Streit, ob Sportplatz in Vörden neuen Häusern weichen muss

Marienmünster-Vörden. Rund 90 Bürger waren auf Einladung des SV Blau-Weiß Vörden ins Vereinsheim am Sportplatz Vörden gekommen, um von Bürgermeister Robert Klocke zu erfahren, ob und gegebenenfalls inwieweit die Stadt Marienmünster Pläne entwickelt hat, die die Einbeziehung des Sportgeländes am Windmühlenweg in einen neu aufzustellenden Bebauungsplan vorsieht. Nachdem SV Geschäftsführer Markus Kaiser die bald 100-jährige Entwicklung des Vereins, dessen vielfältige Angebote sowie die von den Mitgliedern erbrachten Eigenleistungen ausführlich geschildert hatte, stellte er die Frage, wie sich die Ortschaft angesichts der von Politik und Verwaltung angestrengten Planungen in Zukunft sportlich entwickeln soll. Einen Ort Vörden ohne ein adäquates Sportgelände kann es seiner Meinung nach nicht geben. Ebenso wenig, wie eine allein auf Musikerziehung ausgerichtete Grundschule. Das Sportgelände nun als Baugelände ausweisen zu wollen, widerspreche jeglicher Vernunft. Bevor Bürgermeister Klocke sich inhaltlich mit den Aussagen auseinandersetzen konnte, wurde ihm aus der Versammlung vorgehalten, die Stadt habe in der Vergangenheit nichts getan, um Strukturschwächen zu beseitigen. Dem sei ganz und gar nicht so, erklärte Robert Klocke. Vörden verfüge mit seinen circa 1.300 Einwohnern über ein modernes Schwimmbad, das für eine Million Euro saniert worden sei. Es bekomme einen neuen, hochmodernen Schulneubau und der Schulplatz werde, ebenso wie der Eingangsbereich zum Hallenbad, erneuert. Bauplätze werden gebraucht Aber Vörden müsse mehr tun, um Familien anzulocken und dauerhaft anzusiedeln. Deshalb sei es notwendig, sich ein Beispiel an Brakel und Steinheim zu nehmen. Dort sei dem Bevölkerungsrückgang mit der Bereitstellung von Bauplätzen aktiv entgegengewirkt worden. Gleiches unternehme Marienmünster mit der Überplanung der Flächen Hogge/ Windmühlenweg. Mit der Bezirksregierung sei zwar erwogen worden, den Sportlatz als Baugelände zu überplanen, entschieden sei jedoch noch gar nichts. Bestätigt wurde Klockes Aussage vom Ratsherrn Elmar Stricker. &bdquo;Es ist diesbezüglich im Rat keine Entscheidung getroffen worden", erklärte Stricker. Gleichzeitig mahnte er auch bei diesem Thema einen sachlich fairen Umgang an. Es habe viel Streit wegen der Schulen gegeben. Mittlerweile wisse man jedoch, dass alles gut geworden sei. Übertragen auf den Sportplatz in Vörden könne sich auch dort in den kommenden Jahren eine Entwicklung abzeichnen, die niemand vorhersagen könne. Nichts anderes sagte Robert Klocke, als er darauf verwies, dass ein als Gesamtplan angelegtes Neubaugebiet ja keine endgültige und sofortige Veränderung bedinge. &bdquo;Man fängt mit einem kleinen Abschnitt an und orientiert sich an der weiteren Entwicklung und Nachfrage", so Klocke. Bezüglich der eigentlichen Sportförderung ließ er Zahlen sprechen. Seitens des Landes NRW würden für die Stadt Marienmünster 300.000 Euro für die Sanierung von Sportstätten bereitgestellt. Da der vor Weihnachten von den Vereinen eingereichte Wunschzettel jedoch Forderungen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro enthalten habe, habe man gemeinsam mit einem Gutachter, Mitarbeitern der Bauverwaltung, Mitgliedern des Fachausschusses und Vereinsvertretern nach einem für alle annehmbaren Verteilerschlüssel gesucht. Sportfördermittel können beantragt werden Dieser sieht vor, dass Altenbergen 50.000, Bredenborn 100.000, Kollerbeck 80.000 und Vörden 100.000 bekommen sollen. Allerdings werden von diesen Summen in Abstimmung mit dem Landessportbund (LSB) nur 90 Prozent ausgezahlt. Zehn Prozent verbleiben bei den Vereinen, die zusätzlich als Bauherren auftreten und mit dem LSB abrechnen müssen. Daran gebunden ist eine auf zehn Jahre angelegte Nutzungsvereinbarung. &bdquo;Ich hätte mir gewünscht, dass die Stadt der Bauherr geblieben wäre, dann hätten die Vereine wesentlich weniger Arbeit", kommentierte Klocke die nicht eben vereinsgerechten Fördervorgaben es Landes. Dennoch solle man die Fördermittel nicht verfallen lassen, so Klocke. Skeptikern und Bedenkenträgern gab Klocke zu bedenken, dass die zehnjährige Nutzungsvereinbarung zeige, dass aktuell mit einer Bebauung des Sportplatzes (wenn überhaupt) vorerst nicht zu rechnen sei. Weitere Sportfördermittel können seit einigen Wochen über das Heimatministerium beantragt werden. Allerdings sind auch hier die Hürden sehr hoch und auf die Vereine kommt noch mehr Arbeit zu.

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