Einblicke in die Beratungsstelle der Warburger Diakonie

Warburg. Beraten, unterstützen, begleiten: Cordula Peters von der Familien- und Lebensberatung der Diakonie in Warburg hat gut zu tun. Immer mehr Familien und Alleinstehende suchen an der Sternstraße ihren professionellen Rat. &bdquo;Paarberatung, zu Erziehungsfragen oder auch bei Trennung und Scheidung“, zählt sie auf. Im Bereich der Lebensberatung sei der Anteil psychisch Erkrankter hoch. fügt sie an. Die Probleme, mit denen Menschen sich bei ihr melden, sind vielschichtig. &bdquo;Menschen, die meist gar nicht mehr ein und aus wissen“, sagt Peters. Menschen, die sich vor einem unbekannt hohen Berg voller Sorgen und Schwierigkeiten stehen sehen, aber den Mut aufbringen, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Peters hört zu, berät, vermittelt, schafft Kontakte. 1987 absolvierte die diplomierte Sozialpädagogin das Anerkennungsjahr bei der Warburger Diakoniestelle und bleibt. Sie gehöre mittlerweile zum Inventar, scherzt die 61-Jährige. Peters kennt sich aus, kennt die Gegebenheiten, behält den Überblick, ist sehr gut vernetzt, berät als festangestellte Fachfrau an zwei Tagen die Woche. Lange Tage. Ein niederschwelliges Angebot Im vergangenen Jahr waren in den 65 Fällen 254 Gespräche geführt worden. &bdquo;153 Beratungen fanden face-to-face statt“, geht sie ins Detail. Dazu online, per E-Mail und am Telefon. Kurse und Veranstaltungen zur Elternbildung, zur Erziehungskompetenz oder die Elterngesprächskreise zu pädagogischen Themen, die von der Diakonie in Kitas und Familienzentren angeboten werden, kommen hinzu. Während der Corona-Pandemie waren sie nur eingeschränkt möglich. Ebenso wie die offene Sprechstunde, zu der die Diakonie montags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr sowie dienstagabends von 17 bis 19 Uhr wieder einlädt. &bdquo;Ein niederschwelliges Angebot für einen ersten Kontakt“, sagt Peters. Das Jugendamt gebe Bescheid oder auch die Arztpraxis rate einmal zum Besuch. Im ersten Halbjahr dieses Jahres habe die Anzahl der Anfragen zugenommen. Infolge der aktuellen Krisen, die sich mitunter heftig auf den Alltag der Menschen auswirkten. Da lassen vermeintliche Kleinigkeiten wie das fehlende Geld für den nötigen Schuhkauf, die Brille oder den Zahnersatz, für die Reparatur der Waschmaschine oder des Kühlschranks ganze Welten zusammenbrechen. &bdquo;Wenn daheim das Geld vorn und hinten nicht reicht.“ &bdquo;Die Familie steht vor einem Scherbenhaufen“ Eine Frau um die 40 steht vor der Tür, tiefe Ringe unter den Augen. Nach und nach erzählt sie. Anfangs war die Ehe glücklich, jetzt kriselt es gewaltig. Der Partner trinkt, hat kein Interesse mehr an den Kindern, schlägt manchmal zu. Seine Arbeit hat er verloren, das Konto ist völlig überzogen, die Schulden häufen sich. &bdquo;Die Familie steht vor einem Scherbenhaufen“, schildert der Geschäftsbericht der Warburger Diakonie einen der Fälle. Frau und Kinder leiden, der Sohn zieht sich komplett zurück, in der Schule läuft kaum noch etwas. Und dann die Klassenfahrt, für die kein Geld in der Kasse übrig ist. Häufig sei es die Kommunikation unter den Partnern, an der eine Beziehung scheitere, bemerkt Peters. Da werde etwas gesagt und der andere höre aus den Worten etwas ganz anderes heraus. Die gleiche Sprache zu sprechen, sei wichtig, sagt Peters. Zu lernen nachzufragen, &bdquo;hab ich Dich richtig verstanden“. Neue Phasen im Familienleben wie zum Beispiel beim Schulwechsel der Kinder, &bdquo;die sich weiterentwickeln“, zu erkennen, anzuerkennen und entsprechend das Zusammenleben anders auszurichten. &bdquo;Bei Veränderungen müssen alle lernen“, sagt Peters, &bdquo;optimalerweise im Rhythmus der Familie“. Das Gespräch mit der Beraterin hilft Das Gespräch mit der Beraterin hilft, die momentane Verzweiflung zu mildern, Lösungswege werden aufgezeigt, Ziele vereinbart. Die Beratung ermöglicht &bdquo;Orientierung und Neuorientierung, eröffnet Zukunftsperspektiven“, weiß Peters, die im ersten Gespräch klärt, was Klienten an Beratung wünschen, über welche Themen sie sprechen wollen. In der Regel dauern sie eine Stunde, &bdquo;die Länge der Beratungsprozesse ist später dann sehr unterschiedlich“, sagt Peters.

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