Kunden auf Teststrecke Bilster Berg verstoßen gegen Corona-Auflagen

Nieheim/Bad Driburg. Nach der spontanen Protestaktion vor dem Eingang zur Rennstrecke Bilster Berg am Wochenende sorgen zwei Youtube-Videos für Aufregung, in denen zu sehen ist, wie Kunden während ihres Aufenthalts dort die Abstandsregeln nicht einhalten. Was in den zwei Youtube-Videos zu sehen ist Eines der Videos wurde an die Neue Westfälische, an die Bürgerinitiative und das zuständige Ordnungsamt Bad Driburg weitergeleitet. In dem knapp einminütigen Video sind nach einigen Streckenaufnahmen fünf Männer zu sehen, die Urkunden in die Kamera halten – von Mindestabstand keine Spur. Eine ähnliche Situation gibt es auch in einem zweiten Youtube-Video, in dem sogar zweimal mehrere Personen mit unzureichendem Abstand vor der Kamera posieren. Beide Videos wurden während des Lockdown-Novembers bei Youtube hochgeladen. Die Aufnahmen sollen aber früher entstanden sein. Laut Bilster-Berg-Geschäftsführer von Glasenapp ist eines der Videos Mitte August und das andere wahrscheinlich Anfang Oktober entstanden. &bdquo;Die Abstandsregeln galten da natürlich auch", sagt er. Da die Videos dem Ordnungsamt Bad Driburg vorliegen, prüft es diesen Fall nun auch. Es müsse geklärt werden, wann genau und in welchem Kontext die Videos entstanden sind, so Ordnungsamtsleiter Christian Schulz. Sollte es einen Verstoß gegen bestehende Regeln geben, würden aber die Kunden selbst und nicht die Betreiber der Strecke zur Verantwortung gezogen. &bdquo;Wenn sich die Kunden in einem Geschäft nicht an die Corona-Maßnahmen halten, werden ja auch die Kunden geahndet", sagt Schulz. Eine Ausnahme wäre nur ein bewusster Verstoß von Seiten des Unternehmens. Was der Betreiber der Teststrecke zu den Videos sagt Als "unglücklich" bezeichnet Bilster-Berg-Geschäftsführer Hans-Jürgen von Glasenapp das Verhalten der Kunden in den Videos und das Hochladen dieser ins Netz. &bdquo;Und das dann auch noch als Video ins Internet stellen. Dümmer geht es nicht." Er lässt nun prüfen, ob Mitarbeiter die Verstöße damals bemerkt haben. Denn es sei richtig und wichtig, so strikt wie möglich die Corona-Regeln zu fassen und einzuhalten, um aus der Krise herauszukommen, betont er. &bdquo;Wenn unsere Mitarbeiter das mitbekommen, weisen wir immer wieder darauf hin, den Abstand zu wahren", sagt der Geschäftsführer. &bdquo;Manchmal kommt man sich ja auch aus Gewohnheit zu nahe." Die meisten Kunden würden dann auch sofort Verständnis zeigen. Aber was wenn Kunden das nicht einsehen? &bdquo;Dann halten wir den Betrieb an", sagt von Glasenapp. Alternativ könnten auch Polizei und Ordnungsamt hinzugezogen oder die Kunden dem Gelände verwiesen werden. &bdquo;Das ist aber noch nie vorgekommen", sagt er. Warum der Betrieb der Strecke im Lockdown erlaubt ist &bdquo;Es gilt die aktuelle Corona-Schutzverordnung", sagt Ordnungsamtsleiter Schulz. &bdquo;Nach ihr ist die Nutzung der Strecke für geschäftliche Zwecke sowie für Individualsport erlaubt. Veranstaltungen dort wäre jedoch verboten." Das bedeutet die Strecke ist Testfahrten und andere gewerbliche Nutzungen freigegeben. Auf Nutzung zu Individualsport verzichtet die Geschäftsführung nach eigenen Angaben von selbst. Zudem werden laut von Glasenapp momentan nur maximal 30 Personen auf das Bilster-Berg Gelände gelassen. Eine spezielle Genehmigung braucht das Unternehmen für diesen andauernden Betrieb nicht – und hat es auch nicht. Eine anderweitige Aussage eines Mitarbeiters des Unternehmens hatte während des Protests am Wochenende für Verwirrung gesorgt. Von Glasenapp vermutet, dass der betreffende Mitarbeiter die Corona-Schutzverordnung des Landes gemeint haben könnte, als er von einer Genehmigung des Ordnungsamtes gesprochen hatte. An dem besagten Wochenende sei die Strecke zu geschäftlichen Zwecken genutzt worden, so von Glasenapp. Er verweist zudem auf die 75 Angestellten, deren Arbeitsplätze so sichergestellt würden und die hohen Umsatzverluste seines Unternehmens im Corona-Jahr. Was der Betreiber zu dem Protest vom Wochenende sagt Für die Protestaktion von Ulrich Kros am Wochenende findet von Glasenapp harte Worte. Gegenüber der NW und in einer Pressemeldung sagt er, der Protest habe an Nötigung und Hausfriedensbruch gegrenzt. Von einer Anzeige möchte er aber absehen. &bdquo;Wir wollen Herrn Doktor Kros als Beamter keine Steine in seine weitere berufliche Laufbahn legen, in dem wir Anzeige erstatten. Besonders in dieser schweren Pandemiezeit ist es wichtig, dass wir alle zusammenhalten", so von Glasenapp. Kros war am Samstag wegen der in Nieheim wahrgenommenen Lärmbelästigung spontan zum Eingangstor der Rennstrecke gefahren, um die Zufahrt zu blockieren. Kros selbst hatte die Polizei zu Beginn seines Protestes informiert und versuchte vergeblich, mit einem Verantwortlichen zu sprechen.

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