Weiterführende Schulen in Bünde müssen dringend wachsen

Bünde. Die Stadt Bünde ist als Schulstandort bei Schülern der weiterführenden Schulen sehr beliebt. Die Einpendlerquote ist relativ hoch. Das zeigen die steigenden Anmeldezahlen der vergangenen Jahre. Wie berichtet, sind die Favoriten dabei die beiden Gymnasien. Doch auch die Realschule Bünde-Nord wird mittelfristig mehr Platz brauchen – unabhängig davon, dass die Schule vor Jahren quasi als Dauerleihgabe fünf Unterrichtsräume an die Nachbarn vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium abgetreten hat. Die Gutachterin für den Schulentwicklungsplan hat allein für die zwei Gymnasien zusammen ab 2035 elf Klassen pro Jahrgang (Elfzügigkeit) prognostiziert. Aktuell sind es neun. Das wird kaum funktionieren, selbst wenn bald auch das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium seinen neuen Trakt bekommen haben wird, in dem mindestens zwei komplette Jahrgänge Platz finden sollen. Eine Platz bringende Übergangslösung dafür muss aber spätestens in 18 Monaten bereitstehen. Die Rückkehr zu G9 an den Gymnasien lässt den Bedarf an Räumen stark wachsen. Bis zu einem dauerhaften Anbau hat man für das Gymnasium am Markt bereits eine Übergangslösung für die nächsten Jahre gefunden (wir berichteten am Donnerstag). Kurzfristig fünf, langfristig zwölf Räume für das FvSG Fünf Räume braucht bis zum Schuljahr 2026/27 auch das FvSG in Ennigloh. Auch dort ist Erweiterungstrakt geplant, der zwei komplette Jahrgänge aufnehmen kann. Da das FvSG künftig als fünfeinhalbzügige Schule konzipiert ist, bedeutet das, dass pro Jahrgang fünf Klassenräume plus ein Ausweichraum nötig sind. Auch interessant: Zu viele Schüler und zu wenig Platz in Bünde In Kürze sollen die Kommunalbetriebe Bünde (KBB) ein Konzept für die Übergangslösung vorstellen. Dabei wird es wohl auch auf mobile Unterrichtsräume (Container) hinauslaufen. Davon geht auch Jens Ransiek, stellvertretender Direktor des FvSG und im Nebenamt auch Schulbauberater für die Bezirksregierung Detmold, aus. &bdquo;Wie viele Container das letztlich sind und wo genau die aufgestellt werden sollen, wissen wir selbst auch noch nicht“, so Ransiek auf NW-Nachfrage am Donnerstag. Das seien Informationen der angekündigten Präsentation der Kommunalbetriebe Bünde als Eigentümerin der Schulgebäude. Die Schulen hätten sich laut dem stellvertretenden Leiter des FvSG zwar abgestimmt und Wünsche geäußert, inwiefern die KBB dem Ganzen nachkommen, sei ungewiss. Neuer Fahrradkeller soll unter dem Anbau entstehen In Sachen Erweiterungstrakt ist man allerdings schon mal einen Schritt weiter. Unter dem Titel &bdquo;Freiherr-vom-Stein-Gymnasium / Raumkonzept Schulerweiterung – Ausbau G9 und Raumkompensation Realschule“ hat Jens Ransiek 2023 sein Konzept dafür im Schulausschuss vorgestellt. Der Fahrradkeller auf dem &bdquo;kleinen Schulhof“ soll dafür abgerissen werden. An selber Stelle soll dann der zweigeschossige Anbau mit Verbindung zum Hauptgebäude entstehen. Dafür habe die Stadt Bünde laut Ransiek ein Planungsbüro gefunden. &bdquo;Da das Gelände an der Stelle in Richtung Schulgebäude abschüssig ist, könnte man den Bereich für die Fahrräder unter das Gebäude setzen“, schlägt Jens Ransiek vor. So könnten die Schüler mit ihren Fahrrädern direkt von der Fahrradstraße in den Fahrradkeller fahren. Die Inspiration dafür hat Ransiek aus den Niederlanden. &bdquo;Dort fahren die Schüler mit dem Rad in ihr Parkhaus und können dann über eine Treppe in die Schule gehen. So was in etwas kleiner hätten wir dann hier bei uns“, erläuterte Ransiek in der damaligen Sitzung. Stadt hat für Erweiterung um Umbau einen Generalunternehmer gefunden Ebenfalls aus den Niederlanden kennt Jens Ransiek das Konzept der &bdquo;Offenen Lernbereiche“, die von Unterrichtsräumen umgeben sind – sogenannte &bdquo;Jahrgangscluster“. Zum Teil wurde dieses Konzept im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium schon umgesetzt. &bdquo;Wenn der Anbau dort entsteht, ist man natürlich schon relativ weit vom Verwaltungsbereich und dem Lehrerzimmer entfernt. Deshalb soll es in diesen beiden Clustern neben den Unterrichtsräumen noch je einen Arbeitsraum für Lehrer sowie einen Materialraum und einen Hygienebereich geben“, erläutert Ransiek. Lesen Sie auch: Stadt Bünde bringt Erweiterungsbau für das Gymnasium am Markt auf den Weg Umbauten im Bestand sind zum Teil schon vorgenommen worden. Dazu zählt unter anderem ein Selbstlernzentrum im Foyer. Ferner soll das Pavillongebäude für die Fachunterrichte Kunst und Musik umgebaut werden. &bdquo;In Kürze wird es eine Auftaktveranstaltung mit der Präsentation geben“, so Ransiek weiter. Nach einer sehr vorsichtigen Schätzung könnten sich die Investitionskosten für den neuen Trakt auf 8,7 Millionen Euro belaufen. Interne Umbauten im FvSG-Gebäude wurden vor zwei Jahren mit etwa 300.000 Euro beziffert. Das alles auf Basis einer Schätzung aus 2023. Realschule Bünde-Nord soll vierzügig laufen und braucht auch mehr Platz Dass das FvSG die fünf Unterrichtsräume an die Realschule Bünde-Nord zurückgibt, weil auch die selbst mehr Platz benötigt, ist ebenfalls Bestandteil der Gutachterprognose im Schulentwicklungsplan. Denn die Realschule Nord soll in ein paar Jahren – etwa ab dem Schuljahr 2028/29 – vierzügig laufen; hat dann pro Jahrgang also eine Klasse mehr als heute. Das sagt Gutachterin Anja Reinermann-Matatko vom Büro &bdquo;SEP-Beratung Bonn/Trier“, die den Schulentwicklungsplan für Bünde erarbeitet hat. In der kurzfristigen Lösung ab dem Schuljahr 2026/2027 werden diese fünf Räume laut Ransiek allerdings noch nicht berücksichtigt sein. &bdquo;Das kommt erst in der dauerhaften Planung zum Tragen. Dort brauchen wird Platz für einen zusätzlichen Jahrgang durch die Rückkehr von G8 zu G9 und für einen weiteren Jahrgang zur Kompensation der Rückgabe von Unterrichtsräumen an die Realschule Nord.“ Die prognostizierten elf Züge für beide Gymnasien ab 2035 sieht Ransiek indes nicht. Man könne keine sechs oder gar sieben Klassen pro Jahrgang am FvSG unterbringen. Und das GaM ist auf vier Züge limitiert. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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