Warburg. „Fast 120.000 Menschen sind allein in Deutschland in der Corona-Pandemie gestorben. Viele Angehörige konnten keinen Abschied nehmen. Ein gemeinsames Gedenken soll am Montag, 14. Februar, um 18 Uhr auf dem Neustadtmarktplatz in Warburg Trost spenden“, sagt Ricardo Blaszczyk vom Bündnis für Demokratie und Toleranz im Kreis Höxter. Das Bündnis lädt die Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt dazu ein, mit dem Anzünden von Kerzen oder dem Leuchten mit einer Taschenlampe auf dem Marktplatz ein Zeichen zu setzen.
Ziel sei es, ein Licht für jedes Opfer der Pandemie im Kreis Höxter zu entzünden. „Solidarität vollzieht sich auch in Symbolen“, erklärt dazu Nora Wieners vom Bündnis. Am Montag ab 18 Uhr wird es auf dem Neustadtmarktplatz Warburg am offenen Mikrofon auch die Möglichkeit geben, tröstende Worte an die Anwesenden zu richten. Die Veranstaltung ist angemeldet, es gelten die Corona-Regeln.
Gemeinsames Innehalten und ein Miteinander im Leid
Dem Bündnis gehe es um ein gemeinsames Innehalten, ein Miteinander im Leid, um Trost auch für die 177 Todesopfer im Kreis Höxter. Den Angehörigen und Hinterbliebenen solle durch die Aktion in Anlehnung an die von Bundespräsident Steinmeier initiierte Aktion „Kerze im Fenster“ Trost gespendet werden. „Angesichts der Verstorbenen verspüren viele eine große Betroffenheit und tiefe Trauer“, erklärt Nora Wieners vom Bündnis weiter.
Allen, die die Gefährlichkeit des Virus leugneten, die an den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zweifelten oder diese gar als Instrumente einer totalitären Diktatur sähen, müsse etwas entgegnet werden, so Wieners: Den Verlust eines geliebten Menschen zu erfahren und zu erleben, wie der Partner, das eigene Kind oder die Eltern aus dem Leben gerissen wurden – häufig ohne sich angemessen verabschieden zu können – bedeuteten unvorstellbares Leid, sagt Wieners. Das sei Mahnung und Motivation im tagtäglichen Kampf gegen das Virus. „Das sind wir den Opfern der Pandemie und ihren Hinterbliebenen schuldig“, ergänzt Ricardo Blaszczyk.