Plan für Kita-Anbau in Nieheim steht

Nieheim. Es sollte immer eine Übergangslösung sein: die Auslagerung einer vierten Kindergartengruppe der städtischen Kita Grashüpfer. Sie ist seit 2021 in der wenige Gehminuten entfernten alten Grundschule untergebracht. Der Gedanke dabei: Zeitnah sinkt die Nachfrage nach Kitaplätzen wieder so sehr, dass keine vierte Gruppe mehr gebraucht wird. Doch aktuell sieht der Trend anders aus: Trotz großem Engagements kann die Stadtverwaltung nicht alle Betreuungswünsche der Eltern erfüllen, die vierte Grashüpfergruppe wird wohl länger bestehen. Deshalb wünscht sich das Erzieherinnen-Team mittelfristig eine Reintegration der Gruppe in den eigentlichen Standort, denn die räumliche Trennung ist eine tägliche Herausforderung. Im besten Fall bis zum Sommer 2025. Weil es deutlich an Platz mangelt, ist die Rückkehr nur möglich, wenn das bestehende Gebäude erweitert wird. Im Familienausschuss am heutigen Dienstagabend, 15. August, legt die Stadtverwaltung nun einen ersten Plan für den Anbau vor, den das Architekturbüro Henne aus Höxter ausgearbeitet hat. Dabei galt es, zahlreiche Vorgaben wie Mindestgrößen, natürliche Belichtung, Nutzbarkeit und Baukosten im Blick zu behalten, wie Kämmerer Dietmar Becker in der Sitzungsvorlage schreibt. Außerdem sollte der Bauablauf mitgedacht werden. Denn klar ist, dass der Anbau im laufenden Betrieb und unter intensiver Aufsicht der baggerbegeisterten Kinder stattfinden wird. Der nun vorgelegte Plan ist das Ergebnis mehrerer Vorschläge, die dann von Verwaltung und Kita-Leitung auf Vor- und Nachteile geprüft worden sind. &bdquo;Im Ergebnis wurde der Grundrissplan entwickelt, der die Anforderungen optimal und im Vergleich der Alternativen am besten erfüllt“, erklärt Becker. Genug Platz zum Spielen draußen Wichtig ist ihm: Auch wenn der Anbau auf derzeitigem Spielgelände der Kinder entsteht, steht den Mädchen und Jungen weiterhin genügend Außenfläche zur Verfügung. Denn darüber hatte es bei den ersten Neubauberatungen Diskussionen gegeben. Die Außenspielfläche muss den Vorgaben gemäß mindestens 300 Quadratmeter pro Gruppe betragen. Ein erster Blick auf die Skizze zeigt: Es wird ein langer Weg. Denn vom Eingang geht es über die Halle, einen ersten Flur, den zur Garderobe umgebauten ehemaligen Ruheraum und einen zweiten, immerhin fast 15 Meter langen Flur zum großen Gruppenraum. Weil der Anbau für eine gemischte Gruppe von zwei bis sechs Jahren geplant ist, soll er zudem einen Schlafraum erhalten. Außerdem sind auf der knapp 180 Quadratmeter umfassenden Fläche ein Gruppennebenraum, ein Waschraum, ein Wickelzimmer und ein Personal-WC geplant. In der Sitzung des Familienausschusses ab 18.30 Uhr im Richterhaus sollen den Ausschussmitgliedern und interessierten Zuhörern die Details erläutert werden. Dann soll auch eine erste Kostenschätzung des Architekturbüros vorliegen. Keine Entscheidung Eine Entscheidung, ob der Anbau realisiert wird, fällt im Familienausschuss noch nicht. Denn zunächst will die Verwaltung nur über den Stand der Planungen informieren. Hintergrund ist, dass die Erweiterungsplanungen eng mit der Zukunft der alten Grundschule verknüpft sind. Erst wenn klar ist, was aus diesem, inzwischen 70-jährigen Gebäude werden soll, wird auch über de Umsetzung des Anbaus abgestimmt. So hat es im März der Nieheimer Stadtrat entschieden. Eine Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Pape/Semke, die vor einem Jahr vorgestellt wurde, sieht die Umwandlung des Schulgebäudes in Wohnungen und kleine Büros vor. Kostenschätzung damals: rund 3,2 Millionen Euro inklusive energetischer Sanierung. Weil das die Stadt niemals stemmen könnte, braucht es einen Investor.

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