Forstämter und Feuerwehren bereiten sich auf Waldbrände vor

Kreis Höxter/Hardehausen. Die Feuerwehren und Forstbehörden bereiten sich auf den Ernstfall vor: In der klimabedingten Waldkrise steige die Waldbrandgefahr deutlich, macht Roland Schockemöhle aufmerksam. Waldbrandvorsorge und -bekämpfung: Der Leiter des Regionalforstamtes Hochstift und die beiden Kreisbrandmeister Elmar Keuter aus Paderborn und Rudolf Lüke aus Höxter sprachen am Mittwoch über die aktuelle Situation, die Zusammenarbeit und zukünftige Arbeitsschwerpunkte. Seit 2018 haben Förster und Feuerwehr mit Trockenheit und Borkenkäferbefall zu kämpfen. Die Fichten sterben. Das trockene Fichtenholz, das in den Wäldern liegt, reicht von abgestorbenen Bäumen über eine Fülle von Ast- und Kronenholz auf den gefällten weiten Flächen bis hin zu den großen Holzpoltern an den Wegen. &bdquo;Eine erhebliche Menge an Brandmaterial", sagt Schockemöhle, das derzeit in den Wäldern den Flammen Futter biete. Das Risiko wächst. Blieb bisher die Region vor sogenannten Vollfeuerlagen, wenn die Flammen von Wipfel zu Wipfel springen, verschont, fürchten die Verantwortlichen, dass sich das nun schnell ändern kann. Da freut es Kreuter, dass &bdquo;wir aus der Bevölkerung bei ersten Anzeichen bisher Bescheid bekamen" und die Brandbekämpfer kleinerer Einheiten schnell am Einsatzort sein konnten, &bdquo;noch bevor sich ein Großfeuer entwickelt". Denn das Großgerät brauche mehr Zeit, um anzurücken. &bdquo;Wir kommen erst ins Spiel, wenn es schon brennt", bemerkt Kreuter. &bdquo;Da helfen bei der Meldung präzise Ortsangaben." Inventur von Wasserstellen und kritischen Bereichen Erst am Sonntagabend hatte eine rund 3.500 Quadratmeter große Fläche an einem Steilhang in einem Waldstück nahe Marsberg-Essentho Feuer gefangen. Auch Einheiten aus Warburg und Scherfede, Bad Wünnenberg und Lichtenau waren alarmiert worden, um mit ihren Tanklöschfahrzeugen den hohen Bedarf an Löschwasser sicherzustellen. Denn eines der Probleme im Forst ist die Versorgung mit Löschwasser. Spezielle Hochleistungsfördersysteme, finanziert vom Land NRW, sollen jetzt für den kilometerlangen Transport sorgen. Davon sind im Regierungsbezirk Detmold zwei stationiert. Im Kreis Paderborn in der Kreisfeuerwehrzentrale Büren-Ahden und in Minden-Lübbecke. Wo sind Wasserentnahmestellen wie Bäche und Teiche?, Wie kann das Löschwasser von A nach B transportiert werden?, Wo kann ein Kreisverkehr für die Tanklöschfahrzeuge organisiert werden?: &bdquo;Da müssen Forstbeamte und Feuerwehrleute bereits im Vorfeld eng zusammenarbeiten", sagt Kreuter. Vereinbart wurde daher bei der Dienstbesprechung im Waldinfozentrum Hammerhof im Hardehausener Wald bei Scherfede &bdquo;eine Inventur der potenziellen Entnahmestellen und aller kritischen Bereiche", spricht Forstamtsleiter Schockemöhle in der Logistik unter anderem auch die Wegeführung an. Für den Einsatz auf holperigen Grund ist so manch Einsatzfahrzeug der Kommunen schlichtweg nicht gerüstet. Stresstest fürs Großgerät Bei der Bekämpfung sich entwickelnder Brände werden die Einsatzleitungen der Feuerwehren seit Kurzem auch von Flugdrohnen-Piloten beraten. Zwei neun Kilo schwere und je 22.000 Euro teure Fluggeräte, ausgestattet mit optischen und Wärmebild-Kameras, wurden angeschafft und werden von der Gruppe Information und Kommunikation (IuK) in Hövelhof betreut. &bdquo;Sie überwachen den Einsatzort, können auch durch Rauch schauen und werden versteckte Glutnester ausmachen", verspricht IuK-Leiter Christian Fortmeier. Ende Mai soll das Großgerät der Feuerwehren zur Brandbekämpfung im Wald in den Kreisen Paderborn und Höxter bei einer größeren Übung einem Stresstest unterzogen werden. &bdquo;Wenig Mannschaft, viel Gerät", geben die beiden Kreisbrandmeister in der aktuellen Corona-Lage vor. Im vergangenen Jahr waren in NRW 227 Brände registriert worden, die eine Waldfläche von insgesamt rund 60 Hektar zerstört hatten.

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