Graffiti gegen Schmierereien: Warburgs Sehenswürdigkeiten im Bahnhofstunnel

Warburg. Die Burgruine auf dem Desenberg, der Sackturm, das Museum im Stern, das Diemelviadukt: Vier von den neuen Motiven im Tunnel zu den Gleisen drei und vier am Warburger Bahnhof. Dazu an den Treppenauf- und Treppenabgängen an der einen Seite das Schloss Wilhelmshöhe und an der anderen Seite der Paderborner Dom – jeweils versehen mit dem Zusatz &bdquo;30 Kilometer“ jeweils in beide Richtungen: Warburgs Bahnhof ist aufgehübscht worden. Und zwar deutlich und um Klassen. Mit Graffiti-Motiven der Region. Philipp legt letzte Hand an: Eine Versiegelung der Motive, die im Laufe der vergangenen zwei Wochen auf die Fliesen aufgebracht worden sind. &bdquo;Anti-Graffiti-Schutzlack“, nennt das Marcus Dörr. Der ist Chef der Agentur &bdquo;Artmos4“ in Offenbach, die im Auftrag der Deutschen Bahn den Bahnhof mit den mit Sehenswürdigkeiten der Region verschönert hat. Mit Graffiti gegen Graffiti. &bdquo;Die Motive stehen für Warburg“, betont Dörr. &bdquo;Damit identifizieren sich die Menschen. Und nein, nur grüne Bäume – das wäre zu einfach gewesen.“ Es sei auch nicht der erste Bahnhof, den sie genau so umgestalten. Heimische Sehenswürdigkeiten, das komme überall gut an, sagt der Agentur-Chef, der die &bdquo;stark illustrativen, roughen Motive“ an die Wand gebracht hat. Ausgewählt zusammen mit der Bahn. Gemalt mit einem Foto oder der Abbildung aus dem Internet als Vorlage. Mit freier Hand. Vorher habe man die Fliesen gereinigt, zweifach grundiert, den Hintergrund gemalt, in beige- und cremefarben. Dann die Motive aufgebracht, schließlich legte Kollege Philipp zum Abschluss noch die Versiegelung drüber. Und bekommt, während er die Malerrolle schwingt, schon viel Beifall von den vorbeikommenden Bahnreisenden, die sich die Kunstwerke genauer ansehen. &bdquo;Deutlich besser“ oder &bdquo;hoffentlich bleibt das so schön“ sind nur zwei Kommentare. &bdquo;Wir haben viel positive Resonanz hier bekommen“, sagt der junge Künstler und ergänzt lächelnd: &bdquo;Wir waren sehr gern hier.“ &bdquo;Der Bahnhof selbst ist sehr schön“ &bdquo;Ein Bahnhof ist die Visitenkarte der Stadt“, sagt Marcus Dörr. Der soll schön aussehen, das liege im Interesse von Bahn und Stadt. Und er sagt, der Zustand des Bahnhofs Warburg sei vorher gar nicht so schlimm gewesen. &bdquo;Ich fand ihn ganz Okay. Da haben wir schon ganz andere Löcher gesehen. Die Fliesen waren relativ sauber, es gibt keine großen Wassereinbrüche, die Aufzüge funktionieren“, zählt er auf. &bdquo;Und der Bahnhof selbst ist sehr schön.“ Lesen Sie auch: Warburger Bahnhof voller Müll und Kippen: Grüne putzen, Stadt sucht Lösung Nur der dunkle Tunnel, der störte viele Bahnfahrer. Das ist nun vorbei. Hell und einladend freundlich sieht es nun auf dem Weg von und zu den Gleisen drei und vier aus. Und dank des Graffiti-Schutzes (&bdquo;das ist keine Opferschicht“) könne das auch lange so bleiben. &bdquo;Es fällt keine Sonne in den Tunnel, deshalb werden die Farben nicht ausbleichen. Das sollte lange halten.“ Die Agentur &bdquo;Artmos4“ in Offenbach wirbt mit dem Slogan &bdquo;Wir sprühen vor Ideen“ und zeigt auf ihrer Homepage, dass Graffitikünstler und Graffitikunst ganz legal geht. Sie bieten nach Angaben von Dörr den Komplettservice – vom ersten Kontakt über die Konzepterstellung und Flächenvorbereitung bis zur Umsetzung und Versiegelung. Und zwar international. Als nach eigenen Angaben &bdquo;älteste Graffiti-Agentur Deutschlands“ mit verschiedenen Stilrichtungen und Künstlern. www.graffitiauftrag.org Lesen Sie hier: Erhalten Sie die aktuellen News der NW Höxter jetzt per WhatsApp!

Meistgelesen