So aufwendig war der Waldbrand-Einsatz für die Feuerwehr Porta Westfalica

Porta Westfalica-Barkhausen. Hunderte Meter Schlauchleitung, Klettern im Steilhang, umgestürzte Bäume und ein stundenlanger Einsatz: Der Waldbrand am Montagnachmittag, 10. März, im Bereich des gesperrten Wolfsschluchtweges in Barkhausen war in gleich mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung für die Feuerwehr. Das wird einen Tag nach dem Feuer im Gespräch mit Feuerwehrsprecher Michael Horst deutlich. &bdquo;Die Kameradinnen und Kameraden mussten rund 450 Meter Schlauchleitung verlegen“, berichtet er. Eigentlich kein Problem: &bdquo;Für solche Fälle hat die Feuerwehr Porta Westfalica ein Schlauchfahrzeug, auf dem 2.000 Meter Material lagert. Das kann im Einsatzfall beim Fahren herausgegeben werden“, sagt Michael Horst. Das funktioniere allerdings nur, wenn der Einsatzort auch mit dem Wagen befahrbar ist. Der Wolfsschluchtweg hingegen ist bereits für Spaziergänger an manchen Stellen eine echte Herausforderung. &bdquo;Der Weg ist teilweise nur einen Meter breit, hat Steigungen und es liegen Bäume im Weg“, berichtet der Feuerwehrsprecher. &bdquo;Die Schlauchleitungen in diesem unwegsamen Gelände zu verlegen, war am Montag reine Handarbeit.“ Die Feuerwehrleute hätten schwere Arbeit geleistet. Feuerwehrkräfte mussten sich bei Waldbrand mit Seilen absichern Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Feuerwehr Porta Westfalica (@feuerwehr_porta) Auch die Lage des Brandortes stellte die Brandbekämpfer vor eine Herausforderung: &bdquo;Die Flammen breiteten sich an einem Steilhang unterhalb des Kammweges aus“, sagt Michael Horst. Daher mussten vier Mitglieder der Löschgruppe Barkhausen emporklettern, um überhaupt an die Flammen auf dem Waldboden zu kommen. Mit Seilen hätten diese sich dann abgesichert, um nicht abzustürzen. &bdquo;Der Hang rutschte an einigen Stellen bereits nach“, erzählt der Feuerwehrsprecher. Kein ungefährlicher Einsatz also im Wiehengebirge. &bdquo;Die Kameraden haben aber später erzählt, dass sie solch eine Lage schon mal geübt haben. Diese Erfahrung hat dabei sicher geholfen.“ Problem Nummer drei für die Feuerwehr am Montagnachmittag: die abseitige Lage im Wiehengebirge. Bei einem klassischen Gebäudebrand etwa in einem Wohngebiet kann die Feuerwehr im Normalfall auf ein Hydranten-Netz zurückgreifen. Nicht so im Bereich des Waldes und rund um das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen als letzte Option &bdquo;Wir hatten das Glück, dass am Rande der Ringterrasse eine große Zisterne verbaut ist, die Regenwasser auffängt“, erklärt Michael Horst. Nach seinen Angaben fasst diese bis zu 96 Kubikmeter Wasser. &bdquo;Wie viel Wasser dort am Montag vorhanden war, können wir nicht sagen. Es hat aber gereicht, um den Brand komplett zu bekämpfen“, sagt Horst. Dafür habe die Feuerwehr ein Tanklöschfahrzeug an die Zisterne gefahren, das dann über Pumpen das Wasser in die Schlauchleitung befördert hat. Sollte es in diesem Bereich zu einem größeren Brandereignis kommen, steht nach Michael Horsts Informationen auf Höhe des Besucherparkplatzes am Imbiss eine weitere Zisterne zur Verfügung. Und sollte diese auch nicht reichen, &bdquo;hätten wir als dritte Möglichkeit einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen“, erklärt der Feuerwehrsprecher. Die Wagen verfügen über einen großen Tank und könnten unten im Ort eingespeist werden und dann im Wechselverkehr mehrere Tausend Liter pro Fahrzeug auf den Berg bringen. &bdquo;Die größten Tanklöschfahrzeuge sind bei den Feuerwehren Veltheim-Möllbergen und Kleinenbremen-Wülpke stationiert“, sagt Horst. Diese können bis zu 5.000 Liter Wasser laden und an einen Einsatzort bringen. Zum Beispiel auf der Autobahn oder in Waldbereiche. Auch bei dem Großbrand im vergangenen Jahr in Möllbergen musste die Feuerwehr auf Pendelverkehr zurückgreifen. &bdquo;Das zugemüllte Wohnhaus war zu abgelegen und es gab kein richtiges Hydrantennetz“, erinnert sich Michael Horst. Zum Bericht: Messie-Haus in Porta Westfalica brennt nieder Funkloch am Einsatzort erschwert Arbeit der Feuerwehr .responsive23-b0KQ7G8klfzfyhQR-map-waldbrand-am-kaiser-wilhelm { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-b0KQ7G8klfzfyhQR-map-waldbrand-am-kaiser-wilhelm { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-b0KQ7G8klfzfyhQR-map-waldbrand-am-kaiser-wilhelm { padding-top: 142.86%; } } Am Montagnachmittag hatten die Feuerwehrleute Glück, dass die Zisterne genug Wasser hergegeben hat. Weil der Einsatzbereich von dort aus bis zum Brandort allerdings weit auseinandergezogen war, musste die Feuerwehr mehrere taktische Abschnitte bilden, um den Einsatz zu bewältigen. &bdquo;Das Problem ist auch, dass es kurz hinter dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal ein Funkloch gibt. Wir mussten also auch den Funkverkehr überbrücken, um Kontakt zu allen Einsatzabschnitten und zur Leitstelle halten zu können“, schildert Horst. Dafür wurde der Einsatzleitwagen direkt auf der Ringterrasse positioniert. &bdquo;Die Funktechnik wurde quasi dazwischengeschaltet, um das Loch zu überbrücken.“ Einsatzende war dann gegen 18.30 Uhr, also knapp drei Stunden nach Alarmierung. &bdquo;Das heißt aber nicht, dass dann alles fertig ist“, betont Michael Horst. &bdquo;Schätzungsweise ein bis zwei Stunden danach sind die Einsatzkräfte weiter beschäftigt“, erklärt er. Die Schläuche müssen aufgerollt, die Kleidung und anderes Material eingesammelt werden. Nach einer Grobreinigung geht das gesamte Material zur Wartung in das Feuerwehrtechnische Zentrum (FTZ) in Hille. &bdquo;Dort wird alles überprüft und aufbereitet, bevor es dann im nächsten Einsatz wieder verwendet werden kann“, sagt der Feuerwehrsprecher. Verrosteter Grillrost im Bereich des Waldbrandes gefunden Doch wie kam es zu dem Brand an dem derzeit gesperrten Wolfsschluchtweg? Konkrete Ergebnisse konnten noch nicht ermittelt werden, teilt Polizeisprecher Thomas Bensch auf Anfrage am Dienstag mit. &bdquo;Im Bereich der Brandfläche wurden Teile eines alten Mülleimers sowie diverser Müll, als auch ein alter und verrosteter Grillrost aufgenommen“, erklärt er. Es sei nicht mehr nachvollziehbar, wie die Gegenstände an den Fundort gekommen sind. Weiter heißt es von der Polizei, dass es nicht auszuschließen sei, dass sie vom Wittekindsweg stammen und den steilen Berghang heruntergeschmissen wurden. &bdquo;Hinweise für eine vorsätzliche Brandlegung konnten nicht festgestellt werden“, so Bensch. Erhöhte Waldbrandgefahr in OWL Auf Anfrage erklärt Revierförster Achim Büscher vom Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe, dass aktuell eine erhöhte Waldbrandgefahr besteht. Am Dienstagvormittag war er mit der Feuerwehr zur Begutachtung am Kaiser-Wilhelm-Denkmal unterwegs. &bdquo;Aktuell gibt es in den Wäldern viel trockenes Laub und tote Äste, die schnell entflammbar sind.“ Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette würde genügen, um einen Brand auszulösen. &bdquo;Durch die Trockenheit breitet er sich dann schnell aus.“ Vom März bis in den Mai besteht eine erhöhte Waldbrandgefahr. &bdquo;In Wäldern ist es grundsätzlich verboten, Feuer zu machen. Vom 1. März bis zum 31. Oktober besteht zudem ein Rauchverbot“, erklärt Büscher. Ein Bodenfeuer könne schon durch eine kleine Glut ausgelöst werden. Durch stärkeren Wind könne ein Brand sich schnell ausdehnen und auf Bäume und Büsche übergehen. &bdquo;In diesem Fall war es zum Glück nicht besonders windig.“ In der Vergangenheit seien schon mehrfach Grillutensilien am Wolfsschluchtweg gefunden worden, berichtet Achim Büscher. Sobald im späteren Frühjahr Gräser und Kräuter wieder blühen, sinkt die Waldbrandgefahr, erklärt der Fachmann.

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