Bühne. Mit einem Bürgeranantrag möchte die Bürgerinitiative (BI) „Für Mensch und Natur – Gegenwind Heimat Hoher Berg" gegen die Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich Bühne, Manrode, Muddenhagen, Borgholz" vorgehen. Das wurde auf der Informationsveranstaltung in der Bühner Alsterhalle bekannt gegeben. Über 350 Bürger waren der Einladung der BI Gegenwind Hoher Berg gefolgt und hörten die Vorträge der eingeladenen Experten.
Über den Stand der Planungen und die Aktivitäten der BI informierten Martin Waldeyer, Matthias Steinmetz, Melanie Jaklin und André Sima vom Vorstand der Bürgerinitiative. Im Borgentreicher Stadtgebiet soll der Flächennutzungsplan geändert werden. Es ist geplant, die Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen auf 1.333 Hektar (davon 512 Hektar Wald) zu erhöhen. Auf den geplanten Flächen zwischen Muddenhagen, Manrode, Bühne und Borgholz hätten rund 60 Windräder Platz, berichtete Matthias Steinmetz.
Die geplanten Windräder überragen mit einer Höhe von 252 Metern Höhe an der Spitze des Rotorblatts vergleichsweise den Kölner Dom um rund 100 Meter. Matthias Steinmetz: „Aktuell sind 27 Projektierer im Stadtgebiet unterwegs, um mit lukrativen Pachtverträgen Landbesitzer an sich zu binden."
450 Unterschriften nötig
BI-Vorstandsmitglied Melanie Jaklin erklärte, dass bei der Stadt Borgentreich ein Einwohnerantrag gestellt werden soll. Dazu müssen fünf Prozent der Einwohner Borgentreichs den Antrag unterstützen. „Wenn wir 450 Stimmen zusammen bekommen, muss sich die Stadt mit dem Antrag befassen." Am 15. Februar werden die Planungen der Stadt bekannt gemacht. Dann sei vier Wochen Zeit, Einspruch einzulegen. Außerdem möchte die BI sich mit anderen Initiativen überregional vernetzen und die Anzahl der Mitglieder steigern. Ein Fachgutachten koste 10.000 Euro. „Dafür brauchen wir Mitglieder und Geld."
Auf die Auswirkungen der bereits errichteten Windräder bei Trendelburg ging André Sima aus Manrode ein. Die Lautstärke im Betrieb sei gemessen worden und die Windkraftanlagen seien lauter als genehmigt. Er befürchtet ein Absinken der Immobilienwerte und mögliche Leerstände durch die Ausweitung der Windenergieanlagen. Die Bürgerinitiative erhebt daher zwei klare Forderungen, unterstrich André Sima: „Der Abstand zur Wohnbebauung muss mindestens der 10-fachen Bauhöhe entsprechen, das heißt bei einer Höhe von 250 Metern einen Abstand von 2,5 Kilometern. Und keine Windkraftanlagen im Wald, denn der Wald ist Erholungsgebiet."
3-D-Modell zur Veranschaulichung
Es folgten weitere Vorträge. Im Anschluss nutzen die Bürger die Gelegenheit, mit den Experten zu diskutieren. An einen 3-D-Modell konnten sich die Besucher ein Bild über die möglichen Folgen einer Bebauung mit 60 Windkraftanlagen in den geplanten Flächen machen. Das Modell hatten Benjamin Wollrath und Christian Ischen-Böhlen vom Unternehmen „WIB – Die Blechexperten" mit Unterstützung des Warburger Modellbauers Boris Motyl erstellt. Mit der Veröffentlichung des Flächennutzungsplan am 15. Februar haben die Bürger die Möglichkeit ihre Einwände geltend zu machen.
Martin Waldeyer: „Machen sie Gebrauch davon ihre Bedenken einzubringen." Gleichzeitig appellierte er an die Landbesitzer, die sich in einem Zwiespalt befänden, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Die Veranstaltung wurde mit der Videokamera aufgezeichnet und wird nach der Bearbeitung auf der Internetseite der Bürgerinitiative Gegenwind veröffentlicht.
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