Steinheimer Feuerwehr bewältigt im vergangenen Jahr 112 Einsätze

Steinheim. Der Jahresbericht vorm politischen Gremium gehört für Jörg Finke schon zur Routine – schließlich ist er bereits seit rund sechs Jahren Chef der Steinheimer Feuerwehr. Doch auch für den Stadtbrandinspektor ist in dieser Zeit einiges anders: Bei seinem Bericht trägt er FFP2-Maske, das Mikro in der Stadthalle, in dem der Hauptausschuss zusammengekommen ist, ist in eine Klarsichtfolie eingepackt. Letztere wird gewechselt, bevor jemand anderes ins Mikro spricht – man will eben nichts riskieren in dieser Krisenzeit. Und die Corona-Pandemie ist es auch, die das Handeln der Freiwilligen Feuerwehr im vergangenen Jahr maßgeblich beeinflusst hat. In 73 Prozent aller NRW- Kommunen gibt es eine rein Freiwillige Feuerwehr. &bdquo;Das Ehrenamt ist das unverzichtbare Fundament dieser Feuerwehren", betonte Finke. Und wiederum unverzichtbar ist die Feuerwehr für Städte und Gemeinden: Sie haben nach dem &bdquo;Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz" die Pflicht, eine leistungsfähige Feuerwehr vorzuhalten. In Steinheim gelinge das gut – wenngleich die Corona-Krise schon Spuren hinterlässt. &bdquo;Wegen der Pandemie haben auf Stadt- und Kreisebene sowie am Institut der Feuerwehr in Münster in den vergangenen Monaten keine Ausbildungen stattgefunden", so Finke. Übungsabende höchstens in Kleingruppen Besprechungen finden nur als Distanzveranstaltungen statt. &bdquo;Es wird sehr darauf geachtet, dass sich nicht alle Kameraden gleichzeitig treffen – sogar in den kleineren Ortschaften sind die Kameraden in kleine Gruppen eingeteilt und somit auf mehrere Übungsabende verteilt worden", sagte der Stadtbrandinspektor. Die Disziplin der Kameraden sei sehr gut. Und so habe es bisher innerhalb der gesamten Steinheimer Feuerwehr auch noch keine Corona-Infektionen gegeben. Die 112 hat im vergangenen Jahr für die Kameraden in der Emmerstadt gleich eine doppelte Bedeutung gehabt: Denn die Zahl 112 ist nicht nur die bekannte Verbindung zu Rettungsdienst und Feuerwehr, sondern ist auch die Anzahl der Gesamteinsätze, die die Steinheimer Feuerwehrmänner und -frauen 2020 verzeichneten. Großbrände gab es nicht. Dafür forderten 14 Mittelbrände und sechs Kleinbrände den Einsatz der Kameraden. Zehnmal wurde die Drehleiter der Steinheimer Feuerwehr zudem in benachbarten Stadtgebieten benötigt. Insgesamt 23 Fehlalarme gab es: Zu 18 Einsätzen führten Brandmeldeanlagen, unter anderem der Firma Kronospan und des Krankenhauses. Gefährdungsanalyse des Stadtgebietes Gezählt haben die Kameraden auch 57 Hilfeleistungen. &bdquo;Heutzutage retten wir als Feuerwehren viel mehr Menschenleben im Rettungsdienst und bei Verkehrsunfällen als im Brandschutz", gab Finke die NRW-weite Tendenz wieder. Allein auf die Emmerstadt bezogen, ist kürzlich eine Gefährdungsanalyse des Stadtgebietes durchgeführt worden. So könne gut festgelegt werden, wie die verschiedenen Einheiten des gesamten Gebietes ausgestattet sein müssen, so Finke. Auch für den Bereich der Löschwasserversorgung sei von den Wasserversorgern eine Übersicht erstellt worden. &bdquo;Dabei ist vor allem die schlechte Löschwasserversorgung im Industriegebiet Bergheim aufgefallen", sagte der Feuerwehrchef. Die mangelnde Versorgung aus dem Hydranten-Netz soll nun durch die Löschwasserteiche behoben werden. Die Feuerwehrhäuser werden aktuell von der Firma Ecoprotec untersucht und beurteilt. Schon klar sei aber, dass beispielsweise das Bergheimer Feuerwehrhaus zu klein sei, so Finke. Ein modernes, für die Ortschaft wichtiges Fahrzeug könne dort nicht untergestellt werden. Verändern wird sich zukünftig auch in Steinheim etwas: Die Rettungswache wird vom Piepenbrink an die Rolfzener Straße umziehen. Da der Tätigkeitsbereich der Geräteprüfungen und Wartungen immer größer werde, wünscht sich die Steinheimer Feuerwehr die Schaffung der Stelle eines hauptamtlichen Gerätewarts. Zudem sollte der Hochwasserschutz der Reithalle deutlich verbessert werden, betonte Finke. Und mit Unterstützung durch die Kommunalagentur NRW soll bald auch ein neues Löschfahrzeug mit einem 4.000-Liter-Tank für den Steinheimer Löschzug beschaffen werden. Für die zusätzliche Anschaffung einer Drohne sei ein Bergheimer Sponsor gefunden worden, so der Stadtbrandinspektor. Beeindruckt und dankbar zeigten sich die Mitglieder des Hauptausschusses von dem Leistungsspektrum der Steinheimer Feuerwehrkameraden im Anschluss an Finkes Bericht. &bdquo;Vielen, vielen Dank für die Einsatzbereitschaft", so Axel Remmert-Bobe (CDU). Bürgermeister Carsten Torke wünschte den Feuerwehrmännern und -frauen weiterhin viel Glück, so dass sie nach allen Einsätzen stets unversehrt heimkehren werden.

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