Elf verletzte Kinder: Unfallquelle auf dem Schulhof in Marienmünster soll weichen

Marienmünster. &bdquo;Man kann Kinder nicht in Watte packen“, zitierte und betonte Marienmünsters Bürgermeister Josef Suermann jüngst eine allseits bekannte Redewendung. Und bildlich gedacht, sähe das wohl auch ulkig und zum Spielen und Toben ziemlich untauglich aus. Um Watte gehts bei der aktuellen Debatte um den Vördener Schulhof aber auch eigentlich weniger – sondern mehr darum, dass sich dort ein hübsch angelegtes Hochbeet inzwischen leider als Unfallquelle erweist. Nach Wunsch der Schulleitung soll es, mit Blick auf die Verkehrssicherungspflicht, weichen. Doch nicht jeder teilt diese Sicht. &bdquo;Es gibt Unfälle, die passieren einfach“, findet Suermann. Wenn Kinder beispielsweise beim Rennen zusammenstoßen, dann sei das natürlich bedauerlich, es könne aber überall passieren. Dass dieser Aussage bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Bildungsausschusses nicht jeder im Raum zustimmte, ließen die Mienen erkennen. So betonte Schulleiter Nicolay Loges: &bdquo;Es ist schon sehr auffällig, dass alle Unfälle der vergangenen Monate in einem einzigen Bereich des Schulhofes stattgefunden haben“. Mit diesem Bereich meint er das Areal, das den Schülern eigentlich als Ruhezone dienen soll. So hatte es der externe Planer des Geländes zumindest vorgesehen. Tatsächlich aber toben die Kinder dort lieber, spielen Fangen oder Pferdchen. Durch die mitunter großen &bdquo;Stolpersteine“, wie das höher gesetzte Beet, kommt es immer wieder zu Unfällen: Drei stationäre Krankenhausaufenthalte und acht Unfälle mit mindestens einem notwendigen Arztbesuch waren bis jetzt die Folgen. Alles binnen 15 Monaten. Schüler wollen Energie rauslassen Ja, es ist ärgerlich, wenn man teuer einen Experten als Planer für das Schulhofgelände engagiert, und dann Teile des entstandenen Pausenbereichs in der Praxis nicht funktionieren. Wenn man, wie Josef Wolff (UWG) sagte, &bdquo;mit einer so großen Beteiligung aus Eltern, Lehrern, Ratsmitgliedern und eben einem professionellen Planer einen Hof mit enormer Attraktivität schaffen möchte“ – und die Schüler sich dann autark einen ganz anderen Bereich, und zwar den überdachten Teil des Hofes, als Ruhezone auserwählen, als es doch so klar im Plan der Experten gestanden hat. Doch: &bdquo;Wenn etwas gut gedacht war, dann in der Praxis aber nicht funktioniert, dann muss man auch offen dazu stehen“, so Helmut Lensdorf (SPD). Den größeren Teil des Schulhofes nutzen die jungen Kinder eben für Bewegung. Zum Rauslassen der Energie, die sich während der Unterrichtsstunden angestaut hat. Und nicht zu vergessen: Viele Bereiche des Geländes, das für rund 330.000 Euro entstanden ist, funktionieren ja. Beispielsweise die Rasenfläche samt Klettermöglichkeiten. Nur eben insbesondere das Hochbeet nicht, sowie einige weitere hochgesetzte Kantensteine. Und: Nicht so glücklich ist die Schule darüber, dass die Gummigranulatflächen rund um die Trampoline bei Nässe sehr rutschig werden. Schulleitung und Lehrer hatten zunächst versucht, die Kinder auf die Unfallquellen aufmerksam zu machen, sie dafür wiederholt zu sensibilisieren. &bdquo;Doch im Moment des Tobens ist so etwas dann schnell wieder vergessen“, so Loges. Vor allem von den ganz jungen Hüpfern der Grundschule. Loges wies auch Anmerkungen zurück, es bräuchte vielleicht &bdquo;nur“ eine intensivere Pausenaufsicht: &bdquo;Das Lehrerkollegium ist bestens geschult und absolviert eine absolut gute Aufsicht – keiner von uns stellt sich mit einem Butterbrot in die Ecke und schaut weg“. Rückbau wird teuer Für den Schulleiter gibts stattdessen nur noch eine Lösung: Das Hochbeet muss – leider – weichen. Eine Sichtweise, die in Marienmünster nicht jeder teilt. Die aber nun, nach den Debatten der vergangenen Wochen, im Bildungsausschuss eine deutliche Mehrheit fand. Klaus-Peter Gosse (CDU) formulierte es knapp: &bdquo;Weg damit und fertig“. 15.000 Euro stehen jetzt zur Verfügung, um den Pausenhof nachzubessern. Die erste angepeilte Maßnahme: Das Hochbeet wird abgebaut. Allein dafür brauchts wohl Zweidrittel des bereitgestellten Geldes. &bdquo;Sicherlich ist es sinnvoll, diese Baumaßnahmen dann gleich in der Ferienzeit zu absolvieren“, betonte zudem Josef Büker (CDU). Da sich Stadtverwaltung und Schulleitung bei diesem Thema jüngst nicht gerade grün waren, gab Elmar Stricker (WGB) noch einen Hinweis: &bdquo;Alle Beteiligten sollten sich noch mal zusammensetzen – und sollte da noch Sand im Getriebe sein, dann muss der raus“.

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