Warburger Ausstellungsmacher planen sechs Sonderschauen

Warburg. Gut 3.500 Besucher zählten die Verantwortlichen des Warburger Stadtmuseums im vergangenen Jahr. Neben den Exponaten der Dauerausstellung hatten sieben Sonderschauen in die Räume an der Sternstraße gelockt. In diesem Jahr wird es eine weniger geben. Doch sind dabei die Themenfelder wieder breit und vielfältig gestreut. Der Rückblick in die Stadthistorie entfaltet sich anhand von Gebäuden, vom klösterlichen Mutterhaus bis zum Atomkraftwerk. Mit den Warburger Künstlern Jenny Kork und Josef Sauerland wird es zwei Werkschauen geben. Mit Bedauern blicken die Ausstellungsmacher dagegen auf den Sommer. Die seit Jahren erfolgreichsten Wochen im Beyer-Saal werden dann enden. &bdquo;Leider“, sagt Museumsleiter Alexander Schwerdtfeger-Klaus. Unter dem Titel &bdquo;Warburg und das Warburger Land vor 50 Jahren“ hatten die Fotografien des Pressefotografen Erich Kesting aus der Altstadt das Publikum angezogen. Die beliebte Ausstellungsreihe gehörte fast zwei Jahrzehnte lang zum festen Bestandteil im Jahresprogramm des Museums im &bdquo;Stern“. Mehr als 600 Besucherinnen und Besucher hatten sich allein im vergangenen Jahr die dokumentarischen Aufnahmen angeschaut. Aus dem reichhaltigen Negativnachlass werden diesmal ausgewählte Aufnahmen präsentiert, &bdquo;die das Jahr 1973 in der Stadt und im Warburger Land wieder lebendig werden lassen“, kündigt Schwerdtfeger-Klaus an. Ein letztes Mal, denn Kesting war im Jahr darauf verstorben. Das Material sei für eine weitere rückblickende Foto-Schau viel zu dürftig, erklärt der Stadtarchivar. Jetzt auch in Warburg 100 Jahre Herz-Jesu-Institut: Im vergangenen Jahr hatten die Serviam-Schwestern in ihrem Mutterhaus in Germete das Jubiläum ihrer Gemeinschaft gefeiert. Sie war 1922 als Lebensgemeinschaft für soziale und pastorale Aufgaben von Pastor Wilhelm Meyer gegründet worden. Die Ausstellung, die zu den Festlichkeiten im vergangenen Jahr von den Schwestern konzipiert und im Mutterhaus an der Quellenstraße den Gästen gezeigt worden war, wirft einen Blick auf die 100-jährige Geschichte des Instituts. Von Anfang Februar bis Mitte März ist sie für sechs Wochen nun im Beyer-Saal unter dem Dach des Museums in Warburg zu sehen. Zwei runde Geburtstage Weiter geht es im April und Mai mit den impressionistischen Bildern der Warburger Künstlerin Jenny Kork. Eine feste Größe unter den Warburger Malerinnen und Malern. 1872 geboren und 1951 gestorben, &bdquo;vermochte sie in ihren Gemälden die Schönheit ihrer Umwelt festzuhalten und sie den Betrachtenden näherzubringen“, beschreibt der Museumsleiter. Nach einer Ausstellung im Jahr 1994 werde jetzt im Frühjahr erneut eine größere Anzahl ihrer Werke im &bdquo;Stern“ zu sehen sein. Dazu ist eine &bdquo;Teatime“ geplant, die sich am Sonntag, 7. Mai, um das Thema &bdquo;Frauen in der Kunst heute“ drehen wird. &bdquo;Dazu haben wir Warburger Künstlerinnen eingeladen“, freut sich Mechthild Cramme, Vorsitzende des Warburger Museumsvereins, auch mit Blick auf schwächelndes Interesse an der Kultur infolge der Corona-Pandemie, auf den Nachmittag. Warburger Motive, Porträts und Stillleben Auch eine weitere Werkschau orientiert sich an einem runden Geburtstag aus dem vergangenen Jahr: Aus dem Nachlass des 1922 geborenen und 1991 verstorbenen Bildhauers und Kunstmalers Josef Sauerland gelangten vor zehn Jahren rund 160 Ölbilder in die Obhut des Museumsvereins. Aus diesem Nachlass werde nach 1997, 2011 und 2014 erneut eine Sonderausstellung gezeigt, kündigt Cramme für den Zeitraum Ende Oktober bis Ende November an. Vorwiegend auf Hartfaserplatten hatte Sauerland vor allem Warburger Motive sowie Porträts und Stillleben verewigt. Seine Töchter haben im Internet jetzt eine Online-Galerie eröffnet, die das Schaffen ihres Vaters anhand von Fotografien der Werke nach und nach dokumentieren soll. Die Adresse: www.josefsauerland.de Atomkraftwerke im "Stern-Museum" Eine besondere Ausstellung verspricht eine Schau in den Monaten Juni und August zu werden. Sie weist aus der jüngeren Geschichte bis hinein in aktuelle Diskussionen: &bdquo;In wenigen Monaten werden womöglich die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet“, sagt Cramme. Zeit für einen Rückblick auf die Geschichte der 60-jährigen Nutzung von Atomenergie und des darum geführten gesellschaftlichen Streits. Unter dem Titel &bdquo;(Anti-)AKW-Geschichte in Westfalen“ legt eine Wanderausstellung des Museumsamtes des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) den Fokus speziell auf die Region. Der Start wird im Warburger Museum sein. Nicht zuletzt aufgrund der Nähe zum aktuell diskutierten Atommülllager auf dem Gelände des ehemaligen AKWs in Würgassen. Als Endlager war auch einmal Wethen im Gespräch. Zuletzt wird wieder eine bewährte Reihe das Ausstellungsjahr beenden: &bdquo;Einblicke – aus dem Kunstunterricht Warburger Schulen“. Traditionell bietet das Museum Warburger Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit ihren Werken der Öffentlichkeit zu präsentieren.

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