Millionenkosten für Sanierung der Förderschulen im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Es ist von außen betrachtet nicht ganz einfach, die Gemengelage zu entwirren, wenn es um die Zukunft der beiden verbliebenen Förderschulen für &bdquo;Geistige Entwicklung“ in Eversen und Frohnhausen geht. Es lohnt sich aber, um zu verstehen, warum auf den Kreis Höxter jetzt wohl hohe Millionenkosten zukommen werden. Verantwortlich dafür, dass es ein solches Schulangebot vor Ort gibt, ist eigentlich der Kreis Höxter. Er hat die Aufgabe aber an die Lebenshilfe als &bdquo;Ersatzschulträger“ übertragen. Die Lebenshilfe wiederum hat die notwendigen Gebäude in Eversen und Frohnhausen für eine &bdquo;günstige Miete“ von den jeweiligen Städten gemietet, die bisher Besitzer der Immobilien sind. Und so managt die Lebenshilfe zwar den laufenden Schulbetrieb, kann aber nicht grundlegende Reparaturen, Sanierungen oder notwendige Erweiterungen der Gebäude finanziell tragen. Die Städte sehen sich selbst aber auch nicht in der Verantwortung, da sie keinerlei Verpflichtung zum Schulbetrieb haben und lediglich einen geringen Mietpreis vom Ersatzschulträger erheben. Deshalb förderte der Kreis auf Antrag der Lebenshilfe immer mal wieder Bauarbeiten. Doch mit dem zunehmenden Sanierungsstau und eines auslaufenden Vertrags zwischen Kreis und Lebenshilfe wurde allen Beteiligten bereits 2021 klar, dass es auf dieser Basis nicht weitergehen kann. Für den Kreis besonders unbefriedigend: Er wollte nicht in große Summen in Gebäude investieren, die ihm nicht gehören. Noch immer kein Kaufvertrag Deshalb beschloss der Kreistag bereits Ende 2021, die Immobilien von den beiden Städten zu kaufen, zumal Nieheim und Brakel dafür Bereitschaft bekundeten. Allerdings ist bis heute kein notarieller Kaufvertrag über den Erwerb der Grundstücke geschlossen, wie die Kreisverwaltung in einer Mitteilungsvorlage für die nächste Kreisfinanzausschusssitzung einräumt. Denn: &bdquo;Der Kreis Höxter hat in Vorbereitung zur Übernahme der Liegenschaften im September 2022 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um die Möglichkeiten der Sanierung und Erweiterung der Gebäude sowie die zu erwartenden Kosten zu ermitteln.“ Deren Ergebnisse liegen nun vor und haben es in sich. Denn die Architekten aus Lemgo haben festgestellt, dass ein &bdquo;nicht unerheblicher Sanierungsstau vorliegt, ein Teilabriss mit Ersatzneubau an beiden Schulen empfehlenswert erscheint“. Die Ende 2021 dem Kreistag noch genannten 1,5 Millionen Euro für den &bdquo;kurzfristigen Renovierungsbedarf“ reichen bei weitem nicht aus. Kosten für Eversen Allein für die &bdquo;Schule unterm Regenbogen“ in Eversen, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert, belaufen sich die Renovierungs- und Instandhaltungskosten nach Schätzung der Experten auf etwa 2,8 Millionen Euro, zuzüglich eines Ersatzneubaus beziehungsweise einer Erweiterung in Höhe von 3,7 Millionen Euro. Zum Vergleich: Ein Komplettneubau am Standort Eversen würde nach groben Schätzungen etwa 11,5 Millionen Euro kosten. Kosten für Frohnhausen Die Kosten für die Von-Galen-Schule in Frohnhausen belaufen sich laut der Machbarkeitsstudie auf 3,5 Millionen Euro, zuzüglich eines Ersatzneubaus, beziehungsweise einer Erweiterung in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Ein Neubau würde nach Schätzung der Gutachter mit 12 Millionen Euro zu Buche schlagen. Heißt konkret: Für eine Modernisierung, für die es nach Angaben der Kreisverwaltung in der Regel deutlich höhere Fördermittel gibt, müsste der Kreis mit insgesamt 12,3 Millionen Euro rechnen. Oder er entscheidet sich für einen Neubau mit Kosten von 23 Millionen Euro. So geht es weiter Der Beschluss zum Ankauf der Gebäude steht, eine neue Entscheidung des Kreistages ist nicht notwendig. Zunächst wollen Kreisverwaltung, Architekten und Lebenshilfe im Kreisfinanzausschuss am 25. September, (ab 17 Uhr in der Aula der Kreisverwaltung) über die Situation berichten. Aktuell werde auch die Verfügbarkeit von Fördermitteln geprüft. Wann die Kaufverträge abgeschlossen werden und wann gebaut wird, ist noch offen. Aber: &bdquo;Vom Bauablauf ist an beiden Standorten die Erweiterung (Neubau) zu errichten und anschließend die umfangreichen Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten abzuwickeln. Von der zeitlichen Abfolge ist eine mehrjährige, zu Teil im laufenden Betrieb, durchzuführende Bautätigkeiten auszugehen“, erklärt die Kreisverwaltung.

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