Dieser Damm bei Warburg gaukelt den Schutz vor Hochwasser nur vor

Warburg. Eine Schutzvorrichtung ohne Schutzfunktion: Der Hochwasserschutz ist in Welda seit Jahren ein Thema. Ebenso wie die Erkenntnis, dass dringend gehandelt werden muss, um den Ort vor Hochwassergefahren zu schützen. Jetzt wieder bestätigt von einer Studie. Das Hochwasserrückhaltebecken Hörler Bach westlich der Ortschaft gaukle eine schützende Wirkung vor, &bdquo;die gar nicht besteht“, merkte Dominic Blome vom Büro &bdquo;Sönnichsen und Weinert“ jetzt im Planungsausschuss an. Doch schlagen die Fachleute in einer Machbarkeitsstudie eine Variante vor, die unter den Einwohnern im Dorf wohl auf heftige Ablehnung stoßen wird. &bdquo;Ein sensibles Thema“, sagt der Ortsvorsteher. Und eine Investition in Millionenhöhe. &bdquo;Der Hochwasserschutz ist eine ständige Herausforderung, eine Daueraufgabe“, bewertete Ausschussvorsitzender Walter Güntermann in der Sitzung am Dienstag. Und immer auf der Suche nach Lösungen und der Balance zwischen Kosten und Nutzen. &bdquo;Technisch nicht einhundertprozentig machbar, ein Restrisiko bleibt immer“, sagte Güntermann. Rückhaltebecken an der Hörler Straße bietet wenig bis gar keinen Schutz Wenig bis gar keinen ausreichenden Schutz vor starken Hochwassern bietet nach Ansicht der Experten dagegen das Hochwasserrückhaltebecken an der Hörler Straße für den alten Weldaer Ortskern. Mit einer Länge von gut 7,5 Kilometern und einem Einzugsgebiet von fast zehn Quadratkilometern sorgt der Hörler Bach bei Starkregen eher für Probleme. Innerhalb der Ortschaft teilt sich das Gewässer in den Mühlen- und Werkgraben auf, kommt am Kindergarten wieder zusammen, fließt im kanalisierten Betonbett durch Welda, unter der Kreisstraße durch und mündet in der Twiste. Experten schließen einen Dammbruch nicht aus Mitte der 1960er Jahre war im Tal in Richtung Hörle ein Hochwasserrückhaltebecken gebaut worden. Nach heutigen Maßstäben für ein Schadensereignis ausgelegt, das statistisch alle 50 Jahre auftritt (HQ50). Für ein 100-jähriges Schadenereignis schon nicht mehr geeignet. Die Experten fürchten, dass der Bach dermaßen ansteigt, dass der Damm überströmt werde. Auch schließen sie einen Dammbruch nicht gänzlich aus. Bricht er, ergießen sich die Wassermassen in den Ort. &bdquo;Ungebremst“, sagt Kuhaupt. Lesen Sie auch: Angst und Sorge wegen des Twiste-Hochwassers Und gegen noch höhere Hochwasserereignisse, ein 500-Jähriges oder ein Jahrtausendereignis, &bdquo;können wir nicht anbauen“, weiß auch Kuhaupt. Als Ortsvorsteher hatte der Christdemokrat immer wieder auf die Schwachstellen des Hochwasserschutzes an Twiste und Hörler Bach hingewiesen. Besonders beängstigend sei die Tatsache, dass der Twiste-Pegel nach außergewöhnlichen Niederschlagsereignissen innerhalb kurzer Zeit stark ansteige und so in wenigen Stunden ein großes Schadensrisiko entstehe. Vorschlag sieht Rückbau des sinnlosen Beckens vor 60 Seiten umfasst die Analyse des Mindener Ingenieurbüros, das vom Stadtrat beauftragt worden war, sich Gedanken zur Verbesserung der Situation zu machen und zu planen. Vier Vorschläge wurden in der Sitzung vor- und zur Diskussion gestellt, um einen Schutz vor einem hundertjährigen Hochwasser zu erlangen. Sie reichten vom schlichten Abbau des Rückhaltebeckens über eine neue Entwässerung quer durch den Schlosspark bis zu einer sechs Meter höheren Staumauer, die eine Verschiebung der Hörler Straße zur Folge hätte. Favorisiert wird aber eine Variante, die unter anderem den Rückbau des ohnehin sinnlosen Beckens vorsieht und das Bachprofil aufweitet. Dass dabei im Ort aber die Mauern des Bachkanals drastisch erhöht werden müssen, mag vielen im Dorf nicht schmecken. .responsive23-8pliTpZUosaLer5P-map-0926-regenrueckhalt-hoerler-bach { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-8pliTpZUosaLer5P-map-0926-regenrueckhalt-hoerler-bach { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-8pliTpZUosaLer5P-map-0926-regenrueckhalt-hoerler-bach { padding-top: 142.86%; } } Vorgesehen sind von den Ingenieuren an einigen Stellen Aufbauten entlang des Bachbettes bis zu 1,40 Meter Höhe. Im Schnitt sind es zwischen 40 und 60 Zentimeter, die auf bestehende Mauern kommen. Das Büro rechnet mit Kosten zwischen 1 und 1,2 Millionen Euro. Allerdings auch mit der Aussicht auf Fördermittel. Ein drastischer Eingriff ins Ortsbild von Welda &bdquo;Ein massiver Eingriff in die Ortslage“, befand der Ortsvorsteher. &bdquo;Ein gewaltiger“, bestätigte Vorsitzender Güntermann. Der ohne Zustimmung im Ort bleiben werde, fürchtet Kuhaupt eine &bdquo;emotionsgeladene Debatte“. Die Frage nach einem ausreichenden Hochwasserschutz und einem gewohnt schmucken Ortsbild: &bdquo;Für die Kommune eine Risikoabwägung“, nahm Güntermann den Faden auf. Eine Empfehlung wollte der Ausschuss nicht abgeben, ohne zuvor das Votum der Bürgerinnen und Bürger in Welda gehört zu haben. &bdquo;Müssen wir für ein 100-jähriges Hochwasser bauen? Gibt es andere Möglichkeiten für genügend Stauraum? Die Fragen nach den Alternativen werden gestellt“, sagt Kuhaupt und lädt für Montag, 28. Oktober, um 18 Uhr in die Gemeindehalle zur Bürgerinfo ein. Die Verwaltung vertraue auf die Expertise der Fachleute, riet Bürgermeister Tobias Scherf, den Rückbau des Rückhaltebeckens und den Ausbau des Ortsdurchgangs dem Vorzug zu geben. Am Ende werde im Rat entschieden, &bdquo;wenn die Meinungen der Bürger eingeholt sind“. In der Sitzung am Dienstag, 5. November, werden die Vorschläge für den Hochwasserschutz in Welda auf der Agenda stehen. Am Rückhaltebecken Teichmühle bei Germete werden die Mängel beseitigt Hochwasserschutz ist teuer: In Germete soll das Rückhaltebecken Teichmühle, das 1977 am Rande des Luftkurortes in Richtung Wethen errichtet wurde, ertüchtigt werden, um den Ort auch weiterhin für ein 100-jähriges Hochwasser sicher zu wappnen. Das Becken, das in der Kategorisierung als Talsperre eingestuft und vom Kälberbach durchflossen wird, ist zwar ausreichend, aber mit der Zeit doch etwas in die Jahre gekommen. So muss nach den Überprüfungen der vergangenen Jahre die Drainage-Anlage am Fuß des Dammes erneuert, ein Grobrechen am Zulauf und ein sogenannter Geschwemmelabweiser am Notüberlauf zusätzlich installiert werden. Material (rund 480 Meter Drainage-Leitung) und Arbeiten, die von Stadtrat und Verwaltung bereits beauftragt wurden, werden insgesamt knapp 400.000 Euro kosten. Ende kommenden Jahres werde die Betriebserlaubnis ablaufen, gab Ulrich Klare, stellvertretender Leiter des Bauamtes, in der Sitzung des Planungsausschusses bekannt. Da seien die im Frühjahr beginnenden Sanierungsarbeiten Voraussetzung für eine Fortführung.

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