Plötzlich geschlossen: Rätselraten um Ratskeller-Wirte in Warburg

Warburg. Der &bdquo;Ratskeller“ zwischen den Städten bleibt vorerst geschlossen. Seit gut einer Woche stehen die Gäste vor verschlossener Tür, zunächst ohne einen Hinweis auf eine Schließung oder eine vorübergehend genommene Auszeit. Einen entsprechenden Zettel hat Vermieter Stefan Michels mittlerweile angebracht. &bdquo;Die Wirte sind spurlos verschwunden“, sagt er. Und auch die Brauerei-Geschäftsführer als Verpächter der gastlichen Räume in Nachbarschaft des historischen Rathauses rätseln. Man sei überrascht und versuche, &bdquo;die Dinge zu ordnen“, sagte Franz-Axel Kohlschein bereits zu Beginn der Woche auf Anfrage der NW. Die Brauerei sei um einen Kontakt zum Pächter der Traditionsgaststätte bemüht. &bdquo;Doch sind bisher alle Kontaktversuche gescheitert.“ Im Augenblick sei nicht nachvollziehbar, was passiert sei. Reservierungen seien nicht abgesagt worden, ebenso wenig wie die gebuchten Termine der Kegelclubs, deren Mitglieder verwundert vor der Tür standen. &bdquo;Niemandem war Bescheid gegeben worden“, sagt Kohlschein. Auch auf der Website und in den Auftritten der Gastronomen in den Sozialen Medien kein Wort. Ein Neuanfang für die Gaststätte Andreas Schmidt und Michael Titz hatten im März 2020 das alteingesessene Traditionsgasthaus zwischen der Neu- und der Altstadt übernommen. Ein Neuanfang für die Gaststätte in schwieriger Zeit, denn bereits zwei Wochen später mussten sie wegen des ersten Corona-Lockdowns wieder schließen. Pächter und Küchenchef waren zuvor zusammen in Bayern in Sachen Gastronomie unterwegs gewesen. Am Chiemsee hatten sie vor ihrem Engagement in der Hansestadt zehn Jahre lang einen Biergarten betrieben. Koch Andreas Schmidt und Restaurantfachmann Michael Titz boten in ihrem wiederbelebten Warburger Haus eine bodenständige deutsche Küche an. &bdquo;Großartig, wie alle durchhalten“ Allgemein sei aktuell die Situation in der Gastronomie sehr angespannt, sagt Franz-Axel Kohlschein. Manch ein Wirt und Restaurantkoch sei an seine Grenzen gekommen. Da sei &bdquo;es fantastisch, dass trotz massiver Einbußen aufgrund vielfältiger Corona-Beschränkungen noch alle Betriebe in der Region da sind“, blickt der Brauerei-Chef zurück. &bdquo;Großartig, wie alle durchhalten.“Die wirtschaftliche Seite sei das eine, Probleme bereite den Gastronomen aber auch die Personalverfügbarkeit: &bdquo;Viele der Servicekräfte haben inzwischen einen anderen Job, und kommen auch so schnell nicht wieder“. Im Augenblick zeige sich das Geschäft in den Gasthäusern und Restaurants äußerst sprunghaft: &bdquo;Die Umsätze werden an den Wochenenden erwirtschaftet, da sind die Plätze in den Gasthöfen und Restaurants sehr gut belegt“, berichtet Kohlschein. Dagegen sei unter der Woche recht wenig los."Ein freundlicher Plausch wie immer" Eigentümer Stefan Michels, der Küche, Schankraum, Saal und Kegelbahn an die Warburger Brauerei verpachtet hat, zeigt sich enttäuscht. Schmidt und Titz wohnten in Wohnungen über dem Gastrobereich. Auch diese Räume stehen seit Mittwoch vergangener Woche verlassen da. Am Abend zuvor habe er noch kurz mit den beiden Mietern in der Gaststätte gesprochen.&bdquo;Ein freundlicher Plausch wie immer“, sagt Michels. Ein Abschied weder ersichtlich, noch zu erahnen. &bdquo;Seitdem sind sie auch übers Handy nicht erreichbar“, zeigt er sich enttäuscht. Bis heute habe er nichts weiter von den Gastronomen gehört.Auf einen Rückruf warten in der Kuhlemühle auch die Brauereichefs. &bdquo;Eine schwierige Situation“, bemerkt Michael Kohlschein nach dem Verschwinden seiner Pächter, ohne eine Adresse zu hinterlassen. Der &bdquo;Ratskeller“ bleibe bis auf weiteres geschlossen. Viel mehr könne er im Moment nicht sagen.

Meistgelesen