Ort im Kreis Höxter bekommt fast eine Million aus Windkraft

Marienmünster. Bis zu einer Million Euro wird die Stadt Marienmünster bald jährlich aus den bereits errichteten und geplanten Windenergieanlagen erzielen - doch was genau haben eigentlich die Bürger davon? &bdquo;Eine zentrale Aufgabe wird es in näherer Zukunft sein, Akzeptanz für Windkraftanlagen zu schaffen und Lasten gerecht zu verteilen“, so die lokalen Christdemokraten. Geht es nach ihnen, dann startet diese Zukunft schon jetzt - und so haben sie neben der Ermittlung möglicher Einnahmen auch die Erarbeitung eines Verteilungsschlüssels für alle 13 Ortschaften Marienmünsters beantragt. Am Mittwoch, 26. März, tagt dazu der Haupt- und Finanzausschuss. Diese Orte in Marienmünster sind direkt betroffen &bdquo;Die CDU-Fraktion ist der Überzeugung, dass der Ausbau der Windkraft in Marienmünster nicht nur zur Erreichung der Klimaziele beiträgt, sondern auch ein erhebliches ökonomisches Potenzial für die Stadt und ihre Ortschaften bietet“, heißt es im Antrag der CDU Marienmünster. Der besagte Verteilungsschlüssel solle vor allem diese zwei Aspekte berücksichtigen: &bdquo;Inwieweit die einzelnen Ortschaften direkt von Windkraftanlagen betroffen sind, etwa durch die Bereitstellung von Flächen oder durch direkte Nähe zu den Anlagen“, so CDU-Fraktionschef Mathias Schmidt, &bdquo;sowie die Berücksichtigung der Anzahl der Einwohner und der Flächengröße der jeweiligen Ortschaften“. Lesen Sie auch: Gerichtsurteil mit Folgen: Windrad vertreibt Modellflieger in Marienmünster Kollerbeck ist das Schlusslicht Die Verwaltung hat dazu eine erste Idee ausgearbeitet: Würde man nach solch einem kombinierten Verteilungsschlüssel aus Einwohnern und Windenergieanlagen beispielsweise 50.000 Euro mit einem Sockelbetrag von 500 Euro direkt an die Ortschaften vergeben, dann bekäme Bredenborn mit 23.118,78 Euro knapp die Hälfte dieses Geldes. Denn: Bredenborn hat mit 1.399 Bürgern sogar mehr Einwohner als Vörden und zählt innerhalb seiner Grenzen 17 Anlagen. Hohehaus käme so auf 3.391,19 Euro, Vörden auf 9.048,02 Euro, und Kollerbeck würde aus dieser Perspektive mit 500 Euro derzeit das Schlusslicht bilden. Denn in Kollerbeck sind bislang keinerlei Windkraftanlagen zählbar. Doch auch dort sollen bald derlei Anlagen gen Himmel gebaut werden. Sie sind bereits genehmigt. Ebenfalls lesenswert: Weitere Windkraft-Niederlage vor Gericht für Marienmünster Kommt eine neue Bürgerstiftung? Die erwarteten jährlichen Einnahmen der Stadt von bis zu einer Million Euro setzen sich aus freiwilligen Zahlungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), verpflichtenden Zahlungen nach dem Bürgerenergiegesetz (BürgEnG), Pachteinnahmen für kommunale Flächen, Erlöse aus eigenen Windenergieanlagen sowie Gewerbesteuern - 90 Prozent der Gewerbesteuern fließen an die Standortkommune - zusammen. &bdquo;Die nach dem Bürgerenergiegesetz zu erwartenden Einnahmen sollen so eingesetzt werden, dass sie neben den finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten bei Einwohnenden und der Gemeinde ein größtmögliches Maß an Akzeptanz und Teilhabe erreichen“, informiert Bürgermeister Josef Suermann in der Vorlage zur heutigen Sitzung, &bdquo;die übrigen Einnahmen können dagegen frei verwendet werden“. Über die Verwendung der Beteiligung entscheidet in erster Linie der Stadtrat. &bdquo;Bereits in einer Sitzung im September ’23 nahm der Rat den Vortrag zustimmend zur Kenntnis, dass - die eigene Windenergieanlage betreffend - neben der direkten Bürgerbeteiligung ein noch zu bestimmender Ertragsanteil und freiwillige Zahlungen von Betreibern in eine Bürgerstiftung der Stadt fließen sollen, die dadurch den Ortschaften zugutekommen können“, so Suermann. Eine solche Bürgerstiftung könne kurzfristig mit einem geringen Aufwand über die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter gegründet werden, meint Marienmünsters Bürgermeister. Passend zum Thema: Neue Bürgerstiftung: So will ein Dorf im Kreis Höxter von der Windkraft profitieren Werden Abgaben und Gebühren für Bürger vor Ort sinken? Die darüber hinaus erwarteten Einnahmen könnten beispielsweise zur Verbesserung der Haushaltslage der Kommune, zur Senkung von Abgaben und Gebühren (unter anderem zur Reduzierung von Musikschul-Gebühren und Eintrittspreisen des Hallenbades), zum Ausbau erneuerbarer Energien, zur Verbesserung der kommunalen Infrastruktur, für soziale Projekte oder zur Aufstockung der Dorfpauschalen eingesetzt werden, so Suermann. Für die finanzielle Beteiligung der Ortschaften brauche es eben einen fairen Verteilungsschlüssel. Zu den Details wird der Stadtrat tagen. Die Sitzung des heutigen Haupt-, Finanz- und Bildungsausschusses beginnt um 18 Uhr im Vördener Rathaussaal. Der Tagesordnungspunkt zur Beteiligung der Gemeinde und der Einwohnenden an den Erlösen aus Windenergieanlagen ist öffentlich - jeder Interessierte kann zuhören. Auch wichtig: Düstere finanzielle Aussichten: Marienmünster hat ein Sorgenkind

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