Neue Entwicklungen

Endlich Durchbruch für den Neubau der Nethebrücke in Bruchhausen

Der Neubau der Nethebrücke erhält zum dritten Mal eine Überarbeitung. Endlich scheint nach acht Jahren Planung der Durchbruch zu gelingen. Auf die Details muss die Ortsgemeinschaft aber noch warten.

Aller guten Dinge scheinen drei: Im dritten Anlauf hat der Landesbetrieb Straßen-NRW Pläne zum Neubau der Nethebrücke in Bruchhausen vorgelegt, die der Ortsgemeinschaft zusagen.?Fotos: Burkhard Battran | © Burkhard Battran

Burkhard Battran
30.05.2025 | 30.05.2025, 09:00

Bruchhausen. Schon wieder wird die Nethebrücke in Bruchhausen überplant. Aber diesmal scheint es ein echter Paukenschlag im positiven Sinne zu werden. Plötzlich fügt sich harmonisch zusammen, was vorher unvereinbar schien. Statt eines Kompromisses zwischen baulicher Hochwasseranforderung und örtlichem Hochwasserschutz kann endlich so gebaut werden, dass allen Anforderungen optimal entsprochen werden kann, und unterm Strich sogar noch Geld gespart wird.

Möglich geworden ist diese Situation, weil ein Haus, das bisher die Planungssituation eingeschränkt hat, abgerissen werden darf. Die Stadt Höxter hat das Grundstück erworben und bringt es nun in die Planungskulisse für den zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW ein.

Dadurch muss die neue Brücke nun nicht mehr am alten Standort errichtet werden, sondern kann etwas weiter flussabwärts in östlicher Richtung neu gebaut werden. Durch den Abriss gibt es mehr Platz, der benötigt wird, da die neue Brücke höher gebaut werden muss, um den gesetzlichen Hochwasseransprüchen zu genügen.

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Alte Brücke entspricht nicht den Ansprüchen

Auch bei einem Jahrhunderthochwasser der Nethe muss der Fluss unter der Brücke durchfließen können. Die alte Brücke genügt diesen Ansprüchen nicht. Das erfordert aber auch, dass die Zufahrt zur neuen Brücke steiler wird. Dadurch würde sich aber dann in der Ortsdurchfahrt das Silberbach-Hochwasser zurückstauen und könnte in die Häuser eindringen, weil es nicht mehr so gut in die Nethe abfließen kann.

Die Nethebrücke in Bruchhausen ist marode und muss dringend erneuert werden. - © Burkhard Battran
Die Nethebrücke in Bruchhausen ist marode und muss dringend erneuert werden. | © Burkhard Battran

Für die Brückenplaner hat aber vor allem die Gefahr des Nethehochwassers und für die Ortsgemeinschaft die Gefahr des Silberbach-Hochwassers Priorität. Das eine geht immer auf Kosten des anderen. Darum gibt es seit 2017 Streit und hat die Umsetzung des Neubaus viele Jahre zurückgeworfen.

Nun gibt es eine ganz neue Situation, die, hätte man sie vor acht Jahren schon gehabt, für ganz andere Planungsvoraussetzungen gesorgt hätte. Wahrscheinlich würde die neue Brücke dann heute schon stehen. „Wir hätten uns sehr gern den neuen Sachstand durch eine fachkundige Person von Straßen NRW im Ortsausschuss erläutern lassen, aber leider war dort niemand für diesen Termin verfügbar, doch wir bleiben dran, dass wenn die neue Planung ausgearbeitet ist, sie hier im Ortsausschuss vorgestellt wird“, sagte die Vorsitzende Maren Schlüter.

Sechsstellige Notlösung wird nicht mehr gebraucht

Für die Ausschusssitzung hatte sich jedoch Stadtdezernent Stefan Fellmann mit Straßen-NRW ausgetauscht und eine Erläuterung des neuen Sachstands erhalten. Daraus geht hervor, dass die alte Brücke so lange weitergenutzt werden könne, bis die neue Brücke steht und freigegeben wird. Somit entfällt der Bau einer rund 400.000 Euro teuren Pkw-Behelfsbrücke für die Zeit der Bauphase.

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Im Ortsausschuss hat dieser neue Sachstand große Zufriedenheit und Erleichterung ausgelöst. Ursprünglich sollte in diesem Frühjahr der Baubeginn starten. „Wegen der neuen Planung und dem damit verbundenen Antragsverfahren, kann zum Zeitpunkt nicht gesagt werden, wann der Neubau beginnen kann“, hat Straßen-NRW mitgeteilt.

Das tut der Ortsgemeinschaft auch nicht wirklich weh, da bislang nur der Schwerlastverkehr von der Brückennutzung ausgenommen ist und entsprechende Umwege fahren muss. Allerdings läuft in diesem Jahr die Betriebsgenehmigung für die Brücke aus. „Die Brücke wird von uns ständig geprüft, damit eine Weiternutzung auch über das Jahr 2025 hinaus sichergestellt wird“, hat Straßen-NRW der Stadt Höxter mitgeteilt.

Stadt Höxter hat schnell gehandelt

„Als ich im letzten Jahr gesehen habe, dass das Haus zum Verkauf steht, habe ich das sofort dem Straßenbetrieb mitgeteilt, der damals jedoch nicht interessiert schien, umso glücklicher bin ich, dass die Stadt Höxter sofort die Chance erkannt hat, die sich dadurch eröffnet hat und die Sache in die Hand genommen hat“, sagte SPD-Ratsmitglied Günter Wittmann. Es geht um das Haus Im Spring 1. Es ist das erste Haus auf der linken Seite, wenn man über die Brücke in den Ort fährt. Es handelt sich um einen ehemaligen Pensionsbetrieb, der inzwischen leer steht. Wird das Haus abgerissen, kann die Brücke weiter ostwärts vom Ort weg verschwenkt werden, was eine Planung hinsichtlich des Silberbachs-Hochwassers deutlich erleichtert.

Die ehemalige Pension Im Spring 1 in Bruchhausen steht leer und soll abgerissen werden. - © Burkhard Battran
Die ehemalige Pension Im Spring 1 in Bruchhausen steht leer und soll abgerissen werden. | © Burkhard Battran

Es ist jetzt die dritte Planung. Die erste Planung war vollkommen unhaltbar und in Bausch und Bogen von der Ortsgemeinschaft zurückgewiesen worden. Danach war lange Jahre Funkstille. Genau vor einem Jahr hat Straßen-NRW dann eine Kompromissplanung vorgelegt. Diesmal jedoch scheint endlich der Durchbruch der Planung zu gelingen. In Bruchhausen wartet die Ortsgemeinschaft gespannt auf die Details.