Bürgermeisterkandidat für Marienmünster: Josef Suermann im Porträt

Marienmünster. &bdquo;Ich bin vor zehn Jahren schon einmal gefragt worden, ob ich das Amt des Bürgermeisters übernehmen würde. Damals waren unsere Kinder allerdings noch klein, deswegen hatte ich abgelehnt", sagt Josef Suermann. Doch jetzt ist der 57-Jährige bereit dafür und kandidiert am 13. September, um zukünftig auf dem Chefsessel der Marienmünsteraner Verwaltung zu sitzen – und das nicht nur für fünf Jahre, wie er betont. Sollte Josef Suermann bei der Kommunalwahl als Bürgermeister für Marienmünster gewählt werden, betritt er kein Neuland. &bdquo;Ich bin seit 29 Jahren in führender Stellung in unserer Verwaltung", sagt er. Sechs Jahre lang kümmerte er sich als Kämmerer um die Finanzen von Marienmünster, seit 1998 ist er der Leiter für das Haupt-, Personal- und Schulamt und allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Zudem vertritt er die Stadt in mehreren Fachausschüssen und Beiräten. &bdquo;Ich weiß also, was auf mich zukommen würde", sagt er. &bdquo;Das Bürgermeisteramt ist kein Zuckerschlecken, man trägt eine große Verantwortung für die Stadt und natürlich für die 75 Mitarbeiter. Dessen bin ich mir bewusst", sagt der 57-Jährige. Er tritt als unabhängiger, parteiloser Kandidat an. &bdquo;Ich freue mich aber über die Unterstützung durch die Parteien UWG und Bündnis Die Grünen sowie über den Zuspruch, den ich in den vergangenen Wochen und Monaten von vielen Bürgern und Mitarbeitern erhalten habe." Während seiner Zeit in der Verwaltung hat er einen reichen Erfahrungsschatz gesammelt und sich ein Netzwerk aufgebaut. &bdquo;Ich fange nicht bei Null an", sagt er. Als Breitbandbeauftragter habe er mit dazu beigetragen, die Ortschaften ans schnelle Internet zu bekommen. Als Digitalisierungsbeauftragter habe er an der Digitalisierungsstrategie des Kreises Höxter mitgearbeitet. &bdquo;Beide Themen übrigens hervorragende Beispiele für eine gewinnbringende interkommunale Zusammenarbeit", so Suermann. &bdquo;Da müssen wir aber weiter dran arbeiten", sagt er. &bdquo;Städtische Dienstleistungen sollen künftig online angeboten werden und die Glasfaser muss perspektivisch bis in jedes Haus, weil der Bedarf weiter steigen wird." Politik transparenter gestalten Wichtig sei ihm, die Politik und Verwaltungsarbeit transparenter zu gestalten. &bdquo;Ich freue mich auf die in Arbeit stehenden Dorf-Apps, über die viel leichter Informationen in den Dörfern weitergegeben werden können. So etwas stelle ich mir auch als Stadt-App für Marienmünster vor, damit der Informationsfluss über anstehende Entscheidungen leichter wird", sagt er. Das eingeführte Ratsinformationssystem hätte bereits erfreulich zu deutlich mehr Zuhörern bei den Sitzungen geführt. Für Marienmünster wünscht er sich, dass die Bevölkerungszahl stabil bleibt. &bdquo;Wenn die Prognosen sich bewahrheiten und die Einwohnerzahl sinkt, wäre das fatal", sagt er. Deswegen will er als Bürgermeister dafür sorgen, dass attraktives Bauland für junge Familien geschaffen wird. Aber auch die Ärzteversorgung und die Mobilität im ländlichen Bereich hat er sich auf die Fahne geschrieben. &bdquo;Es wäre schön, wenn wir es schaffen, dass die Zweitwagen verschwinden und man dafür etwa auf E-Bikes und einen guten Radwegebau setzt", sagt er. Generell wünscht er sich, dass bei zukünftigen Entscheidungen die Folgen für den Klimaschutz und den zukünftigen Generationen mehr bedacht werden. Auch beim Thema Wirtschaftsförderung sieht er Handlungsbedarf. &bdquo;Wir müssen Gewerbeflächen bereitstellen und es schaffen, in die Städtebauförderung zu kommen", so der 57-Jährige. Ehrlichkeit, Transparenz und Vertrauen Und er wünscht sich mehr Zusammenhalt. &bdquo;Jeder Ort soll seine Identität bewahren, aber am Gemeinschaftsgefühl &bdquo;Marienmünster" muss noch gearbeitet werden", sagt er mit einem Augenzwinkern. Dabei setzt er darauf, die Orte zu stärken und Zukunftswerkstätten und Vereine zu fördern. &bdquo;Wenn in den Orten Ideen entstehen, will ich als Bürgermeister Tür-Öffner sein, etwa für Förderungen und Genehmigungen", sagt er. Alle sollen möglichst gleich und gerecht behandelt werden. &bdquo;Dafür setze ich auf Ehrlichkeit, Transparenz und Vertrauen", so der Bürgermeisterkandidat. Die Einführung der Dorfpauschale sei ein Weg in die richtige Richtung gewesen. Hier müsse nach einer zweijährigen Versuchszeit mit den Ortschaften überprüft werden, ob der gefundene Verteilungsschlüssel der richtige war und neue Kriterien festgelegt werden. Eine einfache Verdoppelung, wie vorgeschlagen, reiche hier sicher nicht. &bdquo;Durch die gemeinsame Erarbeitung von Konzepten, wie seinerzeit dem Straßen- und Wegekonzept und klaren Fördersätzen möchte er für mehr Gleichberechtigung und Transparenz sorgen. Sein Motto: Miteinander für Marienmünster. &bdquo;Ein Bürgermeister bekommt die auf die Stadt zukommenden Aufgaben nicht allein gelöst", sagt er. Die Orte, Vereine, Politik und die Verwaltung müssten als Team zusammen agieren. Dabei möchte er auch der Jugend und den Senioren in Marienmünster mehr Chancen bieten, sich einzubringen. &bdquo;Ein Jugend- und Seniorenparlament wären eine Idee, damit sie ihre Bedürfnisse zur Geltung bringen können", so der Bürgermeisterkandidat. Suermann wohnt in Höxter Dass Josef Suermann in Höxter wohnt, sieht er nicht als einen Nachteil an. &bdquo;Ich verbringe den Großteil meiner aktiven Zeit hier und identifiziere mich mit der Stadt Marienmünster", erklärt er. Zu seinen Lieblingsorten zählen die Abtei, der Hungerbergturm und natürlich das neue Schulgebäude. Außerdem trennen die beiden Städte lediglich 14 Kilometer. &bdquo;Die fahre ich wann immer es geht mit dem E-Bike." Sport und Musik sind seine Leidenschaften. &bdquo;Ich fahre gern Mountainbike und habe in einer Band gespielt. Früher hatten wir bis zu 50 Auftritt im Jahr, heute proben wir nur noch zum Spaß", verrät der Familienmensch, der in Dalhausen aufgewachsen ist und mit seiner Frau Ulrike und zwei gemeinsamen Kindern (22 und 20 Jahre) seit 33 Jahren in Höxter wohnt. Außerdem fotografiert er gern. &bdquo;Die meisten Fotos auf der Homepage oder von Flyern von Marienmünster sind von mir", erzählt er. Falls er am 13. September zum Bürgermeister gewählt wird, würde er als erstes einen neuen Ausschuss gründen: &bdquo;Die Themen Wirtschaftsförderung und Tourismus müssen gemeinsam und mit vereinter Kraft behandelt werden", sagt er. &bdquo;Außerdem haben wir reichlich Fördermaßnahmen angestoßen und müssen weitere Förderanträge stellen, es gibt einiges zu tun", sagt Josef Suermann.

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