Die SPD im Kreis Höxter wird jünger und weiblicher

Warburg/Kreis Höxter. Der rote Staffelstab ist übergeben vom Bundestagskandidaten Uli Kros an die neue Landtagskandidatin: Mit 92,6 Prozent der Stimmen hat die SPD im Kreis Höxter Nora Wieners zur Landtagskandidatin für die Wahl im Mai 2022 gewählt. Die 29-Jährige aus Warburg bekam bei der Wahlkreiskonferenz 50 der 54 Delegierten-Stimmen (dreimal Nein, eine Enthaltung). Zuvor hatte sie sich mit einer engagierten Rede und einer souveränen Frage-Antwort-Runde den Sozialdemokraten als das junge und frische Gesicht der Region empfohlen. &bdquo;Mein Vater hat mir beigebracht, dass man nicht meckern, sondern sich einbringen soll, um etwas zu verändern. Das hat mich geprägt und mich motiviert", sagte sie. Und dass Ideen wichtig seien. Die fasst Nora Wieners in zwei thematischen Schwerpunkten zusammen: Lebenslange Bildung als &bdquo;echte Chancengerechtigkeit" von der kostenfreien Kita bis zur Uni (&bdquo;Familienplanung ist keine Kostenfrage") und eine ineinandergreifende Infrastruktur im Kreis. Dazu gehörten nicht nur das Glasfasernetz und die Beseitigung der Funklöcher, sondern auch eine verbindende Mobilität: &bdquo;Der ÖPNV tut alles, nur nicht verbinden." Mehr als kostenfreie Kitas Doch es gehe ihr mehr als um kostenfreie Kitas, betonte die Warburgerin, seit 2020 Kreistagsmitglied für die SPD und stellvertretende Kreisvorsitzende. Sie nennt darüber hinaus individuelle Kinderbetreuungszeiten, die an die Kita-Zeit anschließen und sich an den Bedarfen orientieren – wie den Offenen Ganztag, aber auch verstärkt die Ausweitung von Familienzentren als niederschwelliges Beratungsangebot nicht nur bei Erziehungsfragen, sondern auch bei familiären Problemen. Denn: &bdquo;Eltern stehen heute vor neuen Herausforderungen." Die Arbeitswelt 4.0 verändere sich – mit ihr die Bedarfe. Da setzt für sie vor dem Hintergrund der neuen Lust aufs Landleben das Thema Mobilität an. &bdquo;Ich hab’s nicht so mit dem Laufen" Sie selbst sei so eine Rückkehrerin nach dem Studium der Sozialwissenschaft in Magdeburg. Die Natingerin kam zurück in den Heimatkreis, lebt heute in Warburg und arbeitet in Detmold als Bereichsleiterin für Modellprojekte in der gemeinnützigen Gesellschaft Netzwerk Lippe. Nebenberuflich macht sie ihren Master in Sozialmanagement. Sich Zeit freizuschaufeln für diesen Wahlkampf-Dauerlauf, das habe sie in der zweiten Oktoberwoche beschlossen, erklärte Wieners auf Nachfrage. Und schmunzelte angesichts des Staffelstabes (&bdquo;ich hab’s eigentlich nicht so mit dem Laufen"), den ihr Uli Kros mit den Worten überreichte, nach dem &bdquo;alten, grauen Mann aus dem Nordkreis" sei es jetzt konsequent, dass eine junge Frau aus dem Südkreis das Zepter des Wahlkampfes übernehme. Chancengleichheit und Gerechtigkeit Glaubwürdig werde sie den sozialdemokratischen Gedanken von Chancengleichheit und Gerechtigkeit nach außen vertreten, erklärte der Nieheimer überzeugt. Bei dem Staffellauf bis Mai könne sie sicher sein, dass das SPD-Team sie begleite: &bdquo;Du läufst voran. Dieses Team wird mitziehen." Sie starte zwar nicht in der Pole-Position, aber angesichts der guten Ergebnisse der SPD in der jüngsten Vergangenheit sei sie in einer guten Position, den Kreis Höxter zu vertreten. Kros forderte ebenso wie Kreisvorsitzender Helmut Lensdorf, dass die SPD im Kreis auch mit Blick auf Mandate und Landeslisten endlich mehr Berücksichtigung finden müsse und sprach von &bdquo;Wertschätzung" der Arbeit, die endlich auch auf Landes- und Bundesebene gesehen werden müsse. Für die frisch gekürte Kandidatin ist der Wahlkampf ein Mix aus Präsenz/Haustürwahlkampf (Gespräche mit den Menschen, Vorstellung in den Ortsvereinen) wie auch digital: Social Media werde dafür von Bedeutung sein. Und sie versprach: &bdquo;Ich werde dahin gehen, wo’s wehtut."

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