Modernisierung von Bahnhöfen im Kreis Paderborn lässt noch Jahre auf sich warten

Paderborn/Salzkotten. Knapp zwei Jahre, nachdem das neue Paderborner Hauptbahnhofsgebäude eröffnet wurde, sieht es direkt dahinter – an Gleis 1 – noch sehr nach Provisorium aus. Hier soll der Bahnsteig ein neues Dach bekommen. Zudem soll der Bodenbelag erneuert werden. Auch die Bahnhöfe in Salzkotten und Scharmede sollen modernisiert werden. Pläne dazu gibt es schon seit einiger Zeit. Bis sie umgesetzt werden, wird es nun aber länger als ursprünglich gedacht dauern. Denn für die Bauarbeiten an den drei Bahnhöfen seien Sperrpausen dringend erforderlich, sagt die Deutsche Bahn. Also Zeiten, &bdquo;in denen kein Zug fährt und gefahrlos gearbeitet werden kann“. Solche Sperrpausen müssten mit dem internationalen Fahrplan und dem allgemeinen Baugeschehen im Schienennetz abgestimmt werden. Bahnstrecke Hamm–Altenbeken über Paderborn wird für umgeleitete Züge gebraucht Dabei ziehen die Bauarbeiten an den Bahnhöfen im Kreis Paderborn in den kommenden Jahren den Kürzeren. Für Scharmede beispielsweise peilte die Stadt Salzkotten zwischenzeitlich das Jahr 2026 an, dann kam die Info seitens der DB, dass dieser Zeitpunkt nicht möglich sei. Die Bahn selbst spricht nun auf Anfrage davon, dass die Bauarbeiten, die zudem vier weitere Bahnhöfe im Kreis Soest betreffen, ursprünglich für das Jahr 2028 vorgesehen waren. &bdquo;Leider können die Arbeiten in diesem Zeitraum aber nicht umgesetzt werden“, sagt ein Bahnsprecher. Nun prüfe die DB, ob sie im Jahr 2029 möglich sind. Mehr zum Thema Zugverkehr: Zug nach München fällt weg – dafür bekommt Paderborn einen anderen ICE-Halt Grund der Verzögerungen: Die Strecke Hamm–Altenbeken über Paderborn wird dringend für Umleiterverkehre benötigt. Dies betrifft Personen- wie Güterzüge. &bdquo;Es wird auf jeden Fall voller auf der Strecke“, sagt Rainer Wester vom Fahrgastverband Pro Bahn. Er befürchtet, dass dies für Fahrgäste weitere Verspätungen im Zugverkehr zur Folge hat. Nach Angaben des Nahverkehrs Westfalen-Lippe (NWL) dient die sogenannte Hellwegstrecke im kommenden Jahr als Umleiterstrecke für den im Rahmen der Generalsanierung gesperrten Korridor Hagen-Köln. In 2027 werden Züge wegen gesperrter Strecken im Frankfurter Raum über Paderborn umgeleitet. &bdquo;Und die dann für 2028 angestrebten Sperrpausen wurden jüngst deswegen verweigert“, da die Hellwegstrecke wiederum Umleiterstrecke für den gesperrten Korridor Hamm-Essen-Duisburg-Düsseldorf-Köln werden soll, heißt es seitens des NWL. Kaputte Aufzüge und Leerstand: Wie geht es im Paderborner Hauptbahnhof weiter? NWL fordert mehr Verlässlichkeit bei der Planung Matthias Goeken, Vorsitzender der NWL-Verbandsversammlung, zeigt sich ungehalten. &bdquo;Wir drängen darauf, dass die Maßnahmen an den Bahnhöfen nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden“, sagt Goeken. &bdquo;Wir hoffen auf mehr Verlässlichkeit.“ Auch könnten Fördermaßnahmen &bdquo;nicht ewig“ geschoben werden. Bereits Anfang 2021 wurde bekannt, dass der Bahnhof in Salzkotten für eine Förderinitiative ausgewählt wurde. 2,619 Millionen Euro – so die damalige Angabe – wollen Bund, Land und DB dort investieren. &bdquo;Die wiederholte Verschiebung hat massive und nunmehr kritische Folgen“, so der NWL. Es seien beispielsweise Kostensteigerungen zu erwarten. Lesen Sie auch: Salzkottens Bahnhof bekommt zur Sanierung eine dicke Finanzspritze Bahnhöfe in Salzkotten sollen barrierefrei umgebaut werden Auch gerät der barrierefreie Ausbau ins Stocken. Am Salzkottener Bahnhof soll der Bahnsteig angehoben werden, um einen höhengleichen Einstieg zu ermöglichen. Als besonders dringend sieht Rainer Wester den geplanten Umbau in Scharmede an. &bdquo;Der Bahnsteig ist höhentechnisch eine Katastrophe“, sagt Wester. Und zu einem der beiden Bahnsteige gelangen Fahrgäste nur über Treppen und einer Unterführung. Mehr dazu: Komplettrenovierung des Bahnhofs in Scharmede ist geplant Auch die Stadt Salzkotten wünscht sich, dass schnellstmöglich die Station in Scharmede barrierefrei wird. In dem Zusammenhang will die Stadt das Bahnhofsumfeld neu gestalten. &bdquo;Wir planen begleitend eine Mobilstation“, nennt Martin Westermeier, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, ein Beispiel. Es sei jedoch sinnvoll, zunächst am Bahnhof selbst zu arbeiten, ehe die direkte Umgebung dran ist. Somit ist die Stadt abhängig vom Zeitplan der Deutschen Bahn. &bdquo;Die nicht verfügbaren Sperrpausen werfen uns zurück“, sagt Westermeier. Unabhängig von Sperrpausen ist dagegen die Stadt Paderborn bei ihrem Bauprojekt neben Gleis 1 am Hauptbahnhof. Dort entsteht ein Fahrradparkhaus. In der Annahme, dass beantragte Fördermittel bewilligt werden, sollen die Arbeiten hierfür im dritten Quartal 2026 starten, sagt Eckhard Döring, Leiter des Straßen- und Brückenbauamtes. Die Fertigstellung des Fahrradparkhauses wird ihm zufolge für Sommer 2027 angestrebt. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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