Wie Spenden in Warburg anderen Menschen helfen

Warburg. Die Spendenbereitschaft ist in der Weihnachtszeit besonders hoch. Geprägt vom christlichen Wert der Nächstenliebe gilt gerade jetzt die Aufmerksamkeit wohltätigen Zwecken. Immer häufiger spenden auch Menschen, die wunschlos glücklich sind, anlässlich Geburtstagen und Jubiläen an gemeinnützige Vereine und Institutionen aus der Region. Die freuen sich, denn in den meisten Fällen sind sie auf dieses Geld angewiesen. Ihre Arbeit wäre ohne ein großes Maß an Spendenbereitschaft nicht möglich. Dabei war diese im vergangenen Jahr bei den Deutschen laut einer Umfrage gesunken. Insgesamt waren 12,5 Milliarden Euro an den guten Zweck gegangen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln jetzt mitteilte. Zwar sei die Höhe der durchschnittlichen Spende mit 402 Euro nahezu unverändert geblieben, aber die Anzahl der Spender sei gesunken. Die Krisen in der Welt führten bei vielen Menschen zu einer gewissen Abstumpfung. 2023 hatten 45 Prozent der Erwachsenen Geld gespendet. Ein Jahr zuvor waren es noch 51 Prozent. Spendabler als andere Altersgruppen hatten sich Jüngere zwischen 18 und 34 Jahren gezeigt. Sie spendeten im Schnitt 575 Euro, die 50- bis 64-Jährigen hingegen 281 Euro. Das in der Umfrage nicht berücksichtigte ehrenamtliche Engagement, bei dem Zeit gespendet werde, bleibe &bdquo;gerade in diesen herausfordernden Zeiten ein wichtiges Zeichen für den Zusammenhalt der Menschen in Deutschland“, hieß es bei der Vorstellung der Erhebung, bei der 5.437 Menschen ab 18 Jahren befragt wurden. Auf Spenden angewiesen: Der Mittagstisch in Warburg &bdquo;Die Mittagstisch-Angebote in der Kernstadt und in Rimbeck könnten ohne Spenden gar nicht existieren“, sagt Vanessa Kamphemann vom Vorstand der Diakonie Paderborn-Höxter. Bedürftigen bietet der Mittagstisch in Warburg an zwei Terminen in der Woche zum einen die Gelegenheit, eine warme Mahlzeit in geselliger Runde einzunehmen, zum anderen ein Lebensmittelpaket zu bekommen. Im Corvinushaus an der Sternstraße 19 wird montags gekocht, mittwochs ist Lebensmittelausgabe, &bdquo;von der rund 300 Familien, 1.500 Frauen, Männer, Kinder profitieren“, schlüsselt Kamphemann auf. In Rimbeck öffnen die Türen im alten Schulhaus an der Scherfeder Straße dienstags. All das kostet: Die Zeit der ehrenamtlichen Helfer, aber auch Geld. &bdquo;Es gibt Wochen, da haben wir zu wenig Lebensmittel – dann müssen wir einfach Dinge hinzukaufen“, sagt Laureta Cabra. Sie koordiniert in Warburg die Arbeit. Doch fallen auch Sachkosten an und auch der Bulli fährt nun einmal nicht ohne Sprit. Wenn er denn fährt. Noch immer sind die Verantwortlichen auf der Suche nach einem Ersatz für den kaputten Bulli. Mit dem Fahrzeug werden die Abgabestellen von Supermärkten und Handel angefahren. Gut 40.000 Euro bringen die Warburgerinnen und Warburger im Jahr für das Mittagstisch-Angebot an Spenden auf. Die Diakonie hatte für das neue Jahr die Stadt um einen Zuschuss gebeten. 8.000 Euro, die zur Aufrechterhaltung des sozialen Angebots benötigt werden. Der Stadtrat lehnte ab. Dies rief die Bethel-Stiftung auf den Plan. Christoph Humburg, Caritas-Direktor in Solingen, der als unabhängiger Kandidat im September bei der Bürgermeisterwahl in Warburg antreten will, schuf den Kontakt. Bis März verdoppelt die Familienstiftung gespendete Beträge. Hospizbewegung ermöglicht Sterbe- und Trauerbegleitung durch Spenden Auch die Warburger Hospizbewegung ist auf Spenden angewiesen, um Sterbe- und Trauerbegleitung leisten zu können. Ein Teil kommt von Angehörigen und Hinterbliebenen, die aus Dankbarkeit oder Verbundenheit beispielsweise bei der Beerdigung um Spenden bitten. Doch seien die Anlässe recht unterschiedlich, sagt Karl-Heinz Fleischhacker vom Vorstand und nennt etwa runde Geburtstage. Gelegentlich erhalte der Verein auch Spenden von Banken, Firmen oder Stiftungen. Der Rösebecker ist im Verein, der im Erdgeschoss der Helios-Klinik an der Hüffertstraße ein Büro unterhält, für die Finanzen zuständig. Dass Richter und Staatsanwälte verpflichtet sind, eingenommene Bußgelder gemeinnützigen Organisationen zuzuweisen, sollte auch der Warburger Hospizgruppe helfen. Ebenso wie die Mitgliedsbeiträge. &bdquo;Und vom Verband der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen wird ein Teil unserer Kosten gedeckt“, sagt Fleischhacker. Diese Zuschüsse seien die Basis der Finanzierung. Frauenhaus und Betreuungsverein versendet Spendenbrief &bdquo;Wir haben wieder einen Spendenbrief verschickt“, sagt Daniela Dahlmann vom Warburger Sozialdienst katholischer Frauen. Der SkF bat um Spenden für seine Arbeit im Frauen- und Kinderschutzhaus und im Betreuungsverein. Alte, vereinsamte Menschen, Menschen mit psychischen Erkrankungen, Behinderungen oder Suchterkrankungen: &bdquo;Sie alle brauchen jemanden, der ihnen hilft, ihren Alltag zu bewältigen“, sagt Dahlmann. Und die Zahl der Betreuten steige ständig. Gerade in der dunklen Jahreszeit bedeuteten für diese Menschen kleine Aufmerksamkeiten eine große Hilfe und Ermutigung, gibt Dahlmann ihre Erfahrungen wieder. &bdquo;Solche Gesten bringen in schwierigen Lebenslagen etwas Licht in den Alltag der Betreuten.“ Auch im Frauenhaus werden mit den Spenden Aktionen bezahlt, die Frauen und Kinder vom Alltag und den Problemen ablenken und nicht auf anderem Wege finanziert werden können, sagt die SkF-Geschäftsführerin. Ukraine-Krieg und Inflation beeinflussen Spendenaufkommen Das Spendenaufkommen unterliege Schwankungen, hält sie im Gespräch fest. Je nachdem, was in den Fokus rücke. Dabei sei der ein oder andere Einbruch durchaus zu spüren. Beispielsweise zu Beginn des Ukraine-Krieges. &bdquo;Damals war die Betroffenheit groß“, sagt Dahlmann. Viel Geld sei für die solidarische Hilfe ins überfallene Land geflossen. &bdquo;Und die gestiegenen Lebensmittelpreise machen Spendenwillige auf die Tafeln aufmerksam.“ Dass derzeit dorthin verstärkt gespendet werde, sei völlig in Ordnung. Mit dem Spendenaufkommen, mit dem der SkF in der Adventszeit auch über den Förderverein des Frauenhauses bedacht wurde, &bdquo;sind wir zufrieden“, zieht Dahlmann eine erste Bilanz. Das Geld komme den Frauen und Kindern, &bdquo;die dringend unsere Unterstützung benötigen“, direkt zugute. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter. Dazu zählt auch der Tagessatz in Höhe von 25 Euro, den die Schutz suchenden Frauen noch immer aus eigener Tasche zahlen müssen. Manche können sich ihn nicht leisten. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Um niemanden abweisen zu müssen, werde die Zeit auch mithilfe der eingenommenen Spenden überbrückt, sagt Dahlmann. Seit Jahrzehnten wurde der Satz nicht weiter angepasst, trotz kräftig gestiegener Kosten. &bdquo;Wir sträuben uns“, berichtet sie aus den Vorstandssitzungen des Vereins.

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