Mehrheit im Ausschuss lehnt Finanzhilfe für die Warburger Diakonie ab

Warburg. So richtig wohl fühlten sich die Mitglieder des Sozialausschusses bei der Entscheidung nicht in ihrer Haut. In der jüngsten Sitzung standen zwei Anträge der Diakonie Paderborn-Höxter auf der Tagesordnung. Die Verantwortlichen baten die Stadt um finanzielle Unterstützung. Für das Angebot des Mittagstisches und die Geflüchtetenberatung. Insgesamt 18.000 Euro, die im kommenden Jahr dringend gebraucht werden, so die Einrichtung, um in Warburg die Hilfe aufrechtzuerhalten. Der Bedarf an Unterstützung mit Lebensmitteln für Familien und Menschen mit geringen Einkommen bleibt der Diakonie Warburg weiterhin groß. &bdquo;Das Geld reicht längst nicht, um alles zu bezahlen. Immer wieder mehr Menschen kommen in unsere Beratungsstelle der Diakonie Warburg und suchen Hilfe, auch viele Rentner“, sagt Diakonie-Mitarbeiterin Laureta Cabra. In Warburg wird im Corvinushaus an der Sternstraße 19 jeweils montags gekocht. &bdquo;Im Saal speisen dann rund 40 Personen, mal mehr, mal weniger“, sagen die Verantwortlichen. Mittwochs ist Lebensmittelausgabe für Bedürftige. Dann stehen ungleich mehr Menschen vor der Eingangstür. Die Ausgabe beginnt um 10.30 Uhr. &bdquo;Wir packen Taschen und Kisten für größere Familien mit frischen und haltbaren Lebensmitteln“, sagt Marina Ewe. Ein Team von acht Ehrenamtlichen hilft. Neue Helferinnen und Helfer sind immer willkommen. Im alten Schulhaus an der Scherfeder Straße 19 öffnet in Rimbeck dienstags ab 12 Uhr der Mittagstisch zur Ausgabe von Lebensmitteln und warmen Mahlzeiten. Die Kosten drücken die Diakonie immer mehr Der Diakonie-Vorstand hatte nach einer Finanzspritze für den Betrieb des Mittagstisches und Belange der Flüchtlingshilfe gerufen, weil die Kosten mehr und mehr drücken. Dabei sei die Einrichtung auf Zuschüsse angewiesen, hatte Vanessa Kamphemann vom Vorstand der Diakonie Paderborn-Höxter in einem Schreiben an Rat und Verwaltung erklärt. Mit der geleisteten Arbeit werde ein wichtiger Beitrag &bdquo;zur sozialen Infrastruktur und Solidarität in Warburg“ geleistet. Lesen Sie auch: Warburger Diakonie bittet die Stadt um finanzielle Unterstützung Konkret kämpft der Mittagstisch mit höheren Lebensmittelpreisen, gestiegenen Besucherzahlen und gestiegenen Energiekosten. Da könnten Ausgaben für Lebens- und Betriebsmittel sowie Personal nicht mehr allein durch Spenden und Eigenmittel gedeckt werden, hatte Kamphemann in ihrem Antrag aufmerksam gemacht. Zumal die Spendenbereitschaft zurückgegangen sei. Um unter anderem eine Koordinationsstelle finanzieren zu können, hatte die Diakonie einen Betrag in Höhe von 8.000 Euro ins Gespräch gebracht. Ergänzt um weitere 5.000 Euro, die in der Beratung Geflüchteter benötigt werden. Bisher zahlt die Stadt dafür einen Obolus in gleicher Höhe. Aufgrund gestiegener Personalkosten reicht der Zuschuss kaum aus. Für was gibt die Stadt Warburg Geld aus, für was nicht? Die Relation der Beträge zur geleisteten Arbeit, merkte Hilla Zavelberg-Simon in der Ausschusssitzung am Dienstag kritisch an. Die 350 Euro, die die Stadt im Jahr an den Mittagstisch zahle, &bdquo;ist nicht symbolisch, sondern ein Witz“, brachte es die grüne Ratsfrau für sich auf den Punkt. 8.000 Euro sei ein vertretbarer Betrag, um in Warburg Menschen, die sich in prekären Notlagen befinden, zu helfen und ein Signal zu setzen. Dagegen bedauerte Hubertus Kuhaupt knappe Kassen und ein zu erwartends hohes Defizit im neuen Haushaltsentwurf. Den Etatplan fürs kommende Jahr werden Bürgermeister und Kämmerer in der Woche vor dem Weihnachtsfest vorstellen. Mit voraussichtlich einem millionenschweren Minus, das aufgefangen werden müsse. Vielen sei die Dramatik der Haushaltslage der Kommunen &bdquo;derzeit noch nicht richtig bewusst“. Auch die Hansestadt stehe mit dem Rücken zur Wand, warnte der Christdemokrat davor, jetzt neue Töpfe aufzumachen. &bdquo;Für Aufgaben, die wir nicht haben“, blickte er auf freiwillige Leistungen und Auf- und Ausgaben, &bdquo;die Bund und Länder an Städte und Gemeinde weitergegeben haben“. Der CDU-Fraktionschef im Stadtrat erinnerte im Ausschuss an die vergangenen Jahre. Mit ihrem Sparkurs sei die Stadt gut gefahren. &bdquo;Dieser Linie wollen wir auch weiter folgen“, ließ Kuhaupt wissen. Das ehrenamtliche Team ist enttäuscht Das ehrenamtliche Team ist enttäuscht. Die Bedeutung des breiten Angebots für das soziale Klima in der Stadt werde von der Lokalpolitik unterschätzt, bedauert Sabine Kabiersch-Diekmann. Bei sieben Ja- und fünf Neinstimmen war der Ausschuss der Vorlage der Verwaltung gefolgt, weder 8.000 Euro noch weitere 5.000 Euro für die Flüchtlingshilfe der Diakonie bereitzustellen. Noch ist Hoffnung, dass sich möglicherweise doch noch eine Mehrheit finden könnte. Das Votum im Ausschuss ist eine Empfehlung an den Rat, der am Dienstag, 5. November, in der Vereinigten Volksbank zur Sitzung zusammenkommen wird. Auch dort stehen die beiden Anträge auf der Tagesordnung.

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