Polizist in Warburg: Er hat den kurzen Draht zu den Bürgern

Warburg. &bdquo;Reden hilft“, sagt Daniel Küting und schmunzelt. Denn er muss an die Situation denken, als sein oberster Chef der Kreispolizeibehörde in Höxter, Christian Brenski, ihm die gute Nachricht persönlich überbrachte: Er ist der neue Bezirksdienstbeamte in Warburg. Verbunden mit der Bemerkung: &bdquo;Sie sind doch ein sehr kommunikativer Mensch.“ Eine Devise, mit der der 49 Jahre alte Polizeihauptkommissar in seiner Karriere in Uniform immer gut gefahren ist, sagt er. Und ergänzt sein zweites Berufsmotto: &bdquo;Immer Mensch bleiben.“ Beides zusammen wichtige Leitsätze für seine neue Aufgabe. Von der Autobahnpolizei in Bad Wünnenberg-Haaren hin zum Bezirksdienst in seiner Heimatstadt als Nachfolger von Rudi Menne: ein Kontrast. Aber bewusst gewählt, sagt Küting. Denn gut 120 Kilometer fahren jeden Tag, das war irgendwann zu viel. Die Arbeit dort sei großartig gewesen, der Kollegenkreis ebenfalls. Auch wenn er sagt: &bdquo;Ich habe in den mehr als 20 Jahren auf der Autobahn viel Schiet gesehen.“ Dann Warburg, im Dienstwagen oder auch mal zu Fuß. Seit 2017 ist er im Wach- und Wechseldienst schon an der Warburger Landfurt stationiert, seit September nun neuer Bezirksdienstbeamter. Ansprechbar sein, Präsenz zeigen, für die Menschen da sein: seine Maxime. Ein besonderer Schwerpunkt, der ihm am Herzen liegt: die Zusammenarbeit mit den Schulen. So gibt es beispielsweise schon an der Warburger Sekundarschule die wöchentliche Pausen-Sprechstunde des Neuen. Und der findet durchaus klare Worte, wenn er mit den jungen Leuten quatscht und aktiv auf sie zugeht. &bdquo;Ich mag es nicht, wenn Kinder und Jugendliche rauchen“, sagt er. Er kenne die meisten Ausreden schon Besonders nicht das Zeug, das die Pupillen vergrößert. &bdquo;Die meisten Ausreden kennen ich schon“, sagt der Mann, der aus Borlinghausen stammt und in Peckelsheim die Schule besuchte. Künstliche Cannabinoide machten schnell abhängig: &bdquo;Und die Fälle von Jugendlichen, die ich in meiner Dienstzeit in die Psychiatrie bringen musste, hatten alle etwas mit Drogen zu tun.“ Damit verbunden: &bdquo;Das große Problem der Fahruntauglichkeit.“ Bei Alkohol sei bekannt, das etwa 0,1 Promille pro Stunde abgebaut würden. Weil aber die Abbaugeschwindigkeit bei Cannabis sehr unterschiedlich sei – abhängig von THC-Gehalt –, könne man gar nicht selbst einschätzen, wann die 1,0-Nanogramm-Grenze unterschritten werde. Also rechtzeitig ein Auge drauf haben und mit den jungen Leuten sprechen. Küting ist zudem viel zu Fuß unterwegs und schaut sich die Raser im verkehrsberuhigten Innenstadtbereich an. &bdquo;Dafür habe ich von den Bürgern viel positives Feedback bekommen“, sagt er. Außerdem macht das die Kontaktaufnahme mit den Menschen viel leichter. &bdquo;Ich bekomme Tipps für meine polizeiliche Arbeit, bin schließlich die Schnittstelle von Bürgern und Polizei. Und ich bin nun mal interessiert an dem Menschen und seinem Leben – das muss ich nicht gleich zu einer dienstlichen Abhandlung machen.“ Fußball-Kumpel war "Schuld" an der Berufswahl Übrigens ist sein ehemaliger Kollege &bdquo;Floren Seppl“ in Scherfede Schuld daran, dass Daniel Küting zur Polizei gegangen ist, erzählt er mit einem Schmunzeln. Er habe damals in einer Jugendspielgemeinschaft gekickt – &bdquo;alles außer Torwart“ – und Floren ließ sich dort öfter mal blicken. So sei man ins Gespräch gekommen. &bdquo;Junge, Polizist ist der richtige Beruf für dich“, habe der ihm gesagt. Und der Junge setzte sich in den Zug und machte in Münster seine Einstellungstests, nachdem sie gemeinsam die notwendigen Unterlagen erfolgreich eingereicht hatten. &bdquo;Und ich bereue das bis heute nicht“, sagt der 49-Jährige aus Überzeugung. Und was macht er, wenn er mal nicht in der Uniform steckt? Mit 38 absolvierte der leidenschaftliche Kicker sein letztes A-Liga-Fußballspiel, war danach noch bei den Alten Herren aktiv. Heute fährt er Rad, ist mit dem Hund unterwegs, hat das Tennisspielen wieder angefangen, kümmert sich ums Haus (&bdquo;ein Pflichthobby“). Und hat eine große Familie. Auch da passt das Berufsmotto: &bdquo;Reden hilft!“

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