Post schafft in Steinheim Platz für noch mehr Pakete

Steinheim. Etwas weniger Briefe, dafür deutlich mehr Pakete: Um dem immer weiter steigenden Sendungsaufkommen Herr zu werden, hat die Deutsche Post ihren Zustellstützpunkt in Steinheim erweitert. Dort werden jetzt die Pakete sortiert, die dann in alle Ortschaften in Steinheim, Nieheim und Schieder-Schwalenberg verteilt werden. Zudem gibt es für die Kunden einen zusätzlichen Service. Der Weg der Briefe Drei Lkw mit Briefen kommen jeden Morgen aus dem Briefverteilzentrum in Herford in die Emmerstadt, dazu zwei weitere Lkw mit kleinen und großen Päckchen aus dem Paketzentrum Bielefeld. &bdquo;Immer im Abstand von etwa einer Stunde", berichtet Post-Sprecher Rainer Ernzer. Damit kein Chaos beim Sortieren besteht. Für das Zusammenstellen müssen die Austräger immer weniger Zeit aufwenden, denn 90 Prozent der Briefe sind maschinell richtig vorsortiert und kommen in vorbereiteten Boxen aus Herford. &bdquo;Nur rund zehn Prozent der Briefe müssen von Hand nachsortiert werden", berichtet Ernzer. Etwa, weil die Maschinen die Adressen nicht erfassen konnten. Die Pakete hingegen sind nur grob vorsortiert – die Zusteller müssen für ihre Tour die Wagen selbst packen. Nach etwa anderthalb Stunden gehen aktuell 25 der 35 in Steinheim beschäftigten Austräger auf Tour und bringen die rund 12.000 Briefsendungen und die etwa 1.700 Pakete in die 13.000 Haushalte der drei Städte. Die Montagsfrage An sechs Tagen in der Woche, wie Ernzer ausdrücklich betont. Auch montags noch. &bdquo;Allerdings tragen wir dann nur die am Samstag aufgegebene Post aus", sagt der Post-Sprecher. Die fällt mittlerweile mit zwei Prozent der Wochengesamtmenge sehr spärlich aus, weil fast nur noch Behördenpost, Rechnungen, Werbung und Zeitschriften verschickt werden. Und die kommt kaum noch direkt zu Wochenbeginn. Deshalb werden am Montag die Touren zusammengelegt und nur noch die Haushalte angefahren, die auch Post bekommen. &bdquo;Das ermöglicht den Mitarbeitern, Überstunden abzubauen und freie Tage zu nehmen", erklärt Dirk Ebener vom Post-Regionalstützpunkt Lemgo, von dem aus Steinheim und zehn weitere Standorte in OWL betreut werden. Auch er freut sich über die Erweiterung auf dem angemieteten Gelände, die zwar für die Kunden nichts ändert, für die Austräger jedoch die Arbeitsbedingungen optimiert. Denn bisher wurden Briefe und Pakete in einem kleinen Raum gemeinsam sortiert – eine kaum noch tragbare Situation, sagt Ernzer. Zumal das Paketaufkommen weiter steigen werde. Die jährlichen Zuwachsraten liegen derzeit bei sieben bis acht Prozent. &bdquo;Und ein Ende ist derzeit nicht in Sicht." Spätzustellung Vor allem die Adventstage verlangen den Postboten alles ab. Mehr als doppelt so hoch wie gewöhnlich ist dann an Spitzentagen das Paketaufkommen. Um das aufzufangen, stellt die Post nicht nur zusätzliches Personal ein, sondern fährt mittlerweile nachmittags auch zusätzliche Pakettouren. Die sogenannte Spätzustellung, die meist erst nach 16 Uhr in den Haushalten ankommt. &bdquo;Die hat den Vorteil, dass wir die Kunden dann fast immer zu Hause antreffen und die Pakete nicht in eine der Serviceagenturen bringen müssen", sagt Ernzer. E-Autos Zu Fuß sind die Austräger schon lange nicht mehr unterwegs. 22 Lieferwagen, davon acht Elektrofahrzeuge, sind täglich im Einsatz. &bdquo;Der Anteil der Elektrofahrzeuge wird weiter wachsen", kündigt Ernzer an. Denn gerade diese seien optimal auf die Arbeitsbedingungen der Paketzusteller abgestimmt. Das fängt bei der niedrigen Ladefläche an, in der es keine störenden Radkästen mehr gibt, und geht bis hin zum Fahrersitz, der keine seitlichen Erhöhungen hat, die beim schnellen Ein- und Aussteigen hindern. Immerhin müssen die Zusteller mehr als 500 Mal täglich ein- und aussteigen. Bei der Steinheimer Post hat übrigens jedes Elektrofahrzeug seine eigene Steckdose, über die beispielsweise auch Updates aufgespielt werden. Außerdem wird die Aufladung mit den anderen Fahrzeugen automatisch für die ganze Nacht koordiniert, damit nicht alle Fahrzeuge kurzfristig sehr viel Strom ziehen. Noch ein Vorteil gerade im Winter: Das Fahrzeug speichert, wann der Zusteller normalerweise losfährt und wärmt zu diesem Zeitpunkt die Fahrerkabine vor. Trotz dieses kleinen Luxus sagt Ernzer ganz klar: &bdquo;Zusteller ist der härteste Job, den wir zu vergeben haben." Deshalb würden alle Mitarbeiter, auch die befristeten, nach Tarif sowie mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld bezahlt.

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