
Steinheim. Die Älteren verstehen womöglich nur Bahnhof, jüngere Leute kriegen leuchtende Augen. Der Top-Act für den Rochus-Samstag, 6. September, anlässlich des 750-Jahre-Festwochenendes in Steinheim steht fest. Die Seeed-Coverband „Music Monks“ wird am Samstag, 6. September, zu später Stunde ab 22 Uhr die Bühne am Kump rocken. „Die Band hat im vergangenen Jahr schon die Weserscholle zum Kochen gebracht. Hier in Steinheim gibt es die Super-Seeed-Party jetzt sogar gratis“, kündigt Festwirt und Event-Organisator Stefan Friedrich von OWL-Booking aus Vörden an.
„Die Bässe drücken dich an die Wand, der Groove pulsiert durch jede Faser, Handtücher und Klamotten propellern wild über den Köpfen“, beschreiben die Music Monks ihre Show. Wenn die elfköpfige Band aus Aschaffenburg auf die Bühne kommt, geht die Post ab. „Es ist die einzige Seeed-Coverband, die es in Deutschland gibt. Sie kommt dem Original sehr nah“, verspricht Friedrich.
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Die Berliner Band Seeed um den charismatischen Rapper und Sänger Peter Fox ist seit über 20 Jahren so etwas wie das musikalische Maskottchen der Hauptstadt für das 21. Jahrhundert. Da das Berliner Maskottchen bekanntlich ein Bär ist und der heilige Rochus auch als Heiliger der Haustiere verehrt wird, passt die Band sogar thematisch zu einem Rochus-Gedenken.
Wie das Interesse am Rochustag Steinheim neu belebt werden soll
„Das Interesse am Rochustag, wie wir ihn bisher begangen haben, hat über die Jahre sehr nachgelassen. Wir wollen das Gedenken aber nicht aufgeben, sondern versuchen, es in einen anderen Kontext zu stellen und so neu zu beleben“, sagt Steinheims Bürgermeister Carsten Torke.
Der heilige Rochus ist Steinheims Stadtpatron. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Steinheim zweimal von der Pest heimgesucht. Der Stadtrat gelobte, den heiligen Rochus jedes Jahr mit einer Armenspeisung zu ehren, wenn er die Stadt fortan von der Pest verschone. Stadt Suppe gibt es in diesem Jahr fette Hip-Hop-Beats.
Eine einheimische Band aus dem Karneval heizt die Stimmung an
Aber auch der geistliche Impuls bleibt nicht außen vor. Um 17 Uhr startet der Rochus-Festtag mit einem ökumenischen Gottesdienst auf der Bühne am Kump, an den sich ein Friedensgebet anschließt, das mit dem gemeinsamen Singen von „We are the world“ endet.
Danach findet ein gemütliches Get-together mit der Akustik-Band „Betty A“ statt. Ab 20 Uhr wird das Stimmungsbarometer hochgeschraubt, wenn die Steinheimer Karnevals-Lokalmatadoren der Kapelle Kamelle auf die Bühne kommen, die zwei Stunden später den Staffelstab an die Music Monks übergeben.
Das ist für den Stadtfest-Sonntag geplant
Der Stadtfest-Sonntag, 7. September, steht dann ganz im Zeichen der Vereine. 47 Gruppierungen aus dem Steinheimer Stadtgebiet werden sich von 13 bis 18 Uhr rund um den Kump vorstellen und zu Mitmachaktionen einladen. Dazu gibt es die längste Kuchentheke, die Steinheim je gesehen hat. „Jeder mitwirkende Verein hat versprochen, einen Kuchen samt Personal zu stiften, so dass wir das alles sicher gut gebacken kriegen“, sagt Organisatorin Christina Lambertz vom Steinheimer Klöncafé. Der Erlös aus der Kuchenmeile ist zur Unterstützung der Steinheimer Äthiopienhilfe bestimmt.
Seit 2009 gibt es den Verein der Äthiopienhilfe Steinheim. Mit rund 150.000 Euro an Spendengeldern im Jahr werden drei Kliniken, drei Kindertagesstätten und Hilfen zur Selbsthilfe unterstützt. Die Äthiopienhilfe Steinheim ist ein authentisches Steinheimer Projekt, das auf den Steinheimer Afrikamissionar Helmut Simonowski (86) zurückgeht und heute maßgeblich vom Steinheimer Ehepaar Heike und Bernd Nalbach geleitet wird.