeschlossen sein. Das Unternehmen Salko-Bau aus Bissendorf hatte den Ausbau, der zunächst am Hang hinunter zur Diemel fortgesetzt wurde, übernommen. Auf knapp drei Kilometer sind Leerrohrverbunde verlegt. Lesen Sie auch: Ärger um Glasfaser-Baugruben: Wechsel der zuständigen Baufirma in Warburg Insgesamt sind in den Warburger Ausbaugebieten bis heute rund 19 Kilometer Trasse gebaut und 110 Hausanschlüsse hergestellt, heißt es seitens des Kommunikationsunternehmens. Nicht alle Oberflächen seien schon wieder hergestellt, heißt es aus der Stadtverwaltung, ein Ende sei jedoch in Sicht. Im neuen Jahr sollen noch in der Altstadt, am Burggraben und Teilen des Paderborner Tores Glasfaserkabel verlegt werden. Abschnitt vier werde dann nördlich der Bundesstraße sein, nennt Eric Volmert, Breitband-Koordinator der Stadt den Plan. Die Telekom ist in Scherfede und Rimbeck aktiv Die Telekom ist in Rimbeck und Scherfede aktiv. Und meldet aktuell 2.140 Haushalte, die in den beiden Ortschaften angeschlossen wurden. 22 Kilometer Tiefbau wurde betrieben. In Scherfede seien die Arbeiten bis auf einige kleinere Restarbeiten &bdquo;so gut wie abgeschlossen“. In Rimbeck werde die Fertigstellung im Frühjahr 2025, spätestens aber im zweiten Quartal des neuen Jahres erwartet. Die Telekom hat ihr Glasfasernetz als Open-Network errichtet, das heißt, auch andere Anbieter können es nutzen. Auch für die Warburger Kernstadt hatte die Telekom zunächst geplant. Ob der Konzern seine Bemühungen in der Hansestadt streichen wird, darüber wird der Dienstleister Ende 2026 entscheiden. Die Telekom führe keinen bewusst geplanten Überbau durch, hält Volmert fest. Die Sewikom kämpft mit Aufbrüchen Die Sewikom hatte in Dössel mit dem Netzausbau in den Dörfern begonnen. Mittlerweile läuft das schnelle Internet dort in knapp 250 Wohnungen. In den Ortschaften Menne, Hohenwepel, Nörde, Daseburg, Ossendorf, Wormeln, Bonenburg, Germete und Welda sind im Trassenbau von gut 100 Kilometer insgesamt 240 Kilometer Leerrohre verlegt. Bis zum Bahnübergang ist auch in Menne das Netz aktiv. In den übrigen Ortschaften soll eine Aktivierung bis spätestens März 2025 erfolgen. Dabei ärgert sich manch Ortsvorsteher &bdquo;und ist sehr ungehalten“, berichtete Scherf im Ausschuss über Gespräche mit Sewikom zum Glasfaserausbau. Den einen geht es nicht schnell genug, andere klagen über offene Baugruben und offensichtliche Mängel. Anfang Dezember waren 32 Querungen nicht asphaltiert oder gepflastert. Die Tiefbauarbeiten Dössel, Daseburg, Hohenwepel und Menne seien fast abgeschlossen, meldet die Sewikom. In Nörde, Ossendorf, Welda, Wormeln und Germete seien die Asphaltflächen noch nicht wiederhergestellt. Aktuell bekommen in Menne Gehwege und Querungen ihre Deckschicht zurück. Zum Teil mit Kaltasphalt. Die Sewikom sucht das Gespräch Das Problem: Das Asphaltwerk schließt bis Ende Februar, je nach Witterung. Für den Winter sollen zunächst offene Baustellen geschlossen werden. Verschmutze Gehwegflächen gesäubert und nochmals festgerüttelt werden. Sollten zwischenzeitig Probleme mit den Baustellen auftreten, werde eine Tiefbaukolonne über die Feiertage vor Ort sein, um spontan handeln zu können, verspricht der Dienstleister. Lesen Sie auch: Glasfaser-Ausbau läuft in Warburg trotz hohen Interesses schleppend Falls es zu weiteren Verzögerungen komme, behalte sich die Stadt vor, die Arbeiten extern zu vergeben, hielt Raushauschef Scherf fest. Sewikom-Chef Kai-Timo Wilke habe zugesagt, den Kontakt zu den Ortsvorstehern aufzunehmen. &bdquo;Vollmundig“, bewertete Ausschussvorsitzender Walter Güntermann. &bdquo;Allein mir fehlt der Glaube.“

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