Millionen fürs Wohnen in Steinheims Mitte

Steinheim. Innenstadtumbau, Feuerwehrhaus-Neubau und Aufstockung der Grundschule: Das sind die drei großen Bauprojekte, die in diesem Jahr die Stadt Steinheim beschäftigen werden. Dabei ist ein Großprojekt mit einem Investitionsvolumen von 8 bis 8,5 Millionen Euro. Auch die beiden anderen Baumaßnahmen gehen in die Millionen. Quartier am Kump Das Quartier am Kump ist in Steinheim mittlerweile ein Begriff, denn schon seit 2008 ist Steinheim im Stadtumbau-Prozess. Für das neue Quartiersprojekt hat sie direkt am Marktplatz sieben Immobilien erworben. &bdquo;Leerstehende, ehemalige Einzelhandelsimmobilien in Zentren einer neuen Nutzung zuzuführen, ist eine große Herausforderung für fast alle Städte“, sagt Bürgermeister Carsten Torke. Die Pandemie habe den Handlungsdruck noch verstärkt. Im Quartier am Kump sollen eine neue Senioren-Tagespflege und ein neuer, zweigruppiger Kindergarten mit Gemeinschaftsraum und Generationengarten im Erdgeschoss entstehen. Im Obergeschoss sind 19 Wohnungen unterschiedlicher Größe geplant. Die Stadt Steinheim als Projektentwicklerin hat die Koordination des Gesamtprojektes übernommen mit einem geplanten Investitionsvolumen von rund 8 bis 8,5 Millionen Euro (Städtebauförderung rund 1,95 Millionen bewilligt) und baut die Gebäude Marktstraße 7 – 15 teilweise zurück beziehungsweise entkernt und erstellt den Rohbau. Der Bauantrag ist genehmigt. Die KfW-Zuschussförderung für Sanierungsprojekt in Höhe von 1,71 Millionen Euro ist laut Stadt bewilligt und kann dem Investor über ein Treuhandmodell zur Verfügung gestellt werden. Wie das geht? Die Stadt Steinheim schließt mit einem Investor auf Grundlage der neuen Sanierungssatzung eine Instandsetzungs- und Modernisierungsvereinbarung entsprechend der Baugenehmigung; &bdquo;Vorteil für den Investor: Investitionsvolumen kann über eine Sonderabschreibung steuerlich genutzt werden.“ Die Stadt hat Mieter fürs Erdgeschoss akquiriert und Bewerber für die Wohnungen mit Kauf- und/oder Mietinteresse. Sie hat das Projekt für die Regionale angemeldet und inzwischen den A-Status (Vorbildcharakter) erhalten. Das erste Gebäude ist schon abgerissen. Geplant ist, dass die Entwicklung des Objektes Marktstraße 7 – 13 nach dem Teilrückbau und Entkernungsmaßnahmen durch die Stadt dann der Investor übernimmt, der die Sanierung und den Wiederaufbau eigenverantwortlich durchführt. Allerdings habe sich aufgrund der derzeitigen allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Lage die Umsetzung des Projektes &bdquo;deutlich verzögert“. Nach Beginn der Baumaßnahme ist dann eine Bauzeit von 18 bis 22 Monaten eingeplant. Feuerwehrhaus-Neubau Das Feuerwehrhaus in Bergheim wurde im Jahr 1969 neben dem Dorfgemeinschaftshaus erbaut. Das Gebäude entspricht laut Stadt nicht mehr den heutigen gesetzlichen Vorgaben. Auch steht im neuen Brandschutzbedarfsplan die Zuweisung eines größeren Einsatzfahrzeuges (HLF20). Und das passt nicht mehr in die Fahrzeughalle. Doch: &bdquo;Eine Erweiterung des vorhandenen Standorts ist aus Platzgründen nicht möglich.“ Deshalb baut die Stadt nach derzeitigem Stand für rund 2,1 Millionen Euro an der Driburger Straße neu. &bdquo;Eine Investition zur Anpassung an die baulichen und technischen Erfordernisse und zugleich in die Stärkung des unverzichtbarsten Ehrenamtes unserer Gesellschaft – unserer Freiwilligen Feuerwehr“, so der Bürgermeister. Bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten trägt das Land NRW aus der Sonderförderung &bdquo;Feuerwehrhäuser in Dörfern 2022“. Im Neubau sollen dann zentrale Einrichtungen der Wehr der Stadt wie Kleiderkammer sowie weitere Fahrzeugstellplätze nach Bergheim verlagert werden, um die Gerätehäuser der anderen Ortschaften zu entlasten. Auch die Jugendfeuerwehr – aktuell 27 Jugendliche – soll dort mit Umkleide- sowie Schulungsraum einziehen. Und weil die Steinheimer Feuerwehr viele Übungseinheiten ortsgruppenübergreifend durchführt, soll es auch dafür einen zentralen großen Schulungsraum geben. Aufgrund des großen Industriegebiets Bergheim ist der Standort in dem Steinheimer Ortsteil für die Stationierung eines weiteren Löschfahrzeugs vorgesehen. Die Fahrzeughalle soll daher auf drei Lkw-Fahrzeugstellplätze sowie einem Anhänger beziehungsweise Pkw-Stellplatz ausgelegt werden. Der dritte Lkw-Stellplatz dient als Reserve sowie als Platz für ein ortsübergreifendes Ersatzfahrzeug. Fazit aus dem Rathaus: &bdquo;Die Löschgruppe Bergheim erhält mit diesem Gebäude einen modernen Standort, welcher den gesetzlichen Vorgaben vollumfänglich entspricht. Die Fahrzeughalle bietet durch den zusätzlichen Stellplatz eine Expansionsmöglichkeit. Die ortsübergreifenden Räumlichkeiten (Schulung, Kleiderkammer) entlasten die anderen Ortschaften, so dass hier in den Folgejahren erforderliche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen erleichtert werden.“ Grundschul-Aufstockung Die Grundschule Steinheim ist eine Halbtagsgrundschule mit offenem Ganztagsangebot (OGS) bis 16 Uhr. Die Schule ist 2010 durch die Zusammenlegung der Nils-Holgersson-Schule und der Rochus-Schule entstanden – als neue Gemeinschaftsgrundschule. 2022/2023 besuchen laut Stadt 312 Schülerinnen und Schüler die Schule. Sie stammen hauptsächlich aus der Kernstadt Steinheim und aus Rolfzen und Hagedorn. Die Bausubstanz des ursprünglichen Gebäudes stammt den Angaben zufolge aus dem Jahr 1956/1957. In den vergangenen Jahrzehnten sei das Schulgebäude baulich und energetisch an die &bdquo;zeitgemäßen Standards und Anforderungen“ angepasst worden. Doch: Wegen der gestiegenen Geburtenzahlen und aufgrund des ab 2026 geltenden Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung komme die Schule nun erneut an ihre räumlichen Grenzen. Durch eine Aufstockung und Erweiterung des Gebäudes sollen zusätzliche Unterrichts- und Mehrzweckräume entstehen. Was passiert konkret? Im Erdgeschoss wird die derzeitige Pausenüberdachung durch bauliche Veränderungen in das Schulgebäude integriert werden. Es entstehen damit ein weiterer Klassenraum, ein Raum für die Lehrervorbereitung sowie ein großer Besprechungsraum, ein Büro für die Schulsozialarbeit und ein Erste-Hilfe-Raum. Oben drüber werden vier weitere Klassenräume, Sanitäranlagen und ein Putzmittelraum gebaut. &bdquo;Da die Baumaßnahme zum Schuljahr 2023/2024 abgeschlossen sein soll, ist ein straffer Verlauf der Maßnahme erforderlich“, heißt es aus dem Rathaus. Der Schulhof wird bei den Rohbauarbeiten als Baustellenzufahrt dienen, deshalb wird aktuell eine Baustellenstraße eingerichtet. Zudem wird auch Lagerplatz für die Baumaterialien benötigt. Die Stadt beruhigt: Es werde ausreichend Fläche für die Pausennutzung bleiben. Und sie schätzt die Gesamtkosten der Baumaßnahme auf rund 1,75 Millionen Euro. Da die Baumaßnahme im laufenden Schulbetrieb stattfinden werde, seien die bislang im Umbaubereich befindlichen Erdgeschoss-Klassen ins Untergeschoß umgezogen. Ziel sei es, die neu geschaffenen Räumlichkeiten in den Sommerferien 2023 bezugsfertig zu haben.

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