Neue Konzepte für kleine Städte wie Nieheim und Marienmünster

Nieheim/Marienmünster. Es geht um neue städtebauliche und architektonische Konzepte, um den Wohnungsbestand in den Ortskernen wieder attraktiver zu gestalten: Die Kommunen Nieheim und Marienmünster haben sich gemeinsam mit vier weiteren Städten zu einem &bdquo;Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum" zusammengetan. Sie folgen damit dem Projektaufruf &bdquo;Kleinstadtentwicklung – vielfältig, innovativ und zukunftsfähig" des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). &bdquo;Unsere Städte eint, dass wir alle vor großen Herausforderungen stehen, weil sich die Wohnformen in Zukunft immer mehr verändern werden", sagt Florian Greger, der im Nieheimer Bauamt für die Stadtentwicklung zuständig ist. Neben Nieheim und Marienmünster sind damit auch die Städte Schieder-Schwalenberg, Vlotho, Drebkau (Brandenburg) sowie die Hansestadt Seehausen (Altmark, Sachsen-Anhalt) gemeint. Sie wollen gemeinsam an der Pilotphase der &bdquo;Kleinstadtakademie" teilnehmen: Umdenken in Berlin Das Bundesministerium des Innern (BMI) und das BBSR fördern Kleinstadtverbünde dabei mit bis zu 400.000 Euro je Modellvorhaben. Das Projekt erlaubt kleineren Städten und Gemeinden nicht nur mit kreativen Methoden und strategischer Unterstützung an ihrer Zukunftsfähigkeit zu arbeiten, sondern ermöglicht zugleich den intensiven Austausch mit anderen Kleinstädten, den Zugang zu fachlichen Ressourcen, Wissenstransfer sowie eine Vernetzung zwischen den Akteuren vor Ort. Heißt: Sollte die Bewerbung der sechs Kommunen erfolgreich sein, würden Wissenschaftler die dortigen Immobilien unter die Lupe nehmen und Konzepte zur künftigen Nutzung entwickeln. &bdquo;Denn es geht darum, neue Instrumente für die Stärkung der Ortsmitte gerade kleinerer Städte und Gemeinden herauszuarbeiten", sagt Greger. Die sechs Städte würden sich unter wissenschaftlicher Begleitung in Workshops zusammenfinden und die konkreten Nutzungsbedarfe untersuchen. Für die wissenschaftliche Begleitung würden die Ruhr-Universität Bochum/InWIS (Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung) sowie die Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld (Fachbereich Wirtschaft, Innovation & Raumentwicklung) sorgen. Die daraus resultierenden Handlungsoptionen könnten die Kommunen dann vor Ort testweise umsetzen. Sind die Tests in den Städten erfolgreich, sollen sie als Muster für andere Kleinstädte dienen. Nieheim ist federführend &bdquo;Das Projekt ist besonders spannend, weil bei ähnlichen Untersuchungen bislang nur die Großstädte in den Fokus gehoben worden sind", sagt Schieder-Schwalenbergs Bürgermeister Jörg Bierwirth. Die Landflucht werde nicht gebremst, aber das Wohnen auf dem Land bislang auch deutlich zu wenig gefördert . &bdquo;Aber jetzt erkenne ich ein Umdenken in der Landes- und Bundespolitik", sagt Bierwirth. Auch Marienmünsters baldiger Bürgermeister Josef Suermann betont die Vorteile der &bdquo;Kleinstadtakademie": &bdquo;Wir selbst haben einfach nicht die Mittel, um einen eigenen Städtebauförderer einzustellen. Über dieses Projekt würden wir aber an genau die Leistung kommen, die sich größere Städte mit Städtebauförderern ohnehin leisten können". Die Stadt Nieheim hat federführend – mit Unterstützung der OWL GmbH – für alle sechs Kommunen kürzlich den Antrag gestellt. Erhofft wird sich eine Förderung in Höhe von 340.000 Euro. Die Eigenanteile der Kommunen könnten über Personalleistungen erbracht werden. Wie der Bund über die Fördermittel entscheidet, soll gegen Ende des Jahres bekanntgegeben werden.

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