Keller naturtrüb: Das Geschmacksgeheimnis des neuen Warburger Biers

Warburg. Ein Produkt auf den Markt zu bringen und eine Marke zu entwickeln binnen sechs Wochen. Sportlich. Aber möglich. Das hat die Warburger Brauerei geschafft mit dem Warburger Kellerbier naturtrüb. Das spukte zwar schon zwei Jahre in der Gedanken-Pipeline der Brauereichefs. Aber mit dem angekündigten Aus der Hütt-Brauerei in Kassel – bekannt für sein top-naturtrübes Bier auf den Markt – hatte das Projekt jetzt ungeahnte Fahrt aufgenommen. Und: Es schmecke, fasziniere durch seine Trinkfrische und werde die Bier-Fans auch im Warburger Land finden. Da ist sich Brauerei-Chef Franz-Axel Kohlschein absolut sicher. Eigentlich muss man sagen: wiederfinden. Denn in den 1980er und 90er Jahren gab es ein Kellerbier schon einmal im Gastro-Bereich, im &bdquo;Spiegel“ oder &bdquo;Kanonenkeller“ in der Altstadt oder im Brauerei-Ausschank am Neustadt-Marktplatz. Nun also auch in der bekannten Brauerei-Kohlschein-Flasche. Eine Liebeserklärung an die Warburger Börde Zeitlich so eng gestrickt, dass Brauerei-Chef Michael Kohlschein sogar die Farbabnahme der neuen Etiketten direkt im Druckverfahren an der Druckmaschine übernahm, statt dass Entwürfe hin- und hergeschickt wurden. Dass die Kronkorken noch einfach grün sind, weil das Bedrucken drei Monate Vorlauf braucht (wird aber noch spezialisiert). Und dass man sich die Zeit für eine Testverkostung nahm. Franz-Axel Kohlschein ist stolz drauf, was das Brauerei-Team in so kurzer Zeit geschafft hat. Denn in dieser Woche werde Hütt die letzten Naturtrüben ausliefern – und die Warburger mit ihrem Naturtrüben auf den Markt kommen. In Nordhessen ebenso wie in der Warburger Börde. Letzteren macht Kohlschein eine Liebeserklärung: &bdquo;Die Existenz der Warburger Brauerei ist in der Warburger Börde – ohne die Warburger Börde ist die Warburger Brauerei gar nichts. Die Menschen hier tragen uns in besondere Weise, das werden wir keine Sekunde vergessen. Bier ist unsere Wahrheit.“ Wie das Warburger Bier naturtrüb bleibt Zurück zum Produkt: Das zu brauen sei eine Herausforderung. Denn es bleibt im Gegensatz zu einem klaren Pils unfiltriert. Naturtrüb also. Wie man die lebende Hefe drinnen dennoch in den Griff bekommt? &bdquo;Pasteurisieren, kurz schonend erwärmen“, erklärt er den Prozess. Dafür haben die Warburger seit 2014 die passende Technik im Hause. Inklusive dem Erfahrungswissen. Nach einer Probe-Charge für den Kundentest und einem Feedback mit Ideen habe man das Produkt nochmals leicht angepasst, um ihm eben diese &bdquo;unglaubliche Trinkfrische“ sowie den &bdquo;hopfigen und fruchtigen Charakter“ zu verleihen, von dem Kohlschein schwärmt: &bdquo;Du trinkst es – und wow – wie vom Lagertank.“ Ein Jungbier, aktuell fünf Monate haltbar, das sie vom Fass in die Flasche gebracht hätten: &bdquo;Wir hatten einen ungeschliffenen Kristall in Schublade und haben ihn in sechs Wochen geschliffen. Eine enorme Leistung“, sagt er stolz. Bier-Marke kreieren: Was parallel zum Brauen in Warburg lief Parallel musste eine Marke entstehen. Plakate, Werbemittel bis Listen und Platz in Supermärkten. Und die Frage &bdquo;Wo legen wir es optisch an?“ beantwortet werden: &bdquo;Als optischer Zwilling zu unserem Bio-Helles, weil es ähnliche Ideen trägt. Für das, was normalerweise mehrere Monate dauert, hätten sie nur Tage gehabt. Es ist in der Börde verfügbar am Donnerstagnachmittag. Es soll die Warburger Brauerei auch im Stammgebiet tragen und &bdquo;an die Tradition mit einem weiteren tollen Handwerksprodukt anknüpfen.“ 21 verschiedene Produkte kommen mittlerweile aus dem Hause Kohlschein, in 50 Einzelartikeln. Wie lange es im Sortiment bleiben soll? Kohlschein lacht: &bdquo;Da müssen sie meinen Nachfolger fragen.“ Bei der ersten Abfüllung diese Woche wurden 80 Hektoliter – also 8.000 Liter – abgefüllt in Fass und Flasche. Das Ziel: Wie die neue Biersorte am Markt ankommen soll Ihr Ziel: in gleicher Größenordnung alle zwei bis drei Wochen abfüllen. &bdquo;Denn es hat Potenzial wie das Bio-Helle oder das Urtyp. Pils wird Pils bleiben – wir hoffen, dass sich das Naturtrüb dahinter bei den starken Spezialitäten einreiht. Anders als bei Vätern – &bdquo;Pils, Pils und Pils – sei ihm und seinem Cousin Michael vor 18 Jahren bei der Übernahme der Auftrag klar gewesen: Die Flaschenbierprodukte auszuweiten, von der Single- auf die Multi-Purpose-Brauerei auszuweiten und dabei über die Spezialitäten zu wachsen. Gelungen sei dies durch technische Investitionen und innovative Ideen. Maßgabe: &bdquo;Was lecker ist, das verkauft sich.“

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