Warburg/Borgentreich/Willebadessen

Karneval 2021 im Warburger Land: Digital und auf Abstand

Es war kein gewöhnliches Karnevalsfest in diesem Jahr: Mit Online-Veranstaltungen und kleinen Schmankerl machen die Kitas und Karnevalsvereine die Narrenzeit dennoch unvergesslich.

Das Seniorenzentrum St. Johannes feiert Karneval mit einem Live-Programm. | © St. Johannes Warburg

15.02.2021 | 15.02.2021, 20:13

Warburger Land. Große und kleine Karnevalsliebhaber hatten Grund zur Freude: Die fünfte Jahreszeit fiel in diesem Jahr nicht aus. Gefeiert wurde auf anderen Wegen.

Bühne

Die heilpädagogisch, integrative Kindertagesstätte und Familienzentrum Alsternest in Bühne feierte trotz eingeschränktem Regelbetrieb auf Grund der Corona-Pandemie Karneval. Den Erziehern war es darüber hinaus ein großes Anliegen, dass auch die Kinder, die zur Zeit nicht die Einrichtung besuchen können, die närrische Zeit ein Stückchen miterleben konnten. Karneval „to go", ermöglichte den Kindern mit ihrer Familie Aktionen an den Karnevalstagen wahrzunehmen. An Weiberkarneval konnten die Familien einen Stationenlauf durch Bühne gehen, um in vorbereiteten Kisten das Material für eine Maske zusammentragen.

Paul Heise mit seinem Vater und Schwester Ina Heise - © Kita Alsternest
Paul Heise mit seinem Vater und Schwester Ina Heise | © Kita Alsternest

Am Rosenmontag erspielten sich die Kinder bei einem neuen Stationenlauf eine Konfettikanone und eine Überraschung. Dieses Angebot wurde von vie. Da das Einzugsgebiet der Einrichtung über Bühne hinausgeht, bekamen die Kinder, die nicht in Bühne wohnen, diese Bastelideen und Überraschungen nach Hause geschickt.

Die Kindertagesstätte Alsternest konnte aufgrund ihrer Kita-Info-App während der gesamten Coronapandemie einen guten Kontakt zu allen Familien aufrechterhalten. Dieses Medium, das die Einrichtung seit 2020 nutzt, ermöglichte der Einrichtung auch ein karnevalistisches Video an alle Kinder zu schicken. Jede Gruppe erstellte mit viel Fantasie kurze Videos. Gerade die heilpädagogisch betreuten Kinder, die nicht in Bühne wohnen, haben durch diese Kita-Info-App die Möglichkeit am Kitaleben, besonders in der Karnevalszeit teilzuhaben. Das Team war sehr erfreut über die rege Teilnahme am Karneval „to go".

Peckelsheim

Trotz des Corona-bedingten Pandemiebetriebes rief das Familienzentrum Am Park in Peckelsheim den Kindergartenkindern und deren Eltern/Erziehungsberechtigten ein dreifach donnerndes „Pickel Jauh"! zu. In der langen Zeit des Aus- und Durchhaltens wollten die Erzieher die Kinder, wenn auch nur kurz und auf Abstand, herzlich willkommen heißen und wiedersehen.

In den Tagen vor Rosenmontag konnten die Kinder bunt verkleidet zu unterschiedlichen Zeiten sowie unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und des Abstandsgebotes ihre Gruppe auf dem Außengelände besuchen. Die Kinder wurden von ihren verkleideten Erzieherinnen mit Karnevalsmusik und einer „Karnevalsmotivationstüte" empfangen. Die Tüten waren mit unterschiedlichen Überraschungen bestückt. Unter anderem gab es Bastelmaterialien, Luftballons, eine Anleitung zur Turnstunde und Naschereien zu entdecken.

Übergabe der Spende am Haus IDA mit dem Kinderprinzenpaar. - © Pickel-Jauh
Übergabe der Spende am Haus IDA mit dem Kinderprinzenpaar. | © Pickel-Jauh

Andreas Strese, Inhaber vom Edeka-Markt in Peckelsheim spendete für alle Kinder die Süßigkeiten und Luftballons. Über diese Karnevalsaktion freuten sich die Kinder besonders.

Aufgrund der Corona-Pandemie konnten sich die Aktivitäten des Peckelsheimer Karnevalsvereins „Pickel-Jauh" in diesem Jahr nur auf möglichst kontaktarme oder sogar ganz digitale Online-Maßnahmen beschränken.

„Corona hin oder her aber wir wollten vom Verein aus trotzdem versuchen etwas Frohsinn rüber zu bringen", so Uwe Jonietz, Präsident des Peckelsheimer Vereins. Ganz besonders sollte es dabei um Gruppen gehen, die am meisten unter den letzten Monaten zu leiden hatten.„Von jeher ist es bei uns Standard einige Einrichtungen in Peckelsheim in der Karnevalszeit mit dem großen Gefolge und den Prinzenpaaren zu besuchen. Das ist bei einigen Einrichtungen wie zum Beispiel der Lebenshilfe schon seit Jahrzehnten Standard", so Uwe Jonietz weiter.

Auch wenn dies im Jahr 2021 so nicht möglich gewesen ist, war es den Machern trotzdem wichtig, etwas Gutes zu tun. Unter Einhaltung der Hygiene-Bestimmungen wurde der Peckelsheimer Kindergarten besucht und jeder Gruppe als Geschenk ein Spiel mitgebracht. Ebenfalls einen Abstecher mit Geschenk gab es zum Haus IDA, einer Wohngruppe mit Intensivbetreuung für besonders belastete Kinder, die zum St. Johannisstift Paderborn gehört.

Diese Spende ist für eine geplante Ferienfreizeit vorgesehen.Ebenfalls eine Spende erwartet die Peckelsheimer Grundschule, deren Besuch in diesem Jahr ausfallen musste. Auch gab es keinen Abstecher zur Wohngruppe der Lebenshilfe. Hier wird der Verein aber genauso jeweils noch eine Spende überreichen. „Eigentlich zeigen wir uns am liebsten auf Rosenmontag spendabel, wenn wir es Kamelle auf den Peckelsheimer Straßen regnen lassen. „

Da das leider erst 2022 wieder klappt, haben wir uns für die Session 2021 kurzerhand etwas Neues einfallen lassen", erklärt Uwe Jonietz.

Warburg

Mit einem dreifach donnernden Helau startete das Seniorenzentrum St. Johannes pünktlich um 15.33 Uhr in die Tage. Traditionell findet jedes Jahr an „Weiberfastnacht" eine närrische Karnevalsfeier für die Bewohner der Einrichtung statt. Dank des mobilen Kamerasystems konnte ein von den Mitarbeitern des Sankt Johannes gestaltetes Liveprogramm in die Bewohnerzimmer übertragen werden.

In der Bütt sollte bei einem „Besuch im Hutladen" zunächst eine passende Kopfbedeckung für die ein oder andere Gelegenheit erworben werden, was sich im Verlauf jedoch als schwieriges Unterfangen darstellte. Eine Parodie zum „Eheleben" nahm ebenso die gängigen Klischees zwischen Mann und Frau aufs Korn. Nicht fehlen durften natürlich auch einige musikalische Schmankerl mit Starimitationen von Mireille Mathieu, Heino und Marianne und Michael. Eine Modenschau der besonderen Art offerierte den Seniorinnen und Senioren sodann die neueste Kreation aus Frankreich.

Für die passende Karnevalsstimmung sorgte seinerseits ein buntes Potpourri bekannter Karnevalshits und eine Polonaise mit maßgenauem Abstand. Den Schlussakzent setzten schließlich einige muntere Erdbewohner, die zu einer Party auf einer saftig grünen Wiese einluden. Die selbst gestrickten Sockenpuppen boten dabei mit ihren witzigen Accessoires einen wahren Augenschmaus und rockten mit den Liedern „Mana, Mana" und „Auf Wiedersehen" die Bühne. Resümierend blieb für die Akteurinnen und Akteure nur eins zu sagen übrig: "Ne, wat war dat schön!" Einen weiteren Höhepunkt in der diesjährigen Karnevalssession erlebte das Sankt Johannes dann noch am Rosenmontag mit der beliebten Akkordeonmusik.