Friedensaktion Warburger Schüler setzten ein sichtbares Zeichen für den Frieden

Warburg. Er wolle gern ein Friedensbote sein, sagt Mika und blickt auf sein Plakat, das er gleich auf dem Grün des Hüffertsportplatzes in die Höhe halten wird. Im Rund des Mittelkreises wird der 16-jährige Berufsschüler aus Altenheerse auf rund 300 junge Menschen aus acht Warburger Schulen treffen. Gemeinsam werden sie ihrem Wunsch nach Frieden Ausdruck verleihen und zusammenstehen. &bdquo;Wir wollen ein Zeichen setzen“, sagt Leoni (17). Sie hat sich ebenfalls aus den Klassenräumen des Johann-Conrad-Schlaun-Berufskollegs auf den kurzen Weg zum Sportplatz gemacht. &bdquo;Je mehr mitmachen, umso besser“, sagt die junge Manroderin. Man müsse Courage zeigen. Eine Aktion zum Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine: Koordiniert von Berufsschullehrerin Judith Honsel-Fabian, die im vergangenen Jahr mit ihrem Kollegen Manuel Winkler vom Hüffertgymnasium die Schüler-Aktion entwickelt hatte. Mit einem aussagekräftigen Symbol, der Friedenstaube, hatten Schülerinnen und Schüler damals aufmerksam gemacht. Auf dem Neustadt-Marktplatz hatten sie, aufgereiht an langen Ketten zwischen die Bäume und Laternen weiße Papiertauben aufgehängt, die sie zuvor in ihren Klassenzimmern gefertigt hatten. Diesmal waren es bunte Pappplakate, die das Wort &bdquo;Frieden“ in fast allen Sprachen nannten. Die Kameradrohne schwebt auf und ab Fabian-Honsel nimmt das Megafon zur Hand, um zu dirigieren. Schließlich soll ein Video entstehen, das die Aktion dokumentiert. Aus der Luft. Benjamin Rhode hat gleich zwei Flugdrohnen im Gepäck. Nun lässt er eine über den Platz und die Köpfe der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer kreisen, richtet über die Joysticks in seiner Hand die Kamera aus. Damit es lebendiger wird, gibt Fabian-Honsel die Choreographie vor. In der Mitte halten einige ihrer Schüler ein kreisrundes Tuch, auf dem eine blaue Friedenstaube groß zu sehen ist. Nach und nach gruppieren sich die jungen Menschen drumherum. &bdquo;Zuerst die Grundschüler“, weist die Lehrerin an. Die Kinder aus der Falk-Schule und der KGS Scherfede-Rimbeck haben genau zugehört. Mit großen Schritten verteilen sie sich im Kreis. &bdquo;Jetzt die Laurentius-Schule, die Petrus-Damian-Schule und die Sekundarschule.“ Auf das Kommando haben sie nicht allzu lange warten müssen. Die Schüler ziehen den Kreis größer. Zuletzt vervollständigen ihn die Jugendlichen aus den beiden Gymnasien der Stadt. Alle stehen zusammen. Die Kameradrohne schwebt auf und ab. Pilot Rhode, Schüler des Technik-Gymnasiums im JCS, bleibt trotz der Windböen, die noch sanft über den Platz fegen, gelassen. Das Video werde zeigen, &bdquo;dass wir dran bleiben, dass der Krieg nicht nebenher läuft“, sagt er. Über den Krieg in der Ukraine werde in den Klassen und auf den Pausenhöfen viel gesprochen, sagt Verena Sommer. Sie ist Lehrerin an der Grundschule in Scherfede. Werde es zu viel, &bdquo;thematisieren wir es im Unterricht“. Vor einem Jahr noch weitaus präsenter sei das Geschehen nicht aus den Augen verloren. Das Interesse sei da, eine Angst aber nicht vorrangig, auch wenn ukrainische Kinder, die nach und nach in die Klassen kamen, aus der Heimat erzählten. &bdquo;Egal ob Freunde oder nicht“ Ahmad ist Schüler der Sekundarschule. Auf der Welt sollte nirgends Krieg sein, sagt er. &bdquo;Egal ob Freunde oder nicht, Krieg wird nicht mit Krieg beendet.“ Einprägsame Worte aus dem Mund eines 12-Jährigen. &bdquo;Wir machen uns stark für die Ukraine“, wirft Kollege Tristan ein. Mit der Aktion solle kein politisches Statement gesetzt werden, sagen die Organisatoren aus den Lehrerzimmern. Man möchte sich allgemein für Frieden aussprechen &bdquo;und keine Beurteilung von speziellen Krisensituationen weltweit abgeben“, sagt Honsel-Fabian. &bdquo;Uns ist bewusst, wie vielschichtig ein Krieg, ein Konflikt sein kann und Frieden nicht immer und sofort möglich ist.“ Aber bei den Kindern und Jugendlichen bestehe der Wunsch nach einem friedlichen Leben. Denn es gebe genügend andere Probleme, &bdquo;die diese und zukünftige Generationen mit Blick auf den Klimawandel lösen müssen“. Die gemeinsame Aktion der Warburger Schulen soll sich etablieren. &bdquo;Im nächsten Jahr aber hoffentlich mit einem anderen Thema“, blickt Honsel-Fabian in den grauen Himmel und denkt ans Blümchenpflanzen.

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