Wo es Hilfe gibt

Neues Hilfsangebot im Kreis Höxter: Wenn Schülerinnen und Schüler in psychische Krisen geraten

Im Kreis Höxter wurde eine neue Regionalgruppe für psychische Gesundheit gegründet. Sie soll die Präventionsarbeit in der Schule fördern.

Mentale Gesundheit stärken: Martina Delker-Brenneker, Susanne Heinemeyer (beide Abteilung Gesundheitsvorsorge Kreis Höxter), Silke Nöller und Brigitte Schönheit (beide Projekt „Verrückt? Na und!“ Nordrhein-Westfalen) bringen eine Regionalgruppe zur Unterstützung der psychischen Gesundheit junger Menschen für den Kreis Höxter auf den Weg. | © Kreis Höxter

26.08.2025 | 26.08.2025, 09:00

Kreis Höxter. Psychische Erkrankungen beginnen bereits im Jugendalter. Doch oft vergehen mehrere Jahre, bis Betroffene sich Hilfe suchen. Um jungen Menschen dabei zu helfen, ihre Not früher zu erkennen und Unterstützung zu finden, gibt es im Kreis Höxter jetzt eine neue Regionalgruppe, wie die Kreisverwaltung mitteilt.

Gegründet wurde sie von der Abteilung Gesundheitsvorsorge des Kreises Höxter. Das gemeinsame Ziel: Psychische Krisen ansprechen, verstehen, erkennen und bewältigen. Dazu setzt die neue Regionalgruppe das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und! Seelisch fit in der Schule“ des Vereins „Irrsinnig Menschlich“ um. „Den Namen ‚Verrückt? Na und!‘ haben sich Schülerinnen und Schüler ausgedacht, weil er gut ihre Lebenssituation in der Pubertät oder Adoleszenz umschreibt“, erklärt der Verein „Irrsinnig Menschlich“.

Kein Lebensabschnitt biete so viel Vitalität, Neugier und Begeisterungsfähigkeit wie die Jugendzeit. Und kein Lebensabschnitt sei so anfällig für Probleme, die die eigenen Lösungsmöglichkeiten übersteigen. „Psychische Krisen, Süchte und selbstschädigendes Verhalten beginnen in keiner Lebensphase so häufig wie in der Jugendzeit.“

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Das Programm richtet sich an Schüler ab der Jahrgangsstufe 8

Deshalb möchte auch die neue Regionalgruppe genau dort ansetzen. „Studien belegen, dass es in jeder Schulklasse mehrere Schülerinnen und Schüler gibt, die selbst von psychischen Erkrankungen betroffen sind, die psychisch kranke Eltern haben oder die sich um ein (psychisch) krankes Familienmitglied kümmern“, erklären die Ausbilderinnen und Landeskoordinatorinnen, Silke Nöller und Brigitte Schönheit.

„Das Programm richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 und deren Lehrkräfte. Die Schülerinnen und Schüler werden dabei klassenweise von Personen, die beruflich oder persönlich Erfahrungen mit psychischer Gesundheit haben, über psychische Krisen aufgeklärt“, erklären die Koordinatoren der Regionalgruppe Höxter, Lara Merkel und Oliver Weimer von der Abteilung Gesundheitsvorsorge des Kreises Höxter.

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Auch die Krankenkassen fördern das Projekt im Kreis Höxter

„Dabei soll das Bewusstsein geschärft und Ängste und Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abgebaut werden. Außerdem werden ihnen Hilfsangebote und Lösungswege an die Hand gegeben.“ Zur Schulung dieser Personen, die in den Klassenverband gehen, fand bereits ein Ausbildungsworkshop gemeinsam mit Ausbilderinnen des Vereins „Irrsinnig Menschlich“ statt.

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Die ausgebildeten Expertinnen und Experten sollen sich zukünftig regelmäßig treffen und die Durchführung von speziellen Schultagen zum Thema psychische Gesundheit, die ab dem Schuljahr 2025/2026 an den weiterführenden Schulen im Kreis Höxter beginnen, vorbereiten. Das Präventionsprogramm wird gefördert von den Krankenkassen und -verbänden in Nordrhein-Westfalen (NRW) im Zuge ihrer Aufgaben zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Interessierte erhalten weitere Informationen bei den Koordinatoren der Regionalgruppe Höxter, Lara Merkel und Oliver Weimer per E-Mail an gesundheitsvorsorge@kreis-hoexter.de oder unter Tel. 05271 9652401 oder -2405.

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