Die Warburger Industriestraße bekommt endlich einen Radweg

Warburg. Der Zuschuss ist bewilligt. Rund 1,1 Millionen Euro werden aus den Fördertöpfen von Bund und Land in den Radwegebau nach Warburg fließen. Dies bestätigte jetzt Jan Kolditz, Mobilitätsbeauftragter der Verwaltung. Für zwei Projekte wird die Stadt rund 1,3 Millionen Euro ausgeben. Zum einen soll ein lang ersehnter Radweg entlang der Industriestraße Radfahrende problemlos ab der B7 in die beiden Warburger Gewerbegebiete bringen, zum anderen soll die alte Kreisstraße zwischen Calenberg und Wormeln für Radlerinnen und Radler deutlich aufgewertet werden. Sobald das Geld da sei, könne es losgehen, sagt Kolditz. Im Zuge der Mobilitätswende werden immer noch gern Fördermittel besonders für den Ausbau der Radwegenetze locker gemacht. Die Nahmobilität habe in den vergangenen Jahren an Bedeutung für die Menschen zugenommen, heißt es aus dem NRW-Verkehrsministerium. Dem trage die Landesregierung unter anderem mit dem Nahmobilitätsprogramm Rechnung. Über das Sonderprogramm &bdquo;Stadt und Land“ stellt zudem der Bund über die Länder Finanzhilfen für Städte, Gemeinden und Kreise, die in den Radverkehr investieren, bis zum Ablauf des Jahres 2028 zur Verfügung. In diesem Jahr zahlt das Land knapp 92 Millionen Euro für insgesamt 137 eingereichte Maßnahmen in NRW. Vom Baumarkt bis hinunter ins Industriegebiet Bereits Ende März 2022 hatte in Warburg die Planung für eine Radwegeverbindung zwischen der Kernstadt und dem Industriegebiet West gestanden. Entsprechende Fördermittel wurden daraufhin beantragt. Ein straßenbegleitender Geh- und Radweg von der Obi-Kreuzung bis hinunter zum Speckgraben und weiter zum Großenederer Weg: Derzeit führt vom Baumarkt bis zum Kreisel zur K11 zwar ein schmaler Rad- und Gehweg, doch müssen sich von dort aus in Richtung der Gewerbegebiete Radlerinnen und Radler die Straße mit Autofahrerinnen und -fahrer teilen. Eilige Autofahrende und der Schwerlastverkehr bergen Gefahren. Daher geriet den Planern vom Bauamt der gesperrte alte Fußweg am Fahrbahnrand wieder in den Sinn. Der Zeitplan Zunächst werde entlang der Industriestraße der derzeit für Radfahrer und Fußgänger gesperrte schmale Weg auf den Standard von 2,50 Meter Breite ausgebaut werden, kündigt Kolditz an. Die Anbindung war in den politischen Gremien bereits mehrfach in der Diskussion. Eine Sackgasse: Vorgeschlagen wurde als alternative Route unter anderem ein Feldweg ab der Kreuzung Papenheimer Straße/B 7 in Richtung Lütkefeld quer durch die Felder bis zum Zaun am Formlight-Firmengelände. Für den Ausbau der Strecke könnte jetzt neben dem Asphalt der Industriestraße voraussichtlich zum Sommer der Bagger anrollen. &bdquo;Ein erster Bauabschnitt für eine sichere Verbindung aus den Wohngebieten ins Lütkefeld und umgekehrt“, sagt Kolditz. Die nächsten Schritte Im kommenden Jahr soll dann die Radverbindung zwischen dem Baumarkt und dem Verkehrskreisel Papenheimer Straße verbreitert werden. Aktuell sei das Gewerbegebiet gut von Dössel aus zu erreichen und aus Richtung der Stadt über den Bahntrassenradweg, sagt Kolditz. Vom Großenederer Weg aus fehlen allerdings noch 440 Meter bis zum Speckgraben-Kreisel, die dann im übernächsten Jahr angegangen werden. &bdquo;Der bestehende Fußweg, der sich an den Radweg über die ehemalige Bahntrasse anschließt, soll ebenfalls auf mindestens zweieinhalb Meter Breite gebracht werden“, beschreibt Kolditz den Plan. Bis zum Kreisel, der Speckgraben und Großenederer Weg an die Industriestraße anbinde, werde 2026 gebaut. &bdquo;Einer der vordringlichsten Maßnahmen“ Damit wäre abschließend die Verbindung zwischen dem Industriegebiet und dem Paderborner Tor durchgängig befahrbar. &bdquo;Besonders für den Alltagsradverkehr einer der vordringlichsten Maßnahmen, die wir haben“, denkt Kolditz an die Mitarbeitenden der Firmen im Lütkefeld und am Oberen Hilgenstock, die für ihren Weg zur Arbeit das Rad nehmen oder vom Auto aufs Zweirad umsatteln wollten. Die Gesamtkosten für einen durchgängigen kombinierten Geh- und Radweg rechnen Kolditz und das Bauamt auf rund eine Million Euro hoch. 340.000 Euro sind im Haushaltsentwurf der Verwaltung aktuell eingeplant. 830.000 Euro seien jetzt zudem vom Land zugesagt, sagt Kolditz. Ein Radweg zwischen Calenberg und Wormeln &bdquo;Die Verbindung zwischen den Ortschaften Wormeln und Calenberg wird vor allem von E-Bike-Fahrern genutzt, die nach Nordhessen wollen“, beschreibt Kolditz das zweite Projekt. Natürlich auch von Autos. Die Straße werde für Radfahrende ertüchtigt. Über das Nahmobilitätsprogramm, zu mehr als 97 Prozent finanziert vom Land. Die Idee, die zu einer Gemeindestraße zurückgestufte Strecke für Zweiräder auszubauen, habe bei der Bezirksregierung offene Türen eingerannt, bemerkt Kolditz. Eingebunden ins regionale Radwegenetz: Perspektivisch müsse das Teilstück von der Straße Habichtstal in Calenberg bis zum Runden Berg in Warburg ebenfalls verbessert werden, merkt der Mobilitätsbeauftragte an. Der Radweg aus Wettesingen und Breuna kreuze die Habichtstal-Straße, auch der neue Radweg in Wormeln führe nach Nordhessen. Über Landesgrenzen hinweg Langfristig sollen die Warburger Radwege als Teil eines größeren Radwegnetzes über Landesgrenzen hinweg die Regionen verbinden. &bdquo;Dazu gibt es weiter intensive Gespräche“, sagt Kolditz. Anfang Dezember war der Spatenstich für die Radverbindung durch das Rautental zwischen Herlinghausen und dem Diemel-Radweg bei Dalheim gesetzt worden. Kostenpunkt: rund 720.000 Euro bei einer 95-prozentigen Förderung.

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