Porsche-Trecker in Ferrari-Rot fährt im Warburger Oktoberwochen-Festumzug mit

Warburg. Pöt-pöt-pöt und dann Wrrrooom: So klingt es aus der Scheune mit der Jahreszahl 1889 überm Einfahrtstor an der Kuhlemühle. Heraus kommt ein fahrendes rotes Schmuckstück, das von Brauerei-Geschäftsführer Michael Kohlschein gelenkt wird. Ein Porsche-Trecker in Ferrari-Rot. Der wird an diesem Mittwoch, 1. Oktober, beim Festumzug zur Warburger Oktoberwoche den Fasswagen durch die Stadt ziehen. Selten seien diese Trecker heute geworden, sagt Kohlschein, der mit dem Vier-Zylinder-Arbeitstier mit der langen Nase viele auch ganz persönliche Erinnerungen verbindet. Es war der 21. Dezember 1961, als der &bdquo;Porsche Diesel Master“ – so steht es an der elegant geschwungenen Motorhaube – zum ersten Mal offiziell zugelassen wurde. Die Papiere von damals mit den interessanten alten Stempeln hat der Brauerei-Chef sorgsam aufbewahrt. Ebenso ganz aktuell die TÜV-Prüfdokumente. Das TÜV-Prüfsiegel hat der Porsche der Brauerei nämlich vor gerade mal zwei Wochen wieder neu bekommen. &bdquo;Mängelfrei“, betont der Warburger mit einem Lächeln. Damit der Trecker auch mit Sicherheit den Festumzug mitfahren kann. 50 PS, vier Zylinder, 3,5 Liter Hubraum: Das sind die technischen Daten. Liveticker: So läuft die Warburger Oktoberwoche Erinnerungen an die Kindheit an der Kuhlemühle Doch es steckt viel mehr dahinter. Denn den Trecker haben die Kohlscheins sozusagen in der Kuhlemühle von den Vorgängern, der Familie Bering, geerbt und übernommen: Als sie das Areal vor mehr als 50 Jahren erwarben, stand auch der Porsche zur Disposition. Und er hat sich nicht nur damals beim Abriss und Umbau der ehemaligen Papierfabrik-Gebäude zur Brauerei bewährt, er ist auch bis heute regelmäßig im Einsatz. Denn: Der Porsche hat eine starke Seilwinde am Heck und bringt damit jede Menge Gewicht auf die Hinterachse. Dieser Vorteil kommt sowohl beim Umparken von Anhängern auf dem Brauerei-Hof ins Spiel wie auch beim Rausziehen von Baumstämmen, die in die nahe Diemel gefallen sind. &bdquo;Auf dem haben wir auch alle Fahren gelernt“, sagt Michael Kohlschein mit einem Schmunzeln. Er, sein Cousin, auch wieder seine eigenen Kinder. &bdquo;Der Porsche gehört zur Großfamilie Kohlschein, weil für uns damit so viele Erinnerungen verbunden sind.“ Das könnte Sie interessieren: Warburger Oktoberwoche gestartet - das Volksfest in Bildern Als Arbeitstier ist der Porsche regelmäßig im Einsatz Klar, dass das Arbeitstier auf vier Rädern zunächst nicht so schick daherkam wie heute. Wolfgang Wehrmann, Mitarbeiter der Brauerei Kohlschein und gelernter Landmaschinenschlosser, habe ihn mit aufgearbeitet und schön gemacht. Dazu die &bdquo;Auflastung“ bei Firma Kleine. Die Power unter der Motorhaube ist geblieben. Und wenn’s mal ein technisches Problem geben sollte: Kohlschein hat im Handy unter dem Stichwort &bdquo;Porschedoktor“ den passenden Menschen gespeichert, der dann weiterhilft. Trecker zieht im Umzug den Fasswagen der Warburger Brauerei &bdquo;Der wird jetzt noch abgestaubt“, sagt Kohlschein, nachdem er das Gefährt aus der Scheune gefahren hat und den Ölstand kontrolliert. Auf dem Messstab ist sogar noch die Zahl eingestanzt: Typ 408. Fein gemacht wird der Porsche für den Umzug. Und bekommt die Last angehängt: den Fasswagen. Darauf sind Holzfässer der Brauerei mit dem bekannten Logo und Schriftzug befestigt. Ein wichtiger Werbeträger für die Brauerei bei Festumzügen und Repräsentationsterminen. &bdquo;Der sieht aber schwerer aus, als er ist. Die Fässer sind nämlich leer“, erklärt Kohlschein. Im Leergewicht hat der schicke Festwagen – mit dem Baujahr 1990 – ein Gewicht von 1,8 Tonnen, beladen 4,4 Tonnen gesamt. Bis vor einigen Jahren zogen ihn noch zwei Kaltblüter, zunächst aus einem Stall in Rimbeck, später aus Germete. Dann fehlte ein Tier im Gespann. Dann kam die Diskussion über Tiere in Festumzügen auf. &bdquo;Deshalb haben wir damals kurzerhand entschieden, wieder den Porsche zu nehmen“, erklärt Geschäftsführer Kohlschein, der den Porsche liebt. Und der wird – ganz im Stil der Brauereien beim Münchener Oktoberfest – mit dem Traditionsfasswagen ein Aushängeschild der traditionsreichen Warburger Familienbrauerei beim Oktoberwochen-Festumzug in Warburg sein. So geht’s zum Warburger Festumzug Aufstellung der Festzug-Teilnehmer ist an diesem Mittwoch, 1. Oktober, ab 13 Uhr in der Altstadt. Los geht’s um 14 Uhr durch die Innenstadt Richtung Festplatz. Motto: &bdquo;50 Jahre eine Stadt, Warburg und seine Dörfer“.

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