Lieblingsplätze im Kreis Höxter: Versteckter Pfad führt in Bredenborn zu einer Oase

Marienmünster-Bredenborn. &bdquo;Total irre“, sagt Marianne Grabbe mit Blick auf das Ergebnis einer Abstimmung der Bredenborner Heimatstube. Denn für die &bdquo;NW“-Serie &bdquo;Lieblingsplätze im Kreis Höxter“ wurde nach einem Plätzchen gesucht, das man in Bredenborn besonders gern mag und als Ausflugziel weiterempfehlen möchte. &bdquo;Deutlich über 90 Prozent stimmten dabei fürs Bangernquellgebiet – ein fast einstimmiges Ergebnis“, freut sich Grabbe über die Beliebtheit &bdquo;ihres“ Projekts. Denn die engagierte Naturliebhaberin war es, die einst die Idee der &bdquo;Grünen Oase“ in die Runde warf. Und zwar gleich am &bdquo;Geburtsort“ Bredenborns. &bdquo;An den Wegesrändern müssen wir auch mal wieder entlang schneiden“, sagt Marie-Ann Rox mit Blick auf die hübsch wuchernden Pflanzen an dem Pfad, der zwischen der Königstraße und dem Dahlweg verläuft und Fußgänger wie Fahrradfahrer zur &bdquo;Grünen Oase“ führt. Der Schläger des dortigen Wald-Xylofons sollte zur Reparatur, so Rox. &bdquo;Und die Bänke brauchen einen frischen Anstrich“, sagt Grabbe. Projektgruppe &bdquo;Bangernquellgebiet“ will Gebiet bewahren Die beiden Bredenborner Frauen sind in der Projektgruppe &bdquo;Bangernquellgebiet“ der Dorfwerkstatt aktiv und wollen ihr Naherholungsgebiet möglichst perfekt bewahren. &bdquo;Neulich haben wir hier erstmal richtig sauber gemacht“, sagen sie. Dabei werden sie offenbar nicht müde. Vier Jahre dauerten allein die Planung und die Schaffung der Ruhe- und Erholungszone. Denn es war viel Arbeit: &bdquo;Alles war zugewuchert, kaum erreichbar“, erzählen sie. Vielen sei das Gebiet, auf dem der Ort einst seine Anfänge nahm, gar nicht mehr bewusst gewesen. &bdquo;Wir haben das Ganze wieder erlebbar gemacht, die Wege ausgebaut, von Erholung bis Bewegung verschiedene Bereiche kreiert“, so Grabbe. Lesen Sie auch: Geheimtipps im Kreis Höxter: Ortsvorsteher zeigen ihren Lieblingsort Das war unter anderem möglich, weil die Stadt dort eine Wiese besaß und zur Verfügung stellte, und es eine 65-prozentige Förderung aus dem Leader-Programm gab (die &bdquo;NW“ berichtete) – geplant wurde das Projekt mit Kosten in Höhe von rund 75.000 Euro. Und es war nur möglich, weil sich viele Bredenborner ehrenamtlich immens engagiert haben. Darum lohnt sich ein Besuche Die Arbeit hat sich gelohnt: In Bredenborn ist man stolz auf die vor einem Jahr eingeweihten Erholungs- und Verweilbereiche nahe der Königstraße. Auf dem etwa 4.500 Quadratmeter großen Gelände gibt’s Tisch und Bänke sowie ein Waldsofa, ein Wald-Xylofon und einen Barfußpfad. Ferner eine Bewegungsoase mit Slackline, Stufenreck, Schlagseilelement und eine Abenteuer- oder Wackelbrücke. Auf dem Wiesenberg laden zwei Waldschaukeln mit schönen Blicken auf Bredenborn und Nieheim sowie die üppigen Blühwiesen zum Erholen ein: &bdquo;Setz dich hin und mach es dir gemütlich“, steht’s auf den Schaukeln. &bdquo;Oft sieht man hier Bredenborner lesen, dem herrlichen Vogelgezwitscher lauschen oder ein Glas Wein trinken“, so Grabbe. Sogar eine Andacht habe man hier schon im kleinen Kreis organisiert. Alles eben etwas ruhiger und versteckter als beispielsweise auf der trubeligen Bürgerwiese im Herzen der Ortschaft. Ganz in der Nähe entspringt Wasser – ein Naturdenkmal. Quellgebiet versicht die Stadt mit Wasser Man hört es schon im Namen: Denn Bredenborn entstand aus der Bezeichnung &bdquo;breiden Born“, also der breiten Quelle. Das Bangernquellgebiet versorgt mit Blick aufs Wasser den größten Teil Marienmünsters. Damit sei es absolut bedeutsam für die ganze Stadt, betont Grabbe. &bdquo;Sogar bis Steinheim“, fügt sie hinzu. Denn die Emmerstadt wird bereits seit den 1930er-Jahren mit Bredenborner Wasser aus weiteren Karstquellen im Bornfeld und im Sundern versorgt. Die Leitung verläuft in 1,2 Meter Tiefe mit natürlichem Gefälle entlang der Emmer. &bdquo;Dann kommt das Wasser einen Meter über der Füllhöhe des Steinheimer Hochbehälters an und versorgt auch dort die Bürger mit frischem Trinkwasser“, so Grabbe. Das Bangernquellgebiet ist indes ein eingetragenes Naturdenkmal. Die breiten Quellen treten am Fuß eines Hügels am Südwestrand als Karstquellen an die Oberfläche und bilden zugleich einen Quellteich, der eingebettet in einer Senke liegt. Auch diesen Teich hat die Projektgruppe mit einem Halbrundweg wieder erreichbar gemacht. Dort ist es besonders idyllisch: Frösche quaken, Vögel zwitschern und die Sonnenstrahlen glitzern auf der Wasseroberfläche. &bdquo;Hier ist man nur hundert Meter von den Häusern unseres Ortes entfernt und findet sich trotzdem in der puren Natur wieder“, genießt Grabbe. Große Artenvielfalt Wer im Bangernquellgebiet ruhig verweilt, wird sicherlich die große Artenvielfalt beobachten können: &bdquo;Unglaublich viele Schmetterlinge sind hier zu sehen“, sagt Grabbe und lässt den Blick über die Blühwiesen schweifen. Von der Libelle über den Silberreiher bis zur Ringelnatter sind dort Tiere gern zugegen – eine kleine ökologische Oase. Weil diese durchaus etwas versteckt liegt, weisen neuerdings kleine hölzerne Schilder auf den Pfad zum Bangernquellgebiet hin: Von der Königstraße sowie vom Dahlweg aus ist das Naherholungsgebiet zu Fuß, mit dem Kinderwagen oder mit dem Rad gut zu erreichen. Wählt man den Gang vom Ortsinneren aus, so &bdquo;grüßen“ einen auf dem kurzen Weg dorthin sogar einige Kühe und Alpakas. Denn auch sie genießen das sommerliche Wetter im Bangernquellgebiet.

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