Steinheim: Rettung für die Linde beim Schulbau in Sicht

Steinheim-Vinsebeck. Irgendwie war es jüngst eine Sitzung im Miniatur-Format, denn Steinheims Politiker nahmen auf den Stühlen sowie an den Tischen der Vinsebecker Grundschüler Platz. Und dann wiederum war die Sitzung doch ganz groß: &bdquo;So viele Gäste habe ich in einem Bauausschuss noch nie erlebt“, staunte Rainer Krekeler. Der in Steinheims Gremien wohl meistgesehene Vertreter eines Architekturbüros stellte in Vinsebeck die neuesten Pläne zum vorgesehenen Grundschul-Anbau vor – eine Aufgabe, die wohl zwiespältige Gefühle hervorruft. Denn die Vorfreude auf die Modernisierung ist durchaus groß – doch es wird teuer. Eigentlich sollte der Anbau auf die grüne Wiese &bdquo;hinter“ das bisherige Schulgebäude. Dann aber kam Schulbauberater Jens Ransiek mit einer ganz anderen &bdquo;genialen Idee“ daher, wie Krekeler findet: Der Anbau, den die Schule dringend für größere Klassenräume sowie die Offene Ganztagsschule (OGS) benötigt, soll nun auf dem Schulhofbereich entstehen. Erste Entwurf für Schul-Anbau ruft Entsetzen hervor Ein erster flotter Entwurf – ein dunkelgrauer Kasten – rief in Vinsebeck vor wenigen Wochen aber erst einmal Entsetzen hervor. Ebenso die Aussage, dass die große, namensgebende Linde des Hofs wohl weichen müsse. Aus Krekelers Satz &bdquo;Um den Baum drumherum zu bauen, wird eher schwierig“ ist nun aber ein &bdquo;Die Linde wollen wir auf jeden Fall erhalten“ geworden. Aufatmen also bei allen Steinheimer Naturfreunden. Und noch etwas war in der jüngsten Bauausschusssitzung anders: Krekelers Entwurf kommt nun detailreicher daher – und in mehreren Varianten. Um sowohl von kommunalpolitischer Seite als auch aus den Besucherreihen jede mögliche Frage dazu beantworten zu können, hatte Bürgermeister Carsten Torke übrigens gleich sieben seiner Mitarbeiter mit in die Sitzung gebracht, größtenteils aus dem Bauamt. Neuer Plan für modernes pädagogisches Konzept Der neue Entwurf zur Gebäudeerweiterung sieht ein modernes Clustersystem in allen Etagen vor: Die Klassenräume erhalten dabei Sichtverbindungen in den mittig gelegenen, geräumigen OGS-Bereich. Mit Ransieks Worten: &bdquo;Reduktion der Verkehrsflächen – aus dem Flur wird ein Lernbereich“. Auch bislang fehlende Lern- und Differenzierungsflächen sowie Fachräume, ein ausreichend großes Lehrerzimmer sowie mehr Lagerkapazitäten könnten damit in einem Rutsch geschaffen werden – man würde quasi viele Fliegen mit einem Cluster schlagen. Es gäbe &bdquo;identische Konzepte aller Klassenräume und Jahrgänge“, so Krekeler. Jeder Klassenraum und das pädagogische Konzept würden vom Umbau profitieren. Aktuell sind einige der Räume deutlich zu klein. Kostendeckel geplant: So teuer darf die Schul-Erweiterung in Steinheims Ortschaft werden Umbau der Grundschule soll 2026 beginnen Vom Umbau der Schule, der wohl 2026 beginnen und 2027 abgeschlossen werden soll, sind aber nicht nur die Schüler und Lehrer betroffen – denn in Vinsebeck ist etwas ganz anders als in allen weiteren Ortsteilen der Emmerstadt: Es gibt weder Dorfgemeinschaftshaus noch Schützenheim – viele Vereine nutzen das Dachgeschoss der Schule mit. Auch der Schießstand der Schützen befindet sich dort. Etwas, das auch künftig so bleiben soll. Fraglich ist nun, wie weit der Anbau auf den jetzigen Pausenhof – dessen naturnahe Spielfläche bleiben wird – hinausraken soll. Es gibt eine &bdquo;große Lösung“ mit vier Metern und eine &bdquo;kleine Lösung“ mit knapp zwei Metern weniger. Auf die Kosten wirkt sich der Unterschied verhältnismäßig gering aus: Erste Kostenschätzungen belaufen sich auf etwa 2,5 Millionen Euro. Die kleinere Lösung würde die Kosten wohl um etwa acht Prozent senken. Feststeht: Der rechte Winkel des Bestandsgebäudes wird mit neuen Räumen gefüllt. Geldverschwendung: Steinheim muss bei Grundschulanbau sinnlos viel Geld ausgeben Warum es keine Förderung für Steinheim gibt Eine Förderung gibt es für das Großprojekt nicht – beziehungsweise gab es schon: Die Stadt hat die Förderung für ihre beiden Grundschulen zunächst ganz in die Steinheimer Erweiterung gesteckt, um den Haushalt zu schonen. In Vinsebeck muss nun also alles aus eigener Tasche gezahlt werden. Hoffnung auf eine weitere Förderung gibt es aktuell nicht – es sei &bdquo;traurige Realität“, zitierte Kämmerer Heinz-Josef Senneka aus einem Brief des Städte- und Gemeindebundes, dass es keine Absicht des Landes auf eine Unterstützung durch eigenen Landesmittel gäbe. Darüber, welche Lösung es für die Schule an den Linden nun werden soll, beraten jetzt die Steinheimer Fraktionen. Entscheiden wird der Rat.

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