Steinheimer City bekommt ein neues Gesicht

Steinheim. Der Marktplatz rund um den Kump ist das Aushängeschild der Steinheimer Innenstadt. Eigentlich ist der Platz auch sehr schön, wäre da nur nicht auf der Westseite des Stadtbrunnens diese heruntergekommene Häuserzeile, Marktstraße 9 bis 15. Im Frühjahr hatte die Stadt für 750.000 Euro die vier Gebäude erworben und anschließend einen Architektenwettbewerb zu einem vorgegebenen Nutzungskonzept ausgeschrieben. &bdquo;Von vornherein war klar, dass wir an dieser Stelle Generationen verbinden wollen, indem wir im Erdgeschoss direkt nebeneinander eine Senioren-Tagespflege und einen Kindergarten unterbringen", erklärte Bürgermeister Carsten Torke bei der Projektvorstellung am Mittwoch. Weitere Auflage war, so viel wie möglich des Bestandes zu erhalten. &bdquo;Wir haben uns der Nachhaltigkeit verpflichtet und darum war es keine Option für uns, einfach alles abzureißen und dann komplett neu zu bauen, wenn erhaltenswerte Substanz vorhanden ist", betonte Torke. Drei Architekturbüros hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. Gewonnen hat der Steinheimer Architekt Rainer Krekeler. &bdquo;Das Votum der Jury, die mit unterschiedlichsten Fachleuten besetzt war, war einstimmig", sagte Projektbetreuerin Anne Wochnik vom Bauamt der Stadt. &bdquo;Die Gebäude bleiben in ihrer Gestalt erkennbar, aber die Fassade wird ein neues Gesicht bekommen", sagte Krekeler. 16 Wohnungen entstehen Seit mehr als 80 Jahren gibt es das alteingesessene Steinheimer Planungsbüro, das heute aus einem zehnköpfigen Team aus Ingenieuren, Bauzeichnern und Meistern besteht. &bdquo;Eine besondere Herausforderung der Planung war die Überwindung von bis zu 1,80 Meter großen Höhenunterschieden, da der Gebäudekomplex barrierefrei umgebaut werden soll", sagte Krekeler. Ein zweigruppiger Kindergarten und eine Tagespflege mit 17 Plätzen sollen den größten Teil des Erdgeschosses einnehmen. Das Gebäude Nr. 15 am nördlichen Rand soll abgerissen werden. &bdquo;Es ist so marode, dass ein Erhalt nicht wirtschaftlich wäre, da wir aber auch Grünflächen schaffen wollen, bietet es sich an, diese dann in diesem Bereich zu platzieren", erläuterte Krekeler. Neben eigenen Außenflächen sollen Kindergarten und Tagespflege auch einen gemeinsamen Begegnungsbereich erhalten. &bdquo;Gerade auch dieser gemeinsame Erlebnisbereich ist ein sehr gutes Beispiel für den generationsübergreifenden sozialen Gedanken der Planung", betonte Wirtschaftsförderer Ralf Kleine. In den Obergeschossen sollen insgesamt 16 Wohnungen unterschiedlicher Größe entstehen. Geplant ist, diese über eine noch zu gründende Immobiliengesellschaft zu vermieten. Geplant ist, dass auch Bürger Teilhaber der Gesellschaft werden können. Träger des Kindergartenbetriebs soll die Detmolder Parisozial werden, die bereits zahlreiche Kindertagesstätten im Kreis Höxter betreibt. Baubeginn vielleicht schon 2021 &bdquo;Im Moment sind wir noch auf der Stufe des Vorentwurfs und einer Machbarkeitsstudie, aber es ist ein realistisches Konzept, wie dieses zentrale Areal entwickelt werden kann", sagte Krekeler. Für Bürgermeister Carsten Torke ist das Projekt auch ein Beispiel für ein neues Innenstadtkonzept gegen Leerstand. &bdquo;Wir können die City nicht allein mit dem Einzelhandel lebendig halten, darum brauchen wir neue, moderne Nutzungskonzepte, die aber auch ein Signal für die Gastronomie sind, dass die Steinheimer City auch weiterhin attraktiv ist und sich der Besuch lohnt", sagte Torke. Was der Umbau des Kump-Quartiers kostet und wann er abgeschlossen sein soll, ist noch offen. &bdquo;Wir müssen jetzt zunächst bei der Bezirksregierung einen Förderantrag stellen und darin wird es auch Kostenplanungen geben, aber die müssen eben noch erstellt werden und liegen zum Zeitpunkt noch nicht vor", erklärte Bauamtsleiter Friedhelm Borgmeier. Im Bau- und Planungsausschuss war am Dienstagabend die Machbarkeitsstudie erstmals vorgestellt und fraktionsübergreifend als richtigen Schritt anerkannt worden. Bis zum Jahresende soll nun der Förderantrag eingereicht werden. Friedhelm Borgmeier: &bdquo;Wenn alles gut läuft und wir eine schnelle Förderzusage erhalten, kann im nächsten Sommer der Baubeginn erfolgen."

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