Für Riesen-Umspannwerk im Kreis Höxter soll Waldstück gerodet werden

Marienmünster-Vörden/Kreis Höxter. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat in Vörden bei einer Bürgerversammlung seine Pläne zum Bau eines neuen Umspannwerks vorgestellt (die &bdquo;Neue Westfälische“ berichtete exklusiv). &bdquo;Es sind noch keine konkreten Baupläne, sondern zunächst nur eine Konzeption, die wir aber frühzeitig auch der Bevölkerung vorstellen wollen“, erklärte Tennet-Regionalkoordinator Marco Bräuer. Rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren zu der Veranstaltung gekommen. Vielen entglitten die Gesichtszüge, als sie hörten, dass für das neue Umspannwerk ein Wald gerodet werden soll. In Vörden gibt es bereits ein Umspannwerk. Es befindet sind auf der rechten Straßenseite kurz vor dem Ortseingang, wenn man von Bredenborn nach Vörden reinfährt, ein Stück hinter der Kläranlage. Es ist ein kleines Umspannwerk, das trotz enormer Aufrüstung in den vergangenen Jahren und noch weiteren geplanten Verstärkungen an seine Grenzen stößt. Es ist bereits mehr als 50 Jahre alt. Vor allem fehlt der Platz, um das Höchstspannungsnetz adäquat einzubinden. Tennet will darum bis Ende 2029 ganz in der Nähe ein neues und stärkeres Umspannwerk für das Höchstspannungsnetz mit insgesamt vier deutlich leistungsfähigeren Transformatoren in Betrieb nehmen. Da der bestehende Standort räumlich nicht ausreicht und dort auch Wohnbebauung vorhanden ist, hat sich Tennet auf die Suche nach einem neuen Standort gemacht. Lesen Sie auch: Tennet muss im Kreis Höxter ein neues großes Umspannwerk bauen Situation im Kreis Höxter genau passend für Umspannwerk Für das neue Umspannwerk wird eine Fläche von rund 15 Hektar benötigt. Das entspricht etwa 20 Fußballfeldern. &bdquo;Wir brauchen ein topographisch einheitliches Gelände, das weit genug weg von der Wohnbebauung ist und sich nicht in einem Landschaftsschutzgebiet befindet“, erklärte Bräuer. Vor allem muss es sich zumindest nahe an der bestehenden Höchstspannungstrasse mit 380.000 Volt befinden. Fündig geworden ist Tennet 300 Meter südöstlich an der Kreisstraße 59 in Richtung Altenbergen. Allerdings befindet sich das Planareal, das Tennet schon gekauft hat, genau zwischen zwei Waldstücken. Vom unteren Waldstück wird nach jetzigen Planungen ein Stück gebraucht. Es handelt sich um eine private Forstfläche im Eigentum von Gut Haxthausen. Der Baron habe auch bereits signalisiert, dass er einer Rodung zustimmen würde, da sich der höherwertige Wald weiter oberhalb befinde. Auch interessant: Eine Anlage im Kreis Höxter, die bundesweit für stabile Stromversorgung sorgen soll – Wie geht das? Pilot-Projekt &bdquo;Grünes Umspannwerk“ im Kreis Höxter Grünen-Politikerin Jutta Fritzsche betrachtete den Wald in diesem Zusammenhang nicht nur aus forstwirtschaftlicher Perspektive. &bdquo;Ich finde diese Planung ökologisch äußerst bedenklich“, merkte die Lokalpolitikerin an. Man werde genau hinschauen. Sollte sich der Standort als genehmigungsfähig erweisen, wäre jedoch die Rodung nicht zu verhindern. &bdquo;Ein Flächenverbrauch im Naturraum ist keine schöne Sache, aber wir haben als Stadt hier nicht das Heft des Handelns in der Hand“, sagte Bürgermeister Josef Suermann. .responsive23-R8mENq2zLn03kRL0-map-06062025-umspannwerk { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-R8mENq2zLn03kRL0-map-06062025-umspannwerk { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-R8mENq2zLn03kRL0-map-06062025-umspannwerk { padding-top: 142.86%; } } Tennet-Vertreter Bräuer wies im &bdquo;NW“-Gespräch darauf hin, dass das kleine Stück Wald auch gebraucht werde, weil über die Fläche auch der Rhein-Main-Link laufe – das zweite Riesenprojekt von Tennet, das quer durch den Kreis Höxter führt. Und er erinnerte daran, dass es sich bei dem Neubau um ein Pilot-Projekt &bdquo;Grünes Umspannwerk“ handle. Heißt, es soll um das Gelände herum begrünt werden – damit die Menschen aus Eilversen und anderen Ortschaften nicht die ganze Zeit draufschauen müssen. Weitere Kompensationsmaßnahmen sind geplant – sie sind sowieso Vorschrift bei solchen Projekten. Baufahrzeug-Fans freuen sich auf die Bauphase Einige Anwesende sorgten sich auch um die Gefahr elektromagnetischer Strahlung und möglicher Lärmbelastung. Die Tennet-Vertreter wiesen darauf hin, dass ein Umspannwerk sehr leise sei und sich der Standort in ausreichender Entfernung zur Wohnbebauung befinde. Tatsächlich seien die Strahlungswerte innerhalb einer Umspannanlage sehr hoch, nähmen aber auch sehr stark ab, wenn man sich davon entfernt. Der Grüngürtel mit Bäumen und Hecken trage zudem ganz erheblich zur Strahlungsabschirmung bei. Bei einem positiven Ausgang des Genehmigungsverfahrens plant Tennet, Anfang 2027 mit dem Bau zu beginnen und das neue Umspannwerk bis Ende 2029, spätestens Anfang 2030 in Betrieb zu nehmen. Wie Bräuer schon vorab im &bdquo;NW“-Gespräch verriet, wird der Bau in Teilen spektakulär für den interessierten Beobachter: &bdquo;Eindrücklich ist der Transport der Transformatoren, die zum Teil ein Transportgewicht von über 300 Tonnen haben.“ Noch mehr Energie: Wird die ganze Windkraft-Planung im Kreis Höxter jetzt ad absurdum geführt? Was bedeutet das für die Neutrassierung in Marienmünster? Gut für Vörden: Das neue Umspannwerk Richtung Altenbergen macht eine Neutrassierung der Höchstspannungsleitung auf Höhe der Ortschaft notwendig. &bdquo;Dadurch rückt die Leitung dann weiter weg aus Vörden“, erklärt Bräuer. Die Höchstspannungsmasten, die direkt an der Ortslage Vördens zum Bestandsumspannwerk Vörden gehen, können nach Abschluss des Neubaus zurückgebaut werden. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn um die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten, werden zwischen dem neuen Umspannwerk zwei neue Hochspannungstrassen zum Verteilernetzbetreiber (Bestandsumspannwerk Vörden) errichtet.

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