Warburg muss kräftig in den Brandschutz der städtischen Gebäude investieren

Warburg. Es wird teuer: Die Stadt hat in den vergangenen Jahren bereits kräftig in den Brandschutz ihrer Liegenschaften investiert, und wird es weiter müssen. Aktuell werden in der Verwaltung weitere Brandschutzkonzepte erstellt, die im Ernstfall Brände verhindern und Schäden minimieren sollen. Baulich, technisch und organisatorisch: Die Konzepte beinhalten Maßnahmen, um Ausbruch und Ausbreitung von Bränden zu verhindern und um im Brandfall die Rettung von Personen zu ermöglichen. Dabei geht es auch um den Einsatz der Feuerwehr. Um die Erschließung eines Gebäudes und die Löschwasserversorgung. Zudem müssen genügend Rettungswege vorhanden sein. Und daran hapert es besonderes in den weiterführenden Schulen der Stadt und im historischen Rathaus. Pädagogisches Zentrum Rund eineinhalb Jahre hatte die grundlegende Erneuerung des PZ am Wachtelpfad in Anspruch genommen. Weitgehend noch auf dem Stand der 1970er Jahre, entsprach der Brandschutz nicht mehr heute gültigen Standards. Tür- und Brandmeldeanlage sowie die Lüftung waren überarbeitet und optimiert worden, um das Gebäude ohne jegliche Einschränkung weiter nutzen zu können. Allein 25 Türen waren erneuert und verbreitert worden. Brandschutztechnisch entsprachen die alten Türen nicht mehr heute erforderlichen Maßen. Insgesamt wurden im Zuge der Ertüchtigung knapp 480.000 Euro verbaut. Dreifach-Sporthalle am Wachtelpfad Für die Sporthalle am Wachtelpfad war vor drei Jahren ein Brandschutzkonzept erarbeitet worden. Noch muss die Abnahme durch den Kreis Höxter erfolgen. Neue Brandschutztüren, eine Fluchttreppe, ein neues Geländer für die Tribüne, eine moderne Lüftungsanlage: Investitionen in Höhe von rund 585.000 Euro. Hüffertgymnasium Nach Konzept werden für das Neubaugebäude des Gymnasiums seit dem vergangenen Jahr Maßnahmen umgesetzt. Dabei verschlang der Einbau einer neuen Lüftungsanlage allein 1,2 Millionen Euro. Die neuen Türen auf den Fluren kosteten rund 240.000 Euro. Für 70.000 Euro werden weitere folgen. Dazu kamen Brandschotts (32.000 Euro). An den abgehängten Decken (110.000 Euro) wird noch gearbeitet. Insgesamt investiert die Stadt inklusive Rohbau- und Baunebenkosten rund 1,8 Millionen Euro in die Modernisierung. Die Verwaltung plant Mittel in Höhe von rund 335.000 Euro in die Haushalte der kommenden Jahre einzustellen. Für den Altbau des Gymnasiums wurde ein eigenständiges Brandschutzkonzept erarbeitet und vom Kreis Höxter Mitte Juli genehmigt. Derzeit wird im Bauamt eine Prioritätenliste aufgestellt. Flurbereiche sind zu ertüchtigen und weitere Rettungswege müssen geschaffen werden. Gerechnet wird mit Kosten in Höhe von rund 300.000 Euro. Gymnasium Marianum Brandschutztechnisch liegt im ehemaligen Dominikanerkloster einiges im Argen. Bei der brandschutztechnischen Begehung gerieten besonders fehlende Rettungswege in den Blick der Gutachter. Um den Unterricht im Gebäude sicherzustellen, musste die Stadt schnell handeln. In den Schulferien waren mobile Treppentürme und bauliche Änderungen außerhalb des Gebäudes zur Sicherstellung von Fluchtwegen geschaffen worden. Aktuell arbeiten Verwaltung und Kreis weiter am Gesamtkonzept. Bis zum Herbst soll es vorliegen. Der zum Brandschutz geforderte zweite Rettungsweg stellt die Planer vor architektonische Herausforderungen. An Kosten sei mit bis zu 600.000 Euro zu rechnen, heißt es seitens der Stadt. Sekundarschule Die Sicherheitsbeleuchtung muss erneuert und eine Brandmeldeanlage installiert werden. Geschätzte Kosten: knapp 200.000 Euro. Mit den Elektroarbeiten soll im nächsten Jahr begonnen werden. Zudem sind zwei neue Treppentürme erforderlich. Der Auftrag ist vergeben. Baubeginn der gut 170.000 Euro teuren Maßnahme ist voraussichtlich im Herbst. Der Austausch von Türen und weitere Maßnahmen werden in den nächsten Jahren 185.000 Euro kosten. Rathaus Zwischen den Städten Seit Monaten ist der Betrieb im Rathaus eingeschränkt. Die obere Etage ist freigeräumt von sogenannter Brandlast und lässt Platz für Lüftung und Rauchabzug der unteren Räume. Um das Gebäude auch als Standesamt weiter nutzen zu können, ist in Absprache mit der Bauaufsicht die Anzahl der Personen auf der Etage des Ratssaals derzeit auf maximal 15 beschränkt. Abgestimmt mit der Kreisverwaltung und der Denkmalbehörde sollen auf den einzelnen Ebenen des Treppenhauses im historischen Gemäuer Brandschutztüren (70.000 Euro) eingebaut werden. Sie sollen es im Brandfall abschotten. Eine Spülluftanlage (80.000 Euro) wird für den Rauchabzug sorgen. Behördenhaus Auch in den Fluren des Verwaltungsgebäudes an der Bahnhofstraße müssen auf allen Ebenen Brandschutztüren eingebaut werden, um das Gebäude in zwei Brandabschnitte aufzuteilen. Geschätzte Kosten: rund 80.000 Euro. Insgesamt seien in den kommenden Jahren Mittel in Höhe von rund 120.000 Euro erforderlich, heißt es im Bauamt. Sitzung am Mittwoch Das Paderborner Ingenieurbüro Thormälen und Peukert wird in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am Mittwoch, 9. August, um 17 Uhr im Behördenhaus anhand eines Beispiels einen Einblick in die Ziele eines Brandschutzkonzeptes geben.

Meistgelesen