Frauenhaus im Kreis Höxter bietet Opfern häuslicher Gewalt seit 30 Jahren Schutz

Warburg. Seit dem 1. September 1994 gibt es im Kreis Höxter das Frauen- und Kinderschutzhaus. &bdquo;Eigentlich kein Grund zum Feiern, aber ein Anlass, zurückzublicken, zu informieren, zu erzählen und in die Zukunft zu schauen“, sagt Daniela Dahlmann vom Warburger Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), dem Träger der Einrichtung. Denn es geht um Vertrauen und Sicherheit: Frauen finden im Haus Zuflucht vor ihren gewalttätigen Partnern. Oftmals die letzte Hoffnung, der einzige sichere Hafen. Finanziert werden solche Häuser aus Spenden, öffentlichen Mitteln und Tagessätzen, welche die Frauen zahlen müssen. Unter der ehrenamtlichen Leitung von Walburga Hennemann, der damaligen SkF-Vorsitzenden, war vor 30 Jahren das Haus eingerichtet worden, um Frauen und Kindern Schutz und Hilfe vor häuslicher Gewalt zu bieten. &bdquo;Noch bevor die Arbeiten abgeschlossen waren, zeigte sich der Bedarf, und die erste Frau konnte aufgenommen werden“, beschreibt Dagmar Hensler, heutige Leiterin, die Bedeutung. &bdquo;Seitdem fanden insgesamt 1.230 Frauen und 1.550 Kinder eine vorübergehende sichere Bleibe im Haus“, nennt sie Zahlen. In allen Belangen des täglichen Lebens, die die besondere Situation mit sich bringe, &bdquo;werden sie aktuell von fünf hauptamtlichen Mitarbeiterinnen unterstützt“. Einladung zur Info-Tour in Warburg Am Sonntag, 8. September, ab 14 Uhr möchte der Frauensozialdienst allen Interessierten die Gelegenheit geben, sich genauer über die Geschichte und über die aktuelle Arbeit im Frauen- und Kinderschutzhaus zu informieren. Startpunkt der Veranstaltung ist das Gemeindezentrum &bdquo;Haus Böttrich“ an der Sternstraße in Warburg. Bei einem Rundgang durch die Stadt mit Stationen am Museum im &bdquo;Stern“, an der Erasmus-Kapelle und der Neustadt-Kirche geben die Mitarbeiterinnen Einblicke in ihr Arbeitsfeld und berichten über das Zusammenleben im Frauen- und Kinderschutzhaus. Die Teilnehmenden haben zudem die Möglichkeit, in der Zeit des Rundgangs oder danach ab 15 Uhr bei Kaffee und Kuchen im Corvinushaus, dem evangelischen Gemeindezentrum an der Sternstraße, weiter ins Gespräch zu kommen. Die Themen, welche die Mitarbeiterinnen beschäftigen &bdquo;Die Mitarbeiterinnen werden aus ihrem Alltag berichten und aufzeigen, wie vielfältig und gleichzeitig allgegenwärtig das Thema häusliche und partnerschaftliche Gewalt sein kann“, kündigt Hensler an. Sei es durch die persönlichen Probleme der Frauen und Kinder, bei denen die Folgen der Gewalterfahrungen nach und nach an die Oberfläche treten, oder durch die vielen bürokratischen Angelegenheiten, die geregelt werden müssen, damit die Frauen selbstständig leben und zuversichtlich in eine gewaltfreie Zukunft blicken können. &bdquo;Ein weiteres Thema, das uns seit 30 Jahren beschäftigt, ist die Finanzierung der Frauenhäuser“, macht Dahlmann aufmerksam. Sie setze sich aus Landesmittel, einer Unterstützung durch den Kreis Höxter, Kirchenmittel, Spenden sowie dem Tagessatz in Höhe von 25 Euro, den die Schutz suchenden Frauen noch immer aus eigener Tasche zahlen müssten, zusammen. Seit Jahrzehnten fordern Sozialverbände dagegen eine institutionelle, einkommensunabhängige Finanzierung der Frauenhäuser. Der Dank an Spender und Sponsoren &bdquo;Wir wollen uns bei dieser Gelegenheit auch bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern des Frauen- und Kinderschutzhauses bedanken“, sagt Hensler. Denn ohne deren Engagement wären viele unbürokratische Hilfen nicht möglich. &bdquo;Die spontane Hilfe, sei es finanziell oder in Form von Sachspenden, und die Erhaltung des Hauses in einem gastfreundlichen Zustand erleichtern die anspruchsvolle und herausfordernde Arbeit der Mitarbeiterinnen.“ Und sie leisteten einen wertvollen Beitrag zur Soforthilfe für die Frauen und Kinder. Anmeldung zum Jubiläumstag und die Notrufnummer Der SkF bittet bis zum 3. September um Anmeldung zum Jubiläumstag per E-Mail an e.lange@skf-warburg.de oder Tel. 05641 7478280. Das Notruftelefon des Frauen- und Kinderschutzhaus ist rund um die Uhr unter Tel. 0171 5430155 zu erreichen.

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