Marienmünster. Erst im vergangenen Dezember hatte der Ortsausschuss Vörden einstimmig für ein nach Prioritäten geordnetes Maßnahmenpaket gestimmt, das in die politische Beratung des Sportstätten-Entwicklungskonzeptes eingebracht werden sollte (nw.de berichtete).
Nun fürchtet der Verein SV Vörden, dass der Sportplatz am Windmühlenweg zugunsten eines Wohngebietes weichen soll. Der Verein ruft deshalb zu einer Informationsveranstaltung am Sonntag, 23. Februar, um 11 Uhr ins Sportheim Vörden ein. In der Einladung heißt es, dass "laut Stadtratsbeschluss die Stadionanlage einem Baugebiet weichen soll".
Edmund Ross, Mitgliedervertreter des SV Vörden, setzt sich vehement für den Erhalt des Sportplatzes ein. "Sonst gibt es keine Sportplätze mehr in Vörden", sagt Ross. "Und mit einem Federstrich soll alles platt gemacht werden. Das wäre auf jeden Fall eine Verschlechterung." Der Verein habe Flugblätter gedruckt, mit denen auch die Einwohner der umliegenden Ortschaften mobilisiert werden sollen.
Es sei lediglich eine Absicht geäußert worden
Marienmünsters Bürgermeister Robert Klocke, der ebenfalls zu dieser Veranstaltung eingeladen ist, bezieht auf Anfrage von nw.de Stellung zu den Vorwürfen. Nicht richtig sei, dass der Stadtrat in dieser Sache bereits einen Beschluss gefasst hätte.
Richtig sei, dass im nichtöffentlichen Teil der Ratsversammlung am 22. Januar der Tagesordnungspunkt mit dem sperrigen Titel "Grundsatzentscheidung zur strategischen Baulandentwicklung in Vörden" besprochen worden sei. Es sei lediglich "die Absicht geäußert worden, ein bestimmtes Baugebiet ins Auge zu fassen".
Dabei handele es sich um eine Fläche am Windmühlenweg, die vom Westen, konkret von der Wohnbebauung "Im Hogge" her, erschlossen werden könnte. "In zehn bis 15 Jahren könnte dann das Sportgelände zugunsten einer Bebauung zum Opfer fallen", sagt Klocke. Bezüglich der notwendigen Sanierungsmaßnahmen appelliert Klocke noch einmal an die Vereine, selbst aktiv zu werden und zusammen mit der Stadt ein Konzept zu entwickeln.
300.00 Euro Förderung möglich
Denn Marienmünster stünden im Rahmen des Landesprogrammes "Moderne Sportstätten 2022" insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung. Diese einmalige Förderung müsse jedoch von den Vereinen abgerufen werden, die einen Nutzungsvertrag mit der Stadt abschließen müssten. Dieser sei auf zehn Jahre begrenzt.
Aber warum sollte ein Verein Geld für die Instandsetzung eines Sportplatzes investieren, wenn nicht gewährleistet ist, dass dieser in zehn bis 15 Jahren noch zur Verfügung steht? "Es gibt noch keinerlei Beschluss zu dem Thema. Es handelt sich lediglich um Überlegungen, die im politischen Raum angestellt werden", sagt Klocke.